Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Legende der sanften Missionierung in der Frühzeit des Christentums
#61
(04-09-2014, 15:08)Sinai schrieb: Wärst Du einer aus dem "Kreis um die Apostel" gewesen, dann wärst Du Jude gewesen, hättest Hebräisch gesprochen und hättest Dich in Siedlungen des Diasporajudentums, die es schon vor dem Jahre 70 gab, ansiedeln können...

Irgendwie geht das in die richtige Richtung, aber es kling noch ein wenig fuer mich aus diesen Angaben ein Bild vom Judentum, das immer noch etwas durch einen Tunnelblick auf die Bibel gepraegt ist.

Auch vor dem Jahre 70 lebten weit mehr Juden ausserhalb Palaestinas als in Palaestina. In Alexandria wohnten um ein Vielfaches mehr Juden als in Jerusalem. Auch war Jerusalem nicht einmal die groesste Stadt in Judaea, und Judaea wurde auch nicht von Jerusalem aus regiert. Und Jesus und die Juenger sprachen bestimmt auch kein Hebraeisch.

Im Prinzip verraet das die Evangelien so ein wenig als theologisch motiviertes Stueck ohne viel tatsaechlichen Hintergrund, weil die Wirklichkeit Galileas oder Judaeas da so wenig heraus hervorlugt. Im Perserreich hatten es die Juden meist eh leichter. So richtig sind sie aus "Babylon" nie weggezogen. Die ganzen Religionen, die im Osten aus dem Christentum oder der Taeuferbewegung entsprangen, finde ich sehr interessant.
#62
(04-09-2014, 22:11)d.n. schrieb: @konform: nach deinen letzten postings mochte ich dir ernsthaft in aller Form nahelegen, mal mit einem Psychologen deiner Wahl zu sprechen,..aufgrund meiner polizeipsychologischen Schulung meine ich, bei dir eine gewisse Notwendigkeit eines klärenden Gespräches bei einem Psychologen erkennen zu können,..


Hättest Du ihm das nicht als Private Nachricht PN mitteilen können ?
#63
(04-09-2014, 23:33)Sinai schrieb: Hättest Du ihm das nicht als Private Nachricht PN mitteilen können ?

War das nicht sowieso fuer jedermann offensichtlich? Er sprach von dem sicheren Tod von Millionen von Europaeern in einigen Monaten von jetzt.
#64
(04-09-2014, 23:10)Ulan schrieb: Auch vor dem Jahre 70 lebten weit mehr Juden ausserhalb Palaestinas als in Palaestina. In Alexandria wohnten um ein Vielfaches mehr Juden als in Jerusalem.

Sag ich ja ! Es waren nicht die Römer schuld an der Diaspora.


(04-09-2014, 23:10)Ulan schrieb: Und Jesus und die Juenger sprachen bestimmt auch kein Hebraeisch.

Das ist wieder einmal ein furchtbarer Blödsinn
Jesus war schon als Kind gerne im Tempel, wo man aus hebräischen Schriftrollen vorlas und hebräisch predigte und hebräisch sang und den Opferkult in hebräischer Sprache durchführte
#65
Thema?!
#66
(04-09-2014, 23:38)Sinai schrieb: Das ist wieder einmal ein furchtbarer Blödsinn

Und doch laesst die Bibel ihn nur Aramaeisch sprechen. Was uebrigens die Ausbreitung des Glaubens nach Osten sehr erleichterte.
#67
(04-09-2014, 23:41)Ulan schrieb:
(04-09-2014, 23:38)Sinai schrieb: Das ist wieder einmal ein furchtbarer Blödsinn

Und doch laesst die Bibel ihn nur Aramaeisch sprechen. Was uebrigens die Ausbreitung des Glaubens nach Osten sehr erleichterte.


Alt-Aramäisch war ein Dialekt des Alt-Hebräisch, beide sehr ähnlich, in Wahrheit eine Sprache, so wie heute tschechisch und slowakisch. Gewisse Wörter hatten halt einen anderen "Begriffshof"

- - - -

Oder Fernsehdeutsch und Bayrisch. Da gibt es auch andere Wörter, oder man denke an Österreich. Einmal Sahne, einmal Schlagobers. Aber dennoch kann der österreichische Zeitungsleser alle deutschen Zeitungen lesen. Keine Frage, eine Sprache ! Oder der Schweizer sagt Pneu zum Autoreifen. So gibt es halt einige hundert Wörter, die unterschiedlich sind, aber das wars auch schon.

Wenn auch Jesus im Kreise seiner Jünger alt-aramäisch sprach, so sprach er selbstverständlich alt-hebräisch. War doch die Thora in dieser Sprache geschrieben !

Mit diesen krampfhaften, ständig wiederkehrenden Versuchen, Jesus zu verfälschen, tust Du Dir nichts Gutes. Du untergräbst Deine Glaubwürdigkeit
#68
(05-09-2014, 00:19)Sinai schrieb: Alt-Aramäisch war ein Dialekt des Alt-Hebräisch...

Nein, war es nicht. Es war zwar nicht furchtbar unterschiedlich, aber im Gegensatz zu Phoenizisch oder Hebraeisch gehoert Aramaeisch nicht zu den kanaanitischen Sprachen. Die alte Verkehrssprache im Assyrischen Reich und der westlichen Haelfte des Perserreichs. Was fuer die Weiterverbreitung der christlichen und anderer Botschaften nach Osten halt recht vorteilhaft war. Es ist wirklich schade, dass man von dem Teil der christlichen Geschichte so wenig hoert. Allerdings wurde es dort wohl nie Mehrheitsreligion, was wohl eher friedliche Ausbreitung bedeutete.

(05-09-2014, 00:19)Sinai schrieb: Wenn auch Jesus im Kreise seiner Jünger alt-aramäisch sprach...

Mit Sicherheit nicht. Das war auch schon eine tote Sprache.

(05-09-2014, 00:19)Sinai schrieb: Mit diesen krampfhaften, ständig wiederkehrenden Versuchen, Jesus zu verfälschen, tust Du Dir nichts Gutes. Du untergräbst Deine Glaubwürdigkeit

Sag nur, Du hast mir bis jetzt jedes Wort geglaubt und faengst nun an zu zweifeln? Welch schrecklicher Gedanke!
#69
Ein Punkt den ich noch nicht angesprochen habe : Missionare als Lehrer in Sachen "Basisbildung" gab es dann doch vermehrt im Mittelalter. Das alleine hat wahrscheinlich dazu geführt, dass Skeptiker schnell überzeugt wurden und sich doch bekehren ließen.
> trifft diese Mutmaßung historisch soweit zu ?!
#70
(05-09-2014, 09:42)Kreutzberg schrieb: Ein Punkt den ich noch nicht angesprochen habe : Missionare als Lehrer in Sachen "Basisbildung" gab es dann doch vermehrt im Mittelalter. Das alleine hat wahrscheinlich dazu geführt, dass Skeptiker schnell überzeugt wurden und sich doch bekehren ließen.
> trifft diese Mutmaßung historisch soweit zu ?!
Was verstehst Du unter Basisbildung (Theologisch, Medizinisch, Geozentrisch.... )?
#71
Wenn jemand überhaupt erst einmal "lesen" lernte, das das die Voraussetzung für den Erwerb von weiterführendem Wissen. Ich meine das Missionare hiermit auch methodisch Vertrauen schaffen konnten.
#72
Als die Iro-Schottische Mission um 600 in Mitteleuropa begann, und als 800 die Sachsen missioniert wurden, kamen die Verkünder nicht als Schreiblehrer

Die Verkünder predigten mündlich, sie lasen nicht mal aus der Bibel vor, denn die war in Latein geschrieben

Niemand hatte Interesse, den Bauern lesen und schreiben zu lehren. Wozu auch ? Die Bibel war in Latein, somit hätten die das ohnehin nicht lesen können. Die Kirche wollte übrigens gar nicht, daß die Bauern in der Bibel zu lesen beginnen und deshalb war die Bibel absichtlich nicht in der Volkssprache verfaßt, damit nicht etwa einzelne Lesekundige (Kaufleute) daraus vorzulesen beginnen können

Auch der Adel konnte nicht lesen und schreiben, selbst Karl der Große brauchte Schreiber. Ritter konnten im Frühmittelalter, als das Christentum im heutigen Deutschland missioniert wurde, ebenfalls nicht lesen und schreiben.

Somit ist es unzutreffend, zu vermuten, daß die Mission des Christentums in Mitteleuropa dadurch begünstigt worden wäre, weil die Missionare das Volk lesen und schreiben lehrten. Keine Rede davon

Damals 600 bis 800 war keine Rede von einer allgemeinen Schulbildung
#73
Erst um 1500 wurden die ersten Bibeln in Landessprache gedruckt, erst dann kam es überhaupt zum Interesse am lesen. Die Menschen begannen, lesen zu lernen. Eine allgemeine Schulpflicht kam erst zwei Jahrhunderte später (Volksschule). Wer allerdings seinem Sohn eine höhere Schulbildung (das heißt mit Latein) ermöglichen wollte, damit er dann die Universität besuchen konnte, schickte ihn in eine Klosterschule. Dort lernte er Latein und konnte dann studieren: Medizin, Jus, Theologie

Aber damals um 1700 war es nicht besonders attraktiv, zu "studieren"
Denn was kam dabei heraus ?
Aus heutiger Sicht war die Medizin eine Sammlung von wirkungslosen, teils schädlichen Kurpfuschereien. Der "Mediziner" hatte keine Ahnung von der menschlichen Anatomie, denn es war Sezierverbot. Man las halt allerlei altes (antikes) Zeug aus lateinischen Schriften vor. Hilfe bei Krankheiten konnte jedenfalls nicht gegeben werden
Jus war das erlernen des antiken Römischen Rechts, ein Sklavenhalterrecht. Juristen waren nicht geachtet in der Bevölkerung, sie hatten den Status von heutigen Winkelschreibern oder Winkeladvokaten, denen man besser aus dem Weg ging, weil wenn man sich mit solchen Leuten einließ und irgend etwas unterschrieb, war man bald Haus und Hof los
Die Theologie schwelgte in Spitzfindigkeiten, sie "forschte" in Themen wie die Frage nach dem Geschlecht der Engel
#74
(04-09-2014, 22:11)d.n. schrieb: @konform: nach deinen letzten postings mochte ich dir ernsthaft in aller Form nahelegen, mal mit einem Psychologen deiner Wahl zu sprechen,..aufgrund meiner polizeipsychologischen Schulung meine ich, bei dir eine gewisse Notwendigkeit eines klärenden Gespräches bei einem Psychologen erkennen zu können,..deine letzen Postings lassen Schlüsse in Richtung einer manischen Endzeitpsychose a la Peoples Temple oder Sonnentempler zu, welche wie ich hoffe unbegründet sind..

Viele Dank für den Rat, der Deine aufrichtige Sorge um meine Gesundheit widerspiegelt...

Ich habe nun mal die seltsame Gewohnheit, mich über die Nachrichtenlage zu informieren. Und dann - noch schlimmer! - glaube ich, in biblischen Vorhersagen die aktuelle Entwicklung zum Teil wiederzuerkennen.

Um es kurz zu machen: Mein Zustand ließe sich umgehend “heilen”, wenn zumindest die Grundaussagen der Schrift widerlegt werden würden. Also, man möge einem Ur-Süppchen ein lebendes Würmchen entsteigen lassen, und den lästigen Fundamentalisten wäre endlich das Maul gestopft...

Dass die Geschichte der Verbreitung der neutestamentlichen Botschaft höchst unvollständig überliefert ist, liegt in erster Linie an den Wirren während der Belagerung und Erstürmung Jerusalems, des Zentrums der Ur-Gemeinde. Die unmittelbar nach dem Fall Jerusalems von frühen “Kirchenvätern” verfassten Schriften geben nur wenig Aufschluss über den weiteren Verbleib der Angehörigen der Ur-Gemeinde. Später besorgte eine Kirche, die sich anmaßte Verwalterin der Wahrheit zu sein, die Beschreibung der Geschichte.

Diese Kirche hatte und hat kein Interesse an der Erforschung des Wirkens der Apostel und deren Gehilfen. Es gab und gibt aber Gruppierungen, die sich darum bemühten. Von historischen Wissenschaften kann man indes mathematisch präzise Aussagen nicht erwarten. Nicht zuletzt daher die sich oft widersprechenden Forschungs-Ergebnisse.
#75
Was hast du immer mit den angeblichen Versuchen, aus einer Ursuppe im Labor ein Lebewesen produzieren zu wollen? Es gibt keinen ernst zu nehmenden Wissenschaftler, der das versucht. Das einzige, wozu die Ursuppe dient, ist der Beweis, dass es grundsätzlich möglich ist, dass sich die Bausteine für das Leben von selbst gebildet haben können. Das ist aber auch schon alles.
Du verkennst sowohl die Komplexität selbst des simpelsten Bakteriums, die niemand je wird künstlich nachbauen können (von Würmern ganz zu schweigen), als auch die extrem lange Zeit von Milliarden Jahren, die es gebraucht hat, bis sich einfachstes Leben entwickeln konnte. Was natürlich auch nur schrittweise ging.

Zitat:Ich habe nun mal die seltsame Gewohnheit, mich über die Nachrichtenlage zu informieren. Und dann - noch schlimmer! - glaube ich, in biblischen Vorhersagen die aktuelle Entwicklung zum Teil wiederzuerkennen.

Vielleicht solltest du deine Gewohnheiten ändern. Natürlich kannst du, wenn du lange genug suchst, für jedes politische oder nicht-politische Geschehen eine Voraussage in der Bibel finden. Sie ist ja dick genug. Und sie widerspricht sich an vielen Stellen selbst, so dass, wenn eine Stelle dem realen Geschehen widerspricht, man auf genügend andere ausweichen kann, die dann eben doch zu passen scheinen.

Du könntest dir aber genau so jeden beliebigen anderen Text nehmen. Zum Beispiel Harry Potter (passt die kurzfristige Herrschaft des bösen Zauberers nicht genauso zum Antichristen wie zu Hitler, der wohl die Vorlage für das Buch geliefert hat?) oder die Prophezeiungen von Nostradamos. Letztere sind so verschwurbelt, das es noch heute genug Leute gibt, die sie für wahre Vorraussagungen halten, obwohl das vorwiegend eine Frage der Interpretation ist.

Dass man eigentlich jede Aussage nur richtig hininterpretieren muss, bis sie mit der Realität übereinzustimmen scheint, wusste man schon in der Antike. Nicht zuletzt gibt es doch die Sage von dem König, der das Nachbarland angriff, nachdem das Orakel ihm versprochen hatte, wenn er das täte, würde er ein großes Reich zerstören. Er verlor den Krieg und musste feststellen, dass er sein eigenes Reich zerstört hatte. Das Orakel hätte also auf jeden Fall Recht gehabt; nur ein Waffenstillstand oder Friedensvertrag wäre wohl nicht denkbar gewesen.


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Der Fluch des Christentums Ulan 113 3319 Gestern, 15:47
Letzter Beitrag: Sinai
  Entstehung des Christentums und Datierungsfragen Davut 20 14010 13-05-2020, 00:29
Letzter Beitrag: Ulan
  Russland das Bollwerk des Christentums? Schmied 28 28340 15-07-2016, 20:47
Letzter Beitrag: Sinai

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste