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Das würde aber bedeuten, dass Fleisch nicht mehr endlos zur Verfügung stünde, da bestimmt weniger als 1/4 der vorherigen Menge "produziert" werden könnte und an diesem Punkt würde keine Fleischwirtschaft der Welt mitspielen und die meißten der Verbraucher auch nicht. Oh mein Gott, kein Rundfleischsteak mehr im Angebot? Schlimm, was soll ich den lieben Kindern denn jetzt zu essen geben? *g*
Gruß
Motte
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14-05-2010, 20:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14-05-2010, 20:30 von Romero.)
Ich persönlich brauch nicht endlos Fleisch - bin ja für Mischkost. Aber ja, die Fleischwirtschaft würde natürlich durchdrehen. Hängen auch viele Jobs an der Fleischproduktion.
(14-05-2010, 20:29)SchmetterMotte schrieb: Das würde aber bedeuten, dass Fleisch nicht mehr endlos zur Verfügung stünde, da bestimmt weniger als 1/4 der vorherigen Menge "produziert" werden könnte und an diesem Punkt würde keine Fleischwirtschaft der Welt mitspielen und die meißten der Verbraucher auch nicht. Oh mein Gott, kein Rundfleischsteak mehr im Angebot? Schlimm, was soll ich den lieben Kindern denn jetzt zu essen geben? *g*
Solange Wirtschaft noch über Politik steht wird das wohl auch so bleiben. Ist ja nicht nur bei der Fleischindustrie so. Freie Hand in der Wirtschaft schön und gut, ich finde aber auch das die Politik gewisse Richtlinien vorgeben muss (bzw. bessere).
(14-05-2010, 19:09)SchmetterMotte schrieb: Für mich ist das daneben geschossen, sich für die Lebensrechte einer Tierart stark machen zu wollen, die es ohne den menschen garnicht gäbe, die auf Hochleistung gezüchtet wurde, darunter leidet und nur leben darf, um gemästet und getötet zu werden, oder die nur solange leben darf, wie sie Leistung bringt, die absolut nicht natürlich ist.
Du machst den Unterschied also daran fest, dass die Tiere auf Hochleistung gezüchtet wurden? Das wurden viele Hunde aber auch. Katzen sind unnatürlich zahm und werden in den verschiedensten Formen gezüchtet. Was sol mit all diesen Tieren geschehen?
Und du vergisst das eine Milchkuh nicht zwangsläufig leiden muss und auch nicht nur so lange leben muss wie sie Leistung bringt. Das mag zwar momentan größtenteils so sein, muss es aber nicht. Eine Milchkuh kann ein glückliches Leben auf der Weide führen und bis zum natürlichen Lebensende frisches Gras und Sonne genießen. Das dies nicht so ist, liegt doch eigentlich eher am Menschen wie er mit diesen Tieren umgeht. Die Züchtung allein ist aber nicht gleich Begründung für ein schlechtes, qualvolles Leben.
Das Argument, dass es diese Tierart ohne den Menschen nicht gäbe, greift nur bedingt. Zum einen, da der Mensch Teil der Natur ist, du ihn aber auskoppelst und zum anderen da zumindest viele Tierarten theoretisch auch in der freien Natur entstanden hätten können (wenn auch mit minimaler Wahrscheinlichkei). Anders sieht es da schon wieder bei direktem Eingriff ins Genmaterila aus.
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(15-05-2010, 00:51)Gundi schrieb: Das wurden viele Hunde aber auch. Katzen sind unnatürlich zahm und werden in den verschiedensten Formen gezüchtet. Was sol mit all diesen Tieren geschehen?
Mein Veganertum geht nicht so weit, dass ich meiner Katze kein Fleisch geben würde oder keine haben will, WEIL sie Fleisch braucht. Ich bin der Ansicht, dass ich eine Verantwortung für meine Haustiere habe. Ihnen soll es so gut wie möglich gehen und wenn meine Katze gesund bleiben soll, braucht sie Fleisch als Futteranteil. Ich lehne allerdings ab, Haustiere vom Züchter zu kaufen. Es gibt viele viele Tiere, die bereits leben und im Tierheim auf ein neues Leben warten. Meinen Kater habe ich aus dem Tierheim und ich tue alles, damit es ihm gut geht. Ich persönlich unterstütze allerdings keine Haustierzüchtung, weil ich sie für überflüssig halte. Insbesondere bei Rassen, die von Natur aus an Krankheiten leiden. Der deutsche Schäferhund neigt zu HD aufgrund der niedrig angezüchteten Hüfte, der Mops hat wegen der kurzen Schnauze Atemprobleme, der Boxer leidet sehr häufig an Tomuren, die Perserkatze ist ebenso kurzatmig und viele Rassekatzen entstammen einer enormen Inzucht (das wird deutlich, wenn man als sogenannter Aussteller an einer Ausstellung teil nimmt). Das alles geht total gegen meine Vorstellungen. Ich fordere nicht, dass es keine Haustiere mehr geben soll, aber ich brauche sie als gezüchtete Wesen auch nicht. Ich kümmere mich lediglich um die bereits geborenen und verwaisten Tiere, indem ich gefundene Tiere zB nicht ins Tierheim bringe, sondern soweit aufpäppele wie ich kann und sie persönlich weiter vermittle. Wenn ich dafür aber Fleischfutter aus Masttierhaltung kaufen muss, dann ist das eben so und da mein Haustier mir näher steht als die Kuh im Schlachtbetrieb muss ich eben eine Wahl treffen. Manche Entscheidungen sind eben nie 100 % richtig.
Also zusammenfassend: Ich halte Haustierzüchtung für nicht gut, insbesondere Zielzüchtung nicht, aber jetzt gibt es sie nunmal und damit muss man leben. Aber Züchtungen in einer Art, wie sie dem Tier schaden sollten verboten werden.
Zitat:Und du vergisst das eine Milchkuh nicht zwangsläufig leiden muss und auch nicht nur so lange leben muss wie sie Leistung bringt. Das mag zwar momentan größtenteils so sein, muss es aber nicht. Eine Milchkuh kann ein glückliches Leben auf der Weide führen und bis zum natürlichen Lebensende frisches Gras und Sonne genießen. Das dies nicht so ist, liegt doch eigentlich eher am Menschen wie er mit diesen Tieren umgeht. Die Züchtung allein ist aber nicht gleich Begründung für ein schlechtes, qualvolles Leben.
Natürlich kann ein bereits lebendes Tier ein glückliches Leben führen! Es wäre schön, wenn es bei allen so wäre, aber das ist es ja nicht. ich wäre vollkommen einverstanden damit, dass wir der Kuh ihre Milch abzapfen, wenn sie dabei ein schönes Leben hätte und wir dafür ihre Kälber nicht töten müssten.... aber so ist es nunmal nicht.
Und die heutige Milchkuh hat mit ihren Ursprüngen garnichts mehr zutun. Schau dir eine Milchkuh an: Ihre Hüftknochen stehen endlos weit vor, sie hat keine Muskeln, das Rückrad ist weithin zusehen, die Rippen auch, der Euter hängt überdimensional herunter und zieht an der Haut, ist prall gefüllt. Das ist alles NICHT normal. Vergleich es mit dem Büffel... der hat einen "runden Hintern", ohne hervorstehende Knochen, er hat einen kleinen Euter, der kaum herunter hängt, seine Rippen sieht man nicht und die Schenkel werden von Muskeln gehalten. SO sollte doch ein gesundes Tier aussehen, oder? Auch wenn man einer Kuh Weidegang und Gras gibt: Sie ist trotzdem ein überzüchtetes, auf Leistung getrimmtes Wesen, dass dir nur nicht sagen kann, wie sehr der Euter schmerzt ect.
Zitat:Das Argument, dass es diese Tierart ohne den Menschen nicht gäbe, greift nur bedingt. Zum einen, da der Mensch Teil der Natur ist, du ihn aber auskoppelst und zum anderen da zumindest viele Tierarten theoretisch auch in der freien Natur entstanden hätten können (wenn auch mit minimaler Wahrscheinlichkei). Anders sieht es da schon wieder bei direktem Eingriff ins Genmaterila aus.
Letzteres ist ja bei Zielzüchtungen der Fall. Ich denke zwar, dass der Mensch garnicht eingreifen sollte, aber erstrecht sollte er keine Zielzüchtung betreiben, wenn das "Ziel" dem Tier schadet...
Letztendlich ist das aber eine Moraldiskussion und keine Faktendiskussion. Ich kann meine Meinung begründen, indem ich aufzeige, was genau mir missfällt, aber letztendlich ist es eine Sichtweise, die andere Menschen nicht haben müssen.
Gruß
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(14-05-2010, 20:29)SchmetterMotte schrieb: Das würde aber bedeuten, dass Fleisch nicht mehr endlos zur Verfügung stünde, da bestimmt weniger als 1/4 der vorherigen Menge "produziert" werden könnte und an diesem Punkt würde keine Fleischwirtschaft der Welt mitspielen und die meißten der Verbraucher auch nicht. Der Trend geht seit Jahren und Jahrzehnten in Richtung Ökologischer Landbau und das wird sich auch so fortsetzen.
Warum? Weil es der Verbraucher so fordert. Die Wirtschaft beansprucht keine Allmachtsstellung sondern richtet sich
nach der Nachfrage und versucht daraus den maximalen Gewinn zu schöpfen. Wenn die Nachfrage nach konventionell
angebauten Produkten sinkt und die nach ökologisch angebauten Produkten steigt (und das ist der Fall) dann wird
die Wirtschaft entsprechend reagieren (und das tut sie). Anstatt der Wirtschaft den schwarzen Peter zuzuschieben
sollte man sich (auch seitens der Politik) eher darum bemühen, den Verbraucher von ökologischer Landwirtschaft
zu überzeugen.
Die komplette Umstellung auf ökologische Viehwirtschaft würde übrigens einen zusätzlichen Flächenbedarf von
5,5 Millionen hektar bedeuten. Da der Fleischkonsum nicht von heute auf morgen sinken wird wäre man also
stärker von Importen abhängig und/oder müsste zusätzliche Flächen der Landwirtschaft opfern.
Interessanter wäre eine Verbraucheraufklärung, die auf der einen Seite den allmählichen Umstieg auf ökologische
Produkte fördert, auf der anderen Seite zum langsamen Senken des Fleischkonsums bewegt - was ja
auch aus gesundheitlicher Sicht Sinn macht. So ergäbe sich das Flächenproblem erst gar nicht.
Der Wissenschaftler denkt über seine Umwelt nach, entwirft eine Theorie die sie erklären soll, überprüft seine Theorie anhand von Experimenten an der Realität, verwirft sie wenn sie sich als falsch erweist und sucht nach einer besseren Erklärung.
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(13-05-2010, 11:58)elwaps schrieb: Die heutige Zusammensetzung unserer Makro- und Mikronährstoffe sollte nicht aus evolutiven Überlegungen heraus abgeleitet werden sondern aus (Ernährungs-) wissenschaftlichen Erkenntnissen. Und die führen nicht zu einem schwarz- oder weiß-Denken, sondern zeigen grob die richtige Richtung auf
sorry, aber wovon träumst du eigentlich nachts? (war ein scherz)
die ernährungs"wissenschaft" treibt doch jede woche eine neue sau durchs dorf. was gestern noch auf den gipfel der gesundheit führen sollte, grenzt heute schon so gut wie an körperverletzung - und umgekehrt
nein, auf all diese ernährungs"wissenschaftler" geb ich keinen cent. nicht zu einseitig und nicht zu viel - das ist alles, was an "grob richtiger Richtung" feststeht. der rest ist geschmackssache
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(13-05-2010, 11:58)elwaps schrieb: Kommen wir lieber wieder auf den Vegetarismus unter Gesichtspunkten der Klimabilanz, des Flächen-, Wasser- und Energieverbrauchs und die Auswirkungen auf die Gesellschaft zurück.
dabei wird es eben - wie eigentlich immer - davon abhängen, was wir denn womit vergleichen wollen
ich schätze mal, daß der ökologische fußabdruck eines liters milch aus extensiver weidehaltung kleiner ist als der eines liters sojamilch aus einer gensoja-monokultur, die auf frisch gerodeter urwaldfläche errichtet wurde
betrachtet man aber die milch auschließlich als eutersaft von qualgezüchteten turbokühen, die bewegungslos in engen boxen stehend mit eiweiß-kraftfutter gemästet werden, sieht die sache naturgemäß anders aus
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18-05-2010, 13:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18-05-2010, 13:55 von Schmettermotte.)
Der Großteil Supermarkt Milch kommt von Kühen, die wohl weniger bis garnicht täglich die Weide zu sehen bekommen, ergo fressen die auch kein reines Gras von der Wiese, sondern Getreide, das genauso angebaut wurde wie der Gensoja.
Ergo braucht die Kuh für die Produktion von einem Liter Milch Nahrung, die genauso angebaut werden musste und wenn man nun einen Hektar Soja an eine Kuh verfüttert um Fleisch oder Milch zu bekommen oder sie direkt für vegetarische Produkte verarbeitet denke ich, kommt ziemlich eindeutig mehr vegetarisches dabei rum, als Milch oder Fleisch. Natürlich alles nur insofern unsere liebe Kuh auch gesund bleibt. Außerdem muss das was in die Kuh kommt auch wieder raus und der Schaden an der Umwelt ist erheblich.
Gruß
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Ich denke genau das meinte Petro mit seinem letzten Satz.
Abgesehen davon kann man das auch immer weiter spinnen. Für das Sojafeld sind aber Maschinen nötig, die Umweltverschmutzung verursachen können. Oder Menschen - die furzen auch  Und wie gesagt, da ist noch der abgeholzte Regenwald aus Petros Beispiel zu erwähnen: Nicht nur die Emissionen, die bei seiner Abholzung anfallen, sondern auch die verringerte Sauerstoffproduktion durch die fehlenden Bäume. Und die armen Wildtiere, die immer kleiner werdenden Lebensräumen bald nicht mehr besser leben, als eine Stall-Kuh. *übertreib*
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Ich finde, wir rotten einfach den Menschen aus. Problem erledigt.
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Findest du? Verursacht das nicht Leiden unter dem Lebewesen Mensch? Würdest du einem Menschen nicht ein natürliches Leben bescheren wollen, da er nun halt schonmal lebt. Oder gilt dein Mitgefühl nicht für deine eigene Spezies?
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(18-05-2010, 13:54)SchmetterMotte schrieb: Der Großteil Supermarkt Milch kommt von Kühen, die wohl weniger bis garnicht täglich die Weide zu sehen bekommen, ergo fressen die auch kein reines Gras von der Wiese, sondern Getreide, das genauso angebaut wurde wie der Gensoja.
Sorry, von Landwirtschaft scheinst Du nicht viel zu verstehen. Das Gras bzw. Heu für das Vieh holt der Bauer mit speziellen Schneide- und Lademaschinen von der Wiese. Geht bedeutend einfacher, schneller und sicherer, als umgekehrt das Vieh kilometerweit über z. T. stark befahrene Verkehrsstraßen zu treiben und dann noch ´n Haufen Geld für Zäune, Tier-Haftpflicht, Tollwutschutz, Entwurmungen etc. draufzuzahlen, was man für freilaufendes Großvieh halt so bräuchte, vom logistischen Problem mit transportablen Melkstellen (???) und dem täglichen Milchtransport ganz zu schweigen... solltest vielleicht mal Urlaub auf dem Bauernhof machen? :icon_cheesygrin: Aber auf einem richtigen, nicht auf so einem Kuscheltierstreichel-Touristenbetrieb, der jedes fromme Klischee bedient.
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Ich glaube Mottes Punkt ist, dass der Bauer lieber diese Mehrkosten und den zusätzlichen Zeitaufwand auf sich nehmen sollte, und die Tiere dafür auf der Wiese rumtollen dürfen, statt sie im Stall zusammenzupferchen.
Sie betrachtet das ganze aus einem ethischen Blickwinkel, nicht von wirtschaftlicher Seite.
(18-05-2010, 14:07)Romero schrieb: Oder Menschen - die furzen auch 
Aber meines Wissens nach kein Methan, oder?
(18-05-2010, 14:07)Romero schrieb: Ich denke genau das meinte Petro mit seinem letzten Satz.
Abgesehen davon kann man das auch immer weiter spinnen. Für das Sojafeld sind aber Maschinen nötig, die Umweltverschmutzung verursachen können.
Und wie gesagt, da ist noch der abgeholzte Regenwald aus Petros Beispiel zu erwähnen: Nicht nur die Emissionen, die bei seiner Abholzung anfallen, sondern auch die verringerte Sauerstoffproduktion durch die fehlenden Bäume. Und die armen Wildtiere, die immer kleiner werdenden Lebensräumen bald nicht mehr besser leben, als eine Stall-Kuh. *übertreib*
Ich denke man kann schon sagen dass eine rein pflanzliche und regional bedachte Ernährung positiv fürs Klima wäre. Natürlich gäbe es immer noch extreme Emissionen, aber wahrscheinlich viel weniger.
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