Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Grundsatzfragen
#16
(16-11-2009, 16:54)Maik schrieb:
(16-11-2009, 16:41)humanist schrieb: Ich bin einfach der Meinung, dass man das Wort im Herz trägt.

Ja ich auch.
Deshalb sind wir ja schuldig wenn wir es nicht tun.

Ganz genau!

(16-11-2009, 16:54)Maik schrieb:
Zitat:Die reine Beteuerung des Wirkens aller bildlichen Vorstellungen, ist dem gegenüber zum Scheitern verurteilt.

Ich seh nicht wo man das gegenüber stellen könnte.
Gleichnisse, Analogien,Fabeln hatten immer eine Wirkung.

Das ist ganz einfach.
Die reine Feststellung transponiert sich in die sequentielle Erhebung. Das Bild des Geistes ist demzufolge nicht mehr kategorisch ohne Defizit zuzuordnen.

(16-11-2009, 16:54)Maik schrieb:
Zitat:Es gibt eben mehr Bekenntnis als reines Handeln. Und das ist auch gut so!


Was heisst der 1. Satz? Das es mehr Lippenbekentnisse gibt als Leute die danach handeln? Was soll daran gut sein?

Eben dieses meinte ich.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
Zitieren
#17
(16-11-2009, 18:01)humanist schrieb: [Die reine Feststellung transponiert sich in die sequentielle Erhebung. Das Bild des Geistes ist demzufolge nicht mehr kategorisch ohne Defizit zuzuordnen.

Bitte nochmal.
Zitieren
#18
Dem Verlangen nach Liebe steht m.E. die Frage nach dem Sinn entgegen.
Über dieses erhebt sich die kalte Fratze der Unbarmherzigkeit; was allerorts zu betrachten, aber dennoch nicht richtig ist.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
Zitieren
#19
Wenn ich mit Atheisten über Gott spreche, dann geht es oft darum das sie alles bewiesen haben wollen. Dann erwähne ich das sich Gott für den Menschen bestätigt durch Träume und Vorstellungen. Darüber lachen sie. Ich wende dann meistens ein das Menschen keine Computer sind und sich auch mal irreal verhalten können.
Das heisst, eigentlich kann man dem 1. Satz zustimmen.

Aber andererseits kann es die Liebe stärken wenn man existentielle Fragen beantwortet bekommt. Unzufriedenheit steht der Liebe nämlich auch entgegen.
Zitieren
#20
Nun, zugegeben etwas voreilig gesagt- da ich noch fern jeder letztzugebender Antwort bin in Bezug auf dies:

Zitat:Gibt es darüber hinaus noch weitere Faktoren der Liebe?

Klar von mir aus dem Zusammenhang gerissen!


Sieben (!) sagt ein alter Schlager, sind es. Von Brücken und anderem ist die Rede.

Gewiss war dies oben gar nicht so gemeint, aber als voreilige Antwort war es mir wichtig es zu sagen. Denn für mich bedeutet es.

Darf ich "Faktor" durch "Tor" ersetzen? Oder wäre das ein ganz anderer Weg?

Gruß Dornbusch
Zitieren
#21
(16-11-2009, 14:45)humanist schrieb: Was ist mich schon immer fragte:
Ist der Mensch ein Wort im Sinne des Geistes?
Wenn er aber Geist ist, warum verliert er in seiner Endlosigkeit die Vernunft?

Nur wer die Vernunft verliert kann die LIEBE in der Unendlichkeit finden.

Zitat:Gibt es darüber hinaus noch weitere Faktoren der Liebe?


Liebe ist Liebe ist Liebe


Zitat:Aber ganz so engstirnig kann man das nicht sehen.
Schließlich ist es Makulatur die Sinnentfremdung des Menschen zu suchen.
Denn er hat sein Gleichgewicht in Gesellschaft und Gefühl verloren.
Was meint ihr?

Wie kann er es wiederfinden?
Vergeben, Vergessen, Lieben, Sein
As Salamu Aleikhum
Zitieren
#22
(16-11-2009, 18:07)humanist schrieb: Dem Verlangen nach Liebe steht m.E. die Frage nach dem Sinn entgegen.
Über dieses erhebt sich die kalte Fratze der Unbarmherzigkeit; was allerorts zu betrachten, aber dennoch nicht richtig ist.

Wer die Liebe gefunden hat, hat nur noch das verlangen in dieser Liebe zu bleiben.
Die Frage nach dem Sinn stellt sich nicht mehr.
Das Herz das in der Liebe ist, umschließt die Unbarmherzigkeit voll Mitgefühl und Vergebung. Versucht zu trösten und zu helfen
As Salamu Aleikhum
Zitieren
#23
(16-11-2009, 14:45)humanist schrieb: Ist der Mensch ein Wort im Sinne des Geistes?
Zunächt ist "Geist" eine Annahme für die Ganzheit der Informationsverarbeitung im menschlichen Gehirn von der Einwirkung auf die Sinnesorgane bis zur Handlung. Dieser "Geist" hat eine Reihe von Aufgaben, deren Wichtigste der Erhalt des Organismus ist (Beschaffung von Nahrung, Kleidung, Wohnung und Sexualpartner/in). Daneben bildet sich die Gesellschaft ab und die Beziehung zu dieser.

Das Wort 'Mensch' bezeichnet also eine Vielheit aus Organen, zu denen auch das Gehirn mit dem Geist im o.a. Sinne gehört.

"Wort" ist Symbol, Sprachbild für eine Vielheit. Deswegen ist nicht der Mensch, sondern der Geist ein "Wort", d. h. eine auch sprachlich dargestellte Vielheit von Beziehungen intern zwischen den Organen (auch Sinnesorganen) und extern zwischen Mensch, Gesellschaft und Welt.

(16-11-2009, 14:45)humanist schrieb: Wenn er (der Mensch) aber Geist ist, warum verliert er in seiner Endlosigkeit die Vernunft?
Es hat Forscher (Mathematiker) gegeben, die bei der Abfassung des Unendlichen gemütskrank geworden sind. Andere haben es geschafft. Die Endlosigkeit kann vernünftig gefasst werden z. B. durch bestimmte axiomatisch eingeführte Regeln. Leider sind Regeln etwas, was gefühlsmäßig nicht immer akzeptabel erscheint. In diesen Fällen verliert sich die fürs Alltägliche brauchbare Vernunft in irrationalen Tiefen.

(16-11-2009, 14:45)humanist schrieb: Gibt es darüber hinaus noch weitere Faktoren der Liebe?
Liebe ist nicht per se unvernünftig. Oben habe ich auf das Wesen des Geistes (Def. s. o.) hingewiesen. Ein endliches, organisches Wesen - so hat es die Natur eingerichtet - ist auf Erneuerung ausgerichtet. Die ultimative Lösung ist die Fortpflanzung. Daher sind gewisse Steuerfunktionen eingebaut, die uns zum Partner öffnen - Liebe, auch dann, wenn diese Öffnung nicht allein auf die Fortpflanzung gerichtet ist. "nicht allein" bedeutet natürlich, dass es auch noch andere Faktoren gibt, vor allem solche, die Verwandte und Freunde zu einer Sub-Gemeinschaft zusammen binden: also z. B. Freundschaft, Verständnis, Sympathie, unkritische Kooperationsbereitschaft, Vertrauen.

(16-11-2009, 14:45)humanist schrieb: Aber ganz so engstirnig kann man das nicht sehen.
Schließlich ist es Makulatur die Sinnentfremdung des Menschen zu suchen.
Hier tauchen zwei weitere Gedanken auf: Sinn und Sinnentfremdung. Die zuvor behandelte "Liebe" beschert dem Menschen nicht per se Sinn. Dieser ist das Zusammenwirken von Zielvorstellung und Bedeutung (mehr). Solange ein Wunsch (eine Zielvorstellung) nicht erfüllt (erreicht) ist, ist das Ziel klar. Der sexuellen Liebe mag momentan eine hohe Bedeutung zukommen. Ist aber das Ziel erreicht, kann eine tiefe Sinnkrise folgen, falls sich die Paarbeziehung nicht erwartungsgemäß entwickelt. Deshalb meine ich, dass die Ziele deutlich weiter gesteckt sein müssen, also beispielsweise auf die Wohlfahrt der umgebenden Familien- oder Gemeindeglieder, der Freunde oder eine "Sache für die Ewigkeit" (z. B. ein Gebäude, ein großes Kunstwerk). Für die Sinnfindung ist die Bedeutung insbesondere für andere wichtig. Sinnentfremdung stellt sich demgemäß dann ein, wenn das Ziel (z. B. die Wohlfahrt einer Gemeinde für einen Bürgermeister) plötzlich von anderen und in ganz anderer Weise angesteuert oder gar verworfen wird. Bescheidenere Beispiele werden sich sicher finden lassen. Auch im Bereich der Wissenschaft lassen sich solche Beispiele finden insbesondere bei einem Paradigmenwechsel.

(16-11-2009, 14:45)humanist schrieb: Denn er hat sein Gleichgewicht in Gesellschaft und Gefühl verloren.
Ich würde nicht "Gleichgewicht" sagen, sondern "Beziehung". Gehen Sinnvorstellungen verloren, geht die Bedeutsamkeit einer Zielvorstellung verloren - oder auf andere Personen über (Beispiel anderer Bürgermeister, andere Wissenschaftler). Der Betroffene wird sich selbst als überflüssig wahrnehmen. Das eigene Fühlen verurteilt den Menschen, degradiert ihn als unwichtig und letztlich untüchtig. Dazu ist nicht einmal ein objektiver Grund erforderlich. Sinn und Sinnentfremdung spielen sich im Geist (d. h. in der Repräsentation des Beziehungsgeflechtes im Hirn).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#24
(18-11-2009, 17:19)Ekkard schrieb: Ein endliches, organisches Wesen - so hat es die Natur eingerichtet - ist auf Erneuerung ausgerichtet. Die ultimative Lösung ist die Fortpflanzung. Daher sind gewisse Steuerfunktionen eingebaut, die uns zum Partner öffnen - Liebe, auch dann, wenn diese Öffnung nicht allein auf die Fortpflanzung gerichtet ist

mit dieser biologistischen begründung wäre ich aber vorsichtig. hätte die natur die liebe zum von dir behaupteten zweck eingerichtet, dann dürfte sie ja nicht bloß beim menschen zu finden sein

"liebe" ist - je nach auffassung - ein soziales konstrukt oder eine emotion. beides kann tieren eigentlich so nicht zugeschrieben, daher imho auch nicht biologistisch begründet werden

bei der menschlichen fortpflanzung hat übrigens "liebe" auch kaum je eine rolle gespielt (so wurden etwa ehen nach ganz anderen egsichtspunkten ausgehandelt). die gegenseitige liebe als grundlage einer partnerschafts- oder auch nur sexuellen interessenbeziehung ist eine erfindung der romantik

Zitat:Solange ein Wunsch (eine Zielvorstellung) nicht erfüllt (erreicht) ist, ist das Ziel klar. Der sexuellen Liebe mag momentan eine hohe Bedeutung zukommen. Ist aber das Ziel erreicht, kann eine tiefe Sinnkrise folgen, falls sich die Paarbeziehung nicht erwartungsgemäß entwickelt. Deshalb meine ich, dass die Ziele deutlich weiter gesteckt sein müssen

wohl wahr...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#25
Sorry, der Thread war nicht ernst gemeint.
Trotzdem interessant, was manche so aus meinem Nonsens herauslesen ;)
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
Zitieren
#26
Humanist, du hast mich zumindest aufs Glatteis geführt - na dann auch vielen Dank!

Doch ich denke, ganz so einfach liegen die Dinge nicht. Denn die Sätze sind durchaus bedeutsam, wenn man ein Bisschen nachbohrt. Das Unterbewusstsein benutzt Versatzstücke, woraus man noch einen Sinn konstruieren kann.

Ich hatte eher dein 2. Statement, also die nochmalige Erläuterung nicht verstanden. Daher der Rückgriff auf die Eröffnung. Zusammen mit dem Titel "Grundsatzfragen" ergeben sich sehr wohl Sinnstücke.

Was im Grunde immer gilt: Die einzelnen Beiträge sind Denkanstöße und Anlässe, ein Thema mit eigenen Überlegungen zu unterfüttern.

(16-11-2009, 14:58)humanist schrieb: Die Grenze zwischen Liberalismus und Gedankenlosigkeit ist fließend.
Grenzen sind im Denkuniversum fast immer fließend. Deshalb bemühen sich die Wissenschaften ja auch, die Dinge schärfer zu definieren, als in der Umgangssprache. (Hier hakte es wegen der Klischeehaftigkeit bei mir das erste Mal aus.)

(16-11-2009, 14:58)humanist schrieb: Normative Grundlagen werden soweit abstrahiert, bis nur noch ein kläglicher Rest übrig bleibt.
Alles andere ist Zweifel.
Einen entsprechenden Kontext vorausgesetzt, ergibt zumindest der erste Satz Sinn. Nur: Diesen Kontext gab es nicht, weil der Satz davor keinen rechten Sinn ergab Alles andere ist Zweifel, stellt fest, was tatsächlich gilt: Normen sind heutzutage im Wesentlichen Gegenstand des Infragestellens.

(16-11-2009, 14:58)humanist schrieb: Geht es um die Sache, kann man wenig darüber aussagen. Es bleibt die Schuld am Gewissen.
Nun ja, hier hätte ich natürlich stutzig werden müssen, weil beide Sätze komplett unsinnig sind. Bis dahin war ich aber schon beim Ursprungsbeitrag und habe darüber gar nicht mehr nachgedacht.

Jetzt müsst ihr noch meinen Seich lesen, und der ist nicht aufzulösen.Eusa_boohoo
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Zitieren
#27
Nun, ganz ehrlich. Ich hatte mir nichts dabei gedacht. Meine Sätze ergeben wirklich keinen Sinn.
Aber wenn man meint, da was heraus zu lesen, bitteschön. :icon_cheesygrin: Der beste Beweis, dass Theologen auch nur Schwachfug reden.
Ich hoffe ich habe keinem auf den Schlips getreten. Ansonsten: April, April!
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
Zitieren
#28
(19-11-2009, 00:28)humanist schrieb: Nun, ganz ehrlich. Ich hatte mir nichts dabei gedacht

das, lieber humanist, kauft dir keiner ab.schließlich sagst du ja selbst:

(19-11-2009, 00:28)humanist schrieb: Der beste Beweis, dass Theologen auch nur Schwachfug reden

ich habe mich schon beim eröffnungsbeitrag darüber gewundert, daß du plötzlich so schreibst, wie ich es immer von pfarrern und gläubigen gehört habe - in blumigen metaphern, die konkret überhaupt nichts bedeuten

und daher auch beliebig interpretierbar sind

es hat mich schon als jugendlicher rasend gemacht, auf fragen zur religion antworten im stil deines beitrags zu erhalten. sodaß ich dann da stand und dachte: ok, geredet hat er ja viel - aber hat er eigentlich auch was gesagt? und wenn ja - was?

anscheinend sind aber im einschlägigen milieu viele diese sprache der (beliebig mit inhalten füllbaren) hohlfloskeln einfach gewöhnt
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
Zitieren
#29
Lieber Humanist,
auch wenn es nur Ein "Novemberscherz" ist. Danke! Er hat mich dazu gebracht mal wieder über die Liebe nachzudenken ;o)
In diesem Sinne
Habt noch einen schönen Tag
As Salamu Aleikhum
Zitieren
#30
Ganz deiner Meinung petronius.
Man kann Sachverhalte mit gängigen Worten ausdrücken, was dem allgemeinen Verständnis zuträglich ist.
Oder eben möglichst viele blumige Wörter mit Mehrfachbedeutung verwenden, die das Sprachzentrum des Addresaten einfach überlasten.
Inhaltlich hat man vielleicht dasselbe gesagt. Nicht zwangsläufig ein Zeichen von Intelligenz.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste