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Paradoxon
(08-08-2012, 11:01)schmalhans schrieb: Ähm, doch - man nennt das Literaturwissenschaft.
Das mag für textkritische Betrachtungsweisen der Fall sein. Wenn aber hier jemand über seine/ihre Sichtweise auf Gott oder anderes Religiöse schreibt (oder über einen gelesenen Roman), erwartet er oder sie zunächst einmal Gleichgesinnte und das Eingehen auf diese Sprachbilder und -Symbole und keine herzlose Attacke.

Ich denke viel mehr, dass sich im täglichen Leben und in der Haltung viel mehr Widersprüche auftun, als die hier genannten recht simplen "Paradoxa". Daran ist vieles nicht "zu Ende gedacht" - und trotzdem funktioniert das Zusammenleben meist ganz ordentlich.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Wir sind hier aber nicht in der Erwachsenengruppe der Gemeinde XYZ oder einer Selbsthilfegruppe ABC (wo es richtig und notwendig ist, Erlebnisse und Gefühle in Geschichten, Bildern und Symbolen auszutauschen), sondern in einem Forum, dass Sachthemen auf theoretische Ebene diskutiert (was oft genug schon emotional und unsachlich wird). Ein Verweis auf den Alltag des Zusammenlebens ist da nicht sonderlich hilfreich und scheint mir eher die Funktion des "Einlullens" zu haben ("ach Kinder, wir haben uns doch alle lieb"). Leidenschaft ("Herz") packe ich lieber in die Verteidigung meiner Freiheit.
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
(08-08-2012, 11:41)schmalhans schrieb: (Forum), das Sachthemen auf theoretischer Ebene diskutiert (was oft genug schon emotional und unsachlich wird).
Eben! Sooo sachlich formuliert sind die Einwendungen eben oft nicht!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(07-08-2012, 22:04)Mustafa schrieb: Hier geht es nicht um Pseudo-Religionskritik, die hanebüchene Unterstellungen und absurde Schlussfolgerungen nötig hat.

das seh ich allerdings auch eher in gewissen religiösen vorstellungen
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(08-08-2012, 10:53)Ekkard schrieb: Was sind Märchen und Romane? Kein Mensch käme auf die Idee, deren innere Widersprüche zu analysieren. Man liest und mag sie, weil sie einfach ansprechend sind in welcher Richtung auch immer

"heilige bücher" oder sonstige aussagen über die angeblichen eigenschaften gottes werden nicht wie "Märchen und Romane" rezipiert und auch nicht als solch reine fiktion verstanden
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(08-08-2012, 08:41)petronius schrieb:
(07-08-2012, 20:37)Mustafa schrieb: Die "menschlichen" Begriffe sind angewendet auf Gott immer nur Bilder, eine Art "Metaphern", man bemüht sich, Begriffe zu finden, die dem Wesen Gottes nahekommen

und wenn die in sich widersrüchlich sind, kann nichts anderes als diese leermenge herauskommen

Das ist auch wieder wahr...
Eine Religion, welche nicht oder nicht mehr fähig ist, sich auf die Höhe der erworbenen Wissenschaft zu erheben, ist eine tote Religion. - Leopold Zunz
(08-08-2012, 14:38)petronius schrieb:
(08-08-2012, 10:53)Ekkard schrieb: Was sind Märchen und Romane? Kein Mensch käme auf die Idee, deren innere Widersprüche zu analysieren. Man liest und mag sie, weil sie einfach ansprechend sind in welcher Richtung auch immer

"heilige bücher" oder sonstige aussagen über die angeblichen eigenschaften gottes werden nicht wie "Märchen und Romane" rezipiert und auch nicht als solch reine fiktion verstanden

Eben.... Und wenn zu mir jemand kommt und sagt: "Wenn du jemals einen Kater siehst, musst du ihm Stiefel kaufen, weil sonst kommt irgendwann der gestiefelte Kater höchstpersönlich und schlägt dich zu Brei", dann frage ich ihn auch, wie er denn auf so einen Käse kommt.
Eine Religion, welche nicht oder nicht mehr fähig ist, sich auf die Höhe der erworbenen Wissenschaft zu erheben, ist eine tote Religion. - Leopold Zunz
Es geht um Sprachsymbole ('Bilder') zum Thema "Gott"
(08-08-2012, 08:41)petronius schrieb: und wenn die in sich widersrüchlich sind, kann nichts anderes als diese leermenge herauskommen
(08-08-2012, 18:13)kaneís schrieb: Das ist auch wieder wahr...
Das ist eben nicht "wahr"! Es wird dabei immer vergessen, dass sich Widersprüche in einer höheren Dimension, manchmal nur in der Zeit, auflösen. Eine "höhere Dimension" kann neben der Zeit eine andere soziale Situation (Beziehung), eine neue Erfahrung oder Einsicht sein, kurz alles, was den geistigen Standpunkt verändert.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
(08-08-2012, 08:14)petronius schrieb: also nochmal: können wir etwas über gott wissen, zutreffende aussagen über diesen machen - oder ist alles diesbezügliche fantasie, reines kopfkino der gläubigen?

Schon hundert mal beantwortet... Icon_rolleyes

(08-08-2012, 08:14)petronius schrieb: dann stellt sich erst recht die frage, warum man sich widersprüchliches zusammenfantasiert

Sag du es mir.

(08-08-2012, 08:14)petronius schrieb:
(07-08-2012, 10:07)Gundi schrieb: Möglich dass Gläubige dennoch meinen sie könnten Gott erkennen, sei es durch Gefühle oder anderes. Objektiv dürfte das aber nicht der Fall sein

welche aussagen über gott sollen denn solche gefühle zulassen?

Einige Gläubige sehen zb. in Liebe Gott.



(08-08-2012, 08:14)petronius schrieb: es bleibt also beim bloßen kopfkino. "gott" entzieht sich der erkenntnis, weil er ein rein fiktionales konstrukt ist. meinetwegen gespeist aus einem genuinen gefühl des gläubigen, dann aber durch diesen mit eigenschaften ausgestattet, die rein dem (wunsch)denken des gläubigen entspringen

nix also mit unabhängig vom menschen existierender "objektiver wahrheit"! damit hätten wir wenigstens diesen aspekt geklärt und deine behauptung widerlegt

Nö. Das Gott ein menschliches Konstrukt ist behauptes du ja bloß. Auf Gottesbilder mag das zutreffen, über die Existenz einer transzendenen Identität kannst du jedoch nix aussagen.


(08-08-2012, 08:14)petronius schrieb:
(07-08-2012, 10:07)Gundi schrieb: Eigentlich meinte ich das mit dem Beispiel der E-Technik und dem Handbuch gut verständlich gemacht zu haben.

das beispiel ist doch völlig daneben!

grundsätzlich kann man das, was im handbuch der e-technik steht, natürlich auch selber nachprüfen und sich erarbeiten. weil es hier eine vom menschen unabhängige "objektive realität" der e-technik gibt - die faradayschen gesetze gelten, egal, ob ich an sie "glaube" oder nicht


Tja, petronius, ich habe ja auch nicht gesagt E-Technik ist Gott... Icon_rolleyes Es war auch nur ein Beispiel um zu verdeutlichen was ich meine. Anscheinend bin ich bei dir gescheitert.
Auch hier gilt: Wir werden die Standpunkte getrennt stehen lassen müssen. Es besteht kein Grund, sich gegenseitig unredliche Argumentation vorzuwerfen. Wenn zu den Paradoxa nichts mehr Wesentliches kommt, werden wir auch diesen Thread schließen.
Ekkard
(08-08-2012, 18:25)Ekkard schrieb: Es wird dabei immer vergessen, dass sich Widersprüche in einer höheren Dimension, manchmal nur in der Zeit, auflösen. Eine "höhere Dimension" kann neben der Zeit eine andere soziale Situation (Beziehung), eine neue Erfahrung oder Einsicht sein, kurz alles, was den geistigen Standpunkt verändert.

das ist so generell doch unsinn

egal nach welcher "sozialen Situation (Beziehung), neuen Erfahrung oder Einsicht" - heiße eislutscher wird es nie geben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(08-08-2012, 18:41)Gundi schrieb: Einige Gläubige sehen zb. in Liebe Gott.

ok, dann seh ich in haß gott

und nun?

(08-08-2012, 18:41)Gundi schrieb: Das Gott ein menschliches Konstrukt ist behauptes du ja bloß. Auf Gottesbilder mag das zutreffen, über die Existenz einer transzendenen Identität kannst du jedoch nix aussagen

ach, sind wir wieder beim spekulieren über dinge, die sich grundsätzlich der erkenntnis entziehen

ich geb dir recht:

daß es zahnfee, den gestiefelten kater noch unsichtbare grün-rosa karierte elefanten auf der rückseite des mondes nicht gibt, behauptest du ja bloß...

fällt dir die unsinnigkeit eines solchen statements nicht selber auf?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
(08-08-2012, 18:25)Ekkard schrieb: Es wird dabei immer vergessen, dass sich Widersprüche in einer höheren Dimension, manchmal nur in der Zeit, auflösen. Eine "höhere Dimension" kann neben der Zeit eine andere soziale Situation (Beziehung), eine neue Erfahrung oder Einsicht sein, kurz alles, was den geistigen Standpunkt verändert.

Oha, wann und in welcher Dimension hätte sich denn je ein "Widerspruch" eines heiligen Buches oder mythologischen Textes aufgelöst? (Beispiele bitte.) Doch nur, wenn er zu dem wurde, was er eigentlich ist - "unheilige" Literatur?
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
(08-08-2012, 18:41)Gundi schrieb:
(08-08-2012, 08:14)petronius schrieb:
(07-08-2012, 10:07)Gundi schrieb: Möglich dass Gläubige dennoch meinen sie könnten Gott erkennen, sei es durch Gefühle oder anderes. Objektiv dürfte das aber nicht der Fall sein

welche aussagen über gott sollen denn solche gefühle zulassen?

Einige Gläubige sehen zb. in Liebe Gott.

Das war nicht die Frage. Die Frage war, ob - wenn die Existenz Gottes nicht durch den Verstand zu erkennen ist - diese dann durch Gefühle erfassbar wäre. Flugs mal "Liebe" als Gott zu definieren, ist nicht nur banal, sondern auch albern. Dann wäre der Liebesakt ja eine Anbetung Gottes ... *kicher*
Es gibt weder gut noch böse in der Natur, es gibt keine moralische Entgegensetzung, sondern es gibt eine ethische Differenz. (Gilles Deleuze)
(08-08-2012, 19:55)schmalhans schrieb: Das war nicht die Frage. Die Frage war, ob - wenn die Existenz Gottes nicht durch den Verstand zu erkennen ist - diese dann durch Gefühle erfassbar wäre. Flugs mal "Liebe" als Gott zu definieren, ist nicht nur banal, sondern auch albern. Dann wäre der Liebesakt ja eine Anbetung Gottes ... *kicher*
Oder Göttinen, was gibts da zu kichern....


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