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Es gab Zeiten, in denen man in der Wissenschaft unüberbrückbare Grenzen sah.
Man dachte bspw., dass man nie die chemische Zusammensetzung von Planeten erforschen kann.
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(05-09-2010, 17:18)humanist schrieb: Ich frage mich bloß, warum die Wissenschaft vor der Erforschung irgend eines Sachverhaltes halt machen sollte
weil sie dazu gar nicht in der lage. wo und wenn das so ist, ist es eine sehr weise entscheidung, nicht auf fremden hochzeiten zu tanzen und dort auf dem glatten parkett auszurutschen
(05-09-2010, 17:18)humanist schrieb: Was aber der Wissenschaft nicht generell die Forschung auf einem Gebiet verbieten darf.
tut doch keiner. aber wenn du meinst, das transzendente (sic!) mit den methoden der naturwissenschaft erforschen zu können, wird dich eben jeder naturwissenschaftler auslachen
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Erstmal ist doch gar nicht gesagt, dass sich "Gott" generell und bis auf ewig den wissenschaftlichen Methoden entzieht. Das ist die Behauptung der Theologen.
Und weshalb sollte ein Physiker nicht zur Sprache bringen dürfen, dass das Universum auch ohne göttliches Zutun entstanden sein könnte? Damit hat man Gott nicht widerlegt, man hat ihn jedoch als ziemlich unwahrscheinlich erklärt.
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(05-09-2010, 17:29)humanist schrieb: Erstmal ist doch gar nicht gesagt, dass sich "Gott" generell und bis auf ewig den wissenschaftlichen Methoden entzieht. Das ist die Behauptung der Theologen
nun - wer sonst redet denn überhaupt über "Gott"?
natürlich kannst du, der doch gar nicht an so was wie "gott" glaubt, dich hinstellen und dir einen naturwissenwchaftlich erfaßbaren "gott" konstruieren
aber meinst du nicht, daß das etwas lächerlich wirken würde?
(05-09-2010, 17:29)humanist schrieb: Und weshalb sollte ein Physiker nicht zur Sprache bringen dürfen, dass das Universum auch ohne göttliches Zutun entstanden sein könnte?
sag mal, hast du immer noch nicht verstanden, was ich eigentlich so lustig finde?
kleiner hinweis:
Anders als noch vor wenigen Jahren ist der Astrophysiker Stephen Hawking heute davon überzeugt, dass für die Entstehung unseres Universums nicht unbedingt die Intervention eines Gottes notwendig sein muß
ich mache hrn. hawking nicht zum vorwurf, keinen gott vorauszusetzen…
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Petronius hat auf der Seite zuvor mit Recht auf die Methoden der Naturwissenschaft verwiesen. Deren eine sagt, dass man in Experimente kein (weltanschauliches) Vorurteil einbauen darf. Urteile sind grundsätzlich der Gesellschaft und deren Konsens vorbehalten.
Göttlich oder göttlichen Willens zu sein, ist der (philologischen) Kategorie der Urteile zuzuordnen und unterliegt damit dem intersubjektiven Konsens einer i.d.R. begrenzten Gesellschaft. Folglich ist (der Begriff) 'Gott' in diesem Zusammenhang lediglich die Summe solcher Konsense, gleichgültig, wie das Individuum darüber denkt.
Die Naturwissenschaft besitzt damit keine objektive Methode, Gott zu erforschen. Man könnte bestenfalls viele Individuen befragen, z. B. wie sie zu Gott stehen, welche Verhaltensweisen sie dem göttlichen Willen entsprechend beurteilen, und welche nicht. Damit kann man ein prüffähiges Glaubensabbild einer bestimmten und begrenzten Population gewinnen - mehr nicht.
Was du vielleicht meinst ist, dass die Kosmologie eines Tages herausfinden kann, wie die Welt so entstanden ist, wie wir sie kennen, welche Regeln und Parameter gelten müssen, damit das so herauskommt. Vielleicht kann man ermitteln, dass es überzeitliche Randbedingungen gibt, die zu dieser Regelhaftigkeit führen.
Es bleibt aber immer noch eine Frage des Konsenses, als was solche "überzeitlichen Randbedingungen" zu beurteilen (aufzufassen) sind.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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(05-09-2010, 17:45)petronius schrieb: (05-09-2010, 17:29)humanist schrieb: Erstmal ist doch gar nicht gesagt, dass sich "Gott" generell und bis auf ewig den wissenschaftlichen Methoden entzieht. Das ist die Behauptung der Theologen
nun - wer sonst redet denn überhaupt über "Gott"?
natürlich kannst du, der doch gar nicht an so was wie "gott" glaubt, dich hinstellen und dir einen naturwissenwchaftlich erfaßbaren "gott" konstruieren
aber meinst du nicht, daß das etwas lächerlich wirken würde?
Ich sage nur, dass sich die Theologie nicht das Recht herausnehmen darf, ein Gebiet für sich zu beanspruchen.
(05-09-2010, 17:45)petronius schrieb: (05-09-2010, 17:29)humanist schrieb: Und weshalb sollte ein Physiker nicht zur Sprache bringen dürfen, dass das Universum auch ohne göttliches Zutun entstanden sein könnte?
sag mal, hast du immer noch nicht verstanden, was ich eigentlich so lustig finde?
kleiner hinweis:
Anders als noch vor wenigen Jahren ist der Astrophysiker Stephen Hawking heute davon überzeugt, dass für die Entstehung unseres Universums nicht unbedingt die Intervention eines Gottes notwendig sein muß
ich mache hrn. hawking nicht zum vorwurf, keinen gott vorauszusetzen…
Das habe ich verstanden. Bin ja nicht blöd, näh :tard:
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(05-09-2010, 18:01)humanist schrieb: Ich sage nur, dass sich die Theologie nicht das Recht herausnehmen darf, ein Gebiet für sich zu beanspruchen.
wieso das denn?
selbstverständlich darf sie das, wie jede andere wissenschaft auch. ob du oder ich dieses gebiet für überhaupt relevant halten, steht wiederum auf einem anderen blatt
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Theologie ist doch keine anerkannte Wissenschaft.
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Theologie bedeutet u.a. Bibelstudium und Bibelwissenschaft, warum soll das keine Wissenschaft sein dürfen?
Gruß
Motte
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Mir ist nicht klar, warum du meinst, jedem Nichtgläubigen ist Theologie egal. Wenn ich etwas kritisiere sollte ich mich ernsthaft damit auseinandersetzen, sonst ziehe ich nämlich mit gefährlichem Halbwissen ins Feld. (wie das Fundamentalisten gern machen wenn sie über Evolution lamentieren :icon_wink:)
Wäre es dir wirklich lieber Theologie würde rein kirchenintern organisiert und dogmatisch durchströmt sein? Da hab ich lieber ein gewissenhaftes, den Methoden der Geschichtswissenschaft entsprechendes Fundament als kirchliche Vorgaben, die beschneiden und unterdrücken.
Ein allgemeines Geschichtsstudium wird die Entwicklung von Religionen und die Komplexität der biblischen Texte wohl kaum so gut analysieren können als ein eben dafür vorgesehenes Studium.
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05-09-2010, 22:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05-09-2010, 22:32 von humanist.)
Gegen reine Religionswissenschaft, wie sie bspw. Bion betreibt, hab ich nichts einzuwenden.
An theologische Fakultäten wird ganz bestimmt nicht unvoreingenommen geforscht.
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(05-09-2010, 22:31)humanist schrieb: Gegen reine Religionswissenschaft, wie sie bspw. Bion betreibt, hab ich nichts einzuwenden.
An theologische Fakultäten wird ganz bestimmt nicht unvoreingenommen geforscht.
Nun, was das betrifft:
Ich war einmal Teilnehmer bei eiem gemeinsamen Oberseminar der tibetologischen und der röm. kath. Theologie Fakultäten.
Da hat dann einer der Exegeten des kath. der Theologie-Fakultät ein Referat aus seiner Arbeit über Textforschung im NT gehalten.
Danach sagte der Tibetologie-Professor: Wenn wir solch strenge Maßstäbe anlegen wollten, wäre von der buddhistischen Literatur nichts übrig
und ein Teilnehmer aus der Geschichtswissenschaft darauf:
Wenn wir das so machen würden, dann gäbe es keine Geschichte
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(05-09-2010, 18:41)humanist schrieb: Theologie ist doch keine anerkannte Wissenschaft.
nicht von dir anerkannt - ich weiß
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