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19-07-2008, 22:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-07-2008, 23:00 von Neal.)
Hallo Suspended
Ich denke, du schneidest hierbei einen wunden Punkt in diesem Forum an. Als ich hierher kam habe ich mich auch über Christen gefreut, die nicht nur "mit der Bibel unter dem Kopfkissen schlafen", sondern sie auch mal hinterfragen. Leider musste ich schnell feststellen, das bei manchen hier Gott nicht mehr als eine Art Wertvorstellung in ihrem Leben fungiert. In diesem Zusammenhang möchte ich mal Mandingo´s schon oft zitierte Signatur einbringen: "Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche". Natürlich sollte der Glaube immer modern bleiben, es wäre jedoch schon kein richtiger Glaube mehr wenn man das Feuer beständig kritisiert und stattdessen mehr zur Glühbirne neigt, die heller und effizienter leuchtet. Dabei gelten für das Christentum nun mal die zwei einfachen Aussagen, das wir nach Jesus leben sollen und ihn und Gott etwas besonderes verbindet.
Und wenn wir uns schon nicht nach der Bibel richten, woran sollen wir denn dann als Christen halten ? Natürlich zählt es in erster Linie das wir Gott und/oder Jesus in unserem Herzen haben, dazu habe ich heute schon ein Comic in der Plauderecke gepostet. Die Bibel ist für mich allerdings Gottes Wort an uns. Kein direktes und (leider) in viele Richtungen auslegbar, aber auch das eindrücklichste und schönste. Mir geht es damit also nicht darum die Bibel abzulehnen, sondern mit anderen über ihre Inhalte zu diskutieren- Eben die Weitergabe des Feuers, ohne es erlöschen zu lassen oder stur an alten Werten zu hängen
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Hallo Neal
Ich weiss nicht genau ob du mit diesem Text einverstanden bist über meinen letzten Post, und dessen Aussagen, oder nicht.
Neal schrieb:In diesem Zusammenhang möchte ich mal Mandingo´s schon oft zitierte Signatur einbringen: "Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche". Natürlich sollte der Glaube immer modern bleiben, es wäre jedoch schon kein richtiger Glaube mehr wenn man das Feuer beständig kritisiert und stattdessen mehr zur Glühbirne neigt, die heller und effizienter leuchtet. Dabei gelten für das Christentum nun mal die zwei einfachen Aussagen, das wir nach Jesus leben sollen und ihn und Gott etwas besonderes verbindet.
Und wenn wir uns schon nicht nach der Bibel richten, woran sollen wir denn dann als Christen halten ? Natürlich zählt es in erster Linie das wir Gott und/oder Jesus in unserem Herzen haben, dazu habe ich heute schon ein Comic in der Plauderecke gepostet. Die Bibel ist für mich allerdings Gottes Wort an uns. Kein direktes und (leider) in viele Richtungen auslegbar, aber auch das eindrücklichste und schönste. Mir geht es damit also nicht darum die Bibel abzulehnen, sondern mit anderen über ihre Inhalte zu diskutieren- Eben die Weitergabe des Feuers, ohne es erlöschen zu lassen oder stur an alten Werten zu hängen 
Ich muss dir aber in allem was du gesagt hast, recht geben.
So sehe ich das auch. Gute Einstellung.
G Suspended
Es gibt viele Wege, aber nur eine Wahrheit
Neal schrieb:Und wenn wir uns schon nicht nach der Bibel richten, woran sollen wir denn dann als Christen halten ? Ich kenne nicht einen einzigen Christen, und sei er noch so bibeltreu, der sich nach der Bibel richtet. Das ist doch der Punkt. Würde er es tun, würde er sofort im Gefängnis landen. Wir leben in einer Demokratie, wir können nicht einfach unsere Kinder oder Frauen töten, wenn sie etwas tun, was "Gott" befohlen hat.
Denjenigen, die vorgeben, nach der Bibel zu leben, kann man sehr schnell nachweisen, dass sie es nicht tun und über heikle Punkte stets hinweglesen. Und etwas hineindeuten, was da nicht steht. Es gibt zig Gruppierungen allein im evangelikalen Christentum, und jede Gruppe spricht der anderen das Christsein oder die wahre Lehre ab. Sie alle haben den gleichen Text, aber Jahr für Jahr betonen sie, dass nur sie den Text richtig verstehen und befolgen, obwohl sie täglich erleben, dass die anderen Gemeinschaften von ihrer Deutung genau das gleiche sagen.
Darum betrügen sich diese Christen selber. Sie haben ihre persönliche Sicht, und diese versuchen sie nun, mittels der Bibel zu "beweisen". Und merken nicht, dass sie oft sich alles nur zurechtbiegen, was da gar nicht steht.
Ich finde diesen Selbstbetrug schlimmer als das, was die Bibelforschung tut: zu zeigen, dass die Bibel ein Kunstprodukt ist, aus vielen unabhängig voneinander entstandenen Schriften besteht, und dass diese Schriften aus unterschiedlichen Gründen und Absichten formuliert wurden
Dann nämlich hat man die echte Wahl, frei von Selbstbetrug, in diesen Schriften. Da ohnehin jeder sich das rausschneidet, was ihm gefällt und das andere ignoriert, tut der kritische Christ das nur bewusster.
Ich denke, dass unterschiedliche Interpretationen nicht zu verhindern sind,
es sei denn, wir fangen mit Gehirnmanipulation an, damit alle das gleiche denken. Wird dadurch aber wohl auch nicht gelingen.
Das einzige, was ansteht, ist, zu erreichen, dass a. jeder den anderen in seiner Meinung akzeptiert und darauf verzichtet, ihn zu belehren, er solle die Meinung des Belehrenden übernehmen b. verhindert wird, dass aus den unterschiedlichen Ansichten Krieg entsteht.
Der unseligste Trieb des Menschen ist, sich selber immer als Nabel der Menschheit zu sehen und seine Überzeugung für besser zu halten als die der anderen. Wer darauf besteht, dass allein die Bibel als Maßstab gelten soll, ist potentiell ein Gewalttäter. Er zündelt, statt dass er das Feuer sinnvoll nutzt. Er selber kann für sich die Bibel wählen - solange er sich nicht nach ihr richtet und rummordet. Aber zu verlangen, dass ein anderer das tut, ist potentiell ein Kriegstreiber. Ein Verhinderer des Weltfriedens.
Darum kann man an diesem Stand der Diskussion oft auch hören: "ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert."
Wer sich danach richtet, muss also zu den Waffen greifen. Vertreter des Friedens wären dann keine Christen. Und so wird ja oft genug auch argumentiert.
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Karla schrieb:Der unseligste Trieb des Menschen ist, sich selber immer als Nabel der Menschheit zu sehen und seine Überzeugung für besser zu halten als die der anderen. Wer darauf besteht, dass allein die Bibel als Maßstab gelten soll, ist potentiell ein Gewalttäter. Er zündelt, statt dass er das Feuer sinnvoll nutzt. Er selber kann für sich die Bibel wählen - solange er sich nicht nach ihr richtet und rummordet. Aber zu verlangen, dass ein anderer das tut, ist potentiell ein Kriegstreiber. Ein Verhinderer des Weltfriedens. Leider ist es so, wie Du sagst.
Die Menschen tun nie so vollständig und fröhlich etwas Böses, als wenn sie es aus religiöser Überzeugung tun. Blaise Pascal
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20-07-2008, 00:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-07-2008, 00:33 von Neal.)
Karla schrieb:Würde er es tun, würde er sofort im Gefängnis landen. Wir leben in einer Demokratie, wir können nicht einfach unsere Kinder oder Frauen töten, wenn sie etwas tun, was "Gott" befohlen hat.
Achja, wieder das leidige "Gott ist doch sooo böse"-Thema :icon_neutral:
Karla schrieb:Denjenigen, die vorgeben, nach der Bibel zu leben, kann man sehr schnell nachweisen, dass sie es nicht tun und über heikle Punkte stets hinweglesen.
Ich ignoriere Gottes "andere" Seite nicht- Ich diskutiere darüber, da besteht ein kleiner Unterschied
Karla schrieb:Es gibt zig Gruppierungen allein im evangelikalen Christentum, und jede Gruppe spricht der anderen das Christsein oder die wahre Lehre ab. Sie alle haben den gleichen Text, aber Jahr für Jahr betonen sie, dass nur sie den Text richtig verstehen und befolgen, obwohl sie täglich erleben, dass die anderen Gemeinschaften von ihrer Deutung genau das gleiche sagen.
Das ist leider ein Punkt den ich selber auch immer wieder ankreide. Wir haben, gemeinschaftlich gesehen, bald einen Status wie in der USA erreicht, ohne dabei eine gesicherten Glauben auszuführen. Sprich: Dort gibt es zwar hunderte von Gemeinden, aber sie können trotzdem darauf beharren das sie eine starke Macht sind, was hier in Europa nun mal nicht der Fall ist- Darin sehe ich noch große Probleme auf uns zukommen. Zumal wir mit dieser Auseinanderdriftung natürlich selber unserem Glauben und Überzeugung widersprechen.
Karla schrieb:Darum betrügen sich diese Christen selber. Sie haben ihre persönliche Sicht, und diese versuchen sie nun, mittels der Bibel zu "beweisen". Und merken nicht, dass sie oft sich alles nur zurechtbiegen, was da gar nicht steht.
Also ich persönlich kenne mehr Christen, die aus der Bibel ihre Einstellung ableiten als solche, die aus ihrer Einstellung die Erkenntnisse der Bibel umformen- Das es auch Individuen gibt, die genau das tun, möchte ich allerdings nicht abstreiten.
Karla schrieb:Ich finde diesen Selbstbetrug schlimmer als das, was die Bibelforschung tut: zu zeigen, dass die Bibel ein Kunstprodukt ist, aus vielen unabhängig voneinander entstandenen Schriften besteht, und dass diese Schriften aus unterschiedlichen Gründen und Absichten formuliert wurden
Soweit ich weiß konnte die Bibelforschung allerdings auch Teile der Bibel bereits als Wahrheit definieren
Karla schrieb:Dann nämlich hat man die echte Wahl, frei von Selbstbetrug, in diesen Schriften. Da ohnehin jeder sich das rausschneidet, was ihm gefällt und das andere ignoriert, tut der kritische Christ das nur bewusster.
Wie schon erwähnt, ist kritisch sein ein wichtiger Punkt für mich. Wer keine Kritik mehr anerkennen kann neigt zur Radikalität und Blindheit. Wer jedoch nur noch kritisch ist, hat die Tendenz zur Verbitterung und Freiheit im Sinne "von gar nichts mehr haben". Der Mittelweg macht die Sache interessant
Karla schrieb:Das einzige, was ansteht, ist, zu erreichen, dass a. jeder den anderen in seiner Meinung akzeptiert und darauf verzichtet, ihn zu belehren, er solle die Meinung des Belehrenden übernehmen b. verhindert wird, dass aus den unterschiedlichen Ansichten Krieg entsteht. Der unseligste Trieb des Menschen ist, sich selber immer als Nabel der Menschheit zu sehen und seine Überzeugung für besser zu halten als die der anderen.
Ich stimme mit dir in diesem Punkt überein. Dazu gehört allerdings auch, das man andere nicht in seiner Meinung herabwürdigt. Denn aus einer Herabwürdigung kann Hass enstehen, und daraus dann wieder Leid. Du denunzierst hier die Bibel als Mordinstrument und widersprichst dir damit dann auch schließlich selber
Ach und Danke für das Kompliment, Suspended :)
Karla schrieb:Neal schrieb:Karla schrieb:Würde er es tun, würde er sofort im Gefängnis landen. Wir leben in einer Demokratie, wir können nicht einfach unsere Kinder oder Frauen töten, wenn sie etwas tun, was "Gott" befohlen hat.
Achja, wieder das leidige "Gott ist doch sooo böse"-Thema :icon_neutral: In der Bibel spricht nicht Gott selbst, sondern es sind Menschen, die sich so ihren Gott vorstellen. Viele Geschichten des Alten Testamentes sind Sagen, teilweise erst im babylonischen Exil auf- oder umgeschrieben. Vieles, wenn nicht alles, was da Gott zugeschrieben wird, hat gar nicht stattgefunden. Insofern kann man sich beruhigen.
Ich habe also nicht davon geredet, sondern konkret von heutigen Christen, die zwar fordern, dass manche Grausamkeiten der Bibel umgesetzt werden, aber bei den meisten doch davor zurückscheuen.
Zitat:Karla schrieb:Darum betrügen sich diese Christen selber. Sie haben ihre persönliche Sicht, und diese versuchen sie nun, mittels der Bibel zu "beweisen". Und merken nicht, dass sie oft sich alles nur zurechtbiegen, was da gar nicht steht.
Also ich persönlich kenne mehr Christen, die aus der Bibel ihre Einstellung ableiten als solche, die aus ihrer Einstellung die Erkenntnisse der Bibel umformen- Das es auch Individuen gibt, die genau das tun, möchte ich allerdings nicht abstreiten. Sie formen die Aussagen natürlich nicht bewusst um. Sie sind ja der Meinung, dass sie alleine es so lesen, wie es da steht. Dennoch sagt der zweite Christ, sie würden die Bibel verfälschen und verdrehen. Mindestens einer von ihnen muss es dann ja wohl wirklich tun. Es sei denn, man begreift grundlegend, dass keiner den Text so auslegt, wie er da steht, sondern seine eigene Sicht da hineinprojiziert. Natürlich nicht willentlich. Aber so ist der Mensch gebaut.
Zitat:Karla schrieb:Ich finde diesen Selbstbetrug schlimmer als das, was die Bibelforschung tut: zu zeigen, dass die Bibel ein Kunstprodukt ist, aus vielen unabhängig voneinander entstandenen Schriften besteht, und dass diese Schriften aus unterschiedlichen Gründen und Absichten formuliert wurden
Soweit ich weiß konnte die Bibelforschung allerdings auch Teile der Bibel bereits als Wahrheit definieren Die Forschung kann leider niemals etwas als Wahrheit definieren. Es gibt auch unter den Forschern verschiedene Ansichten. Natürlich lassen sich gewisse Zeiträume abstecken, in denen ein Evangelium entstanden sein muss - zum Beispiel, wenn dort vom zerstörten Jerusalemer Tempel die Rede ist. Dann hat man einen Anhaltspunkt, was die früheste Entstehungszeit ist.
Zitat:Karla schrieb:Dann nämlich hat man die echte Wahl, frei von Selbstbetrug, in diesen Schriften. Da ohnehin jeder sich das rausschneidet, was ihm gefällt und das andere ignoriert, tut der kritische Christ das nur bewusster.
Wie schon erwähnt, ist kritisch sein ein wichtiger Punkt für mich. Wer keine Kritik mehr anerkennen kann neigt zur Radikalität und Blindheit. Wer jedoch nur noch kritisch ist, hat die Tendenz zur Verbitterung und Freiheit im Sinne "von gar nichts mehr haben". Der Mittelweg macht die Sache interessant Interessant jetzt für wen?
Verbittert sind vielleicht die, die über das Elend nicht hinwegkommen. Ich habe das ja nicht miterlebt, ich erlebe nur die neue Tendenz mit, die Bibel als alleinigen Maßstab zum Handeln zu machen, und ich sehe, was daraus jetzt schon geworden ist. Vielleicht hast Du ja einen Fahrplan, was davon man nicht kritisieren darf, und was man kritisieren darf. Kinder schlagen soll man hinnehmen oder nicht? Homos einreden, sie würden ewigliche Qualen leiden, wenn sie sich nicht umpolen - hinnehmen oder nicht? Wo ist Dein Mittelweg?
Zitat:Karla schrieb:Das einzige, was ansteht, ist, zu erreichen, dass a. jeder den anderen in seiner Meinung akzeptiert und darauf verzichtet, ihn zu belehren, er solle die Meinung des Belehrenden übernehmen b. verhindert wird, dass aus den unterschiedlichen Ansichten Krieg entsteht. Der unseligste Trieb des Menschen ist, sich selber immer als Nabel der Menschheit zu sehen und seine Überzeugung für besser zu halten als die der anderen.
Ich stimme mit dir in diesem Punkt überein. Dazu gehört allerdings auch, das man andere nicht in seiner Meinung herabwürdigt. Denn aus einer Herabwürdigung kann Hass enstehen, und daraus dann wieder Leid. Du denunzierst hier die Bibel als Mordinstrument und widersprichst dir damit dann auch schließlich selber Ich würdige den anderen nicht herab. Wenn er die Bibel nicht dazu benutzt, Gewalt zu legitimieren - das habe ich oben deutlich erklärt -, dann hat er Recht und Anspruch darauf, seinen Glauben zu leben. Das geht mich dann gar nichts an.
Die Bibel wird aber nun de facto - weil sie als Heilige Schrift erklärt wird - dazu benutzt, um Unrecht zu legitimieren. Und dann geht es mich etwas an.
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Ähm, schön eure Diskussion. Aber wollen wir nicht wieder zum Thema. Hl. Geist zurückkehren?
Wir können gerne einen Thread eröffnen. Gewalt in der Bibel oder so. Da geb ich meinen Senf dann auch dazu.
LG Suspended
Es gibt viele Wege, aber nur eine Wahrheit
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Die meisten Poster schweifen völlig vom Thema ab: "Was genau ist der Heilige Geist?" wurde der Strang von mir betitelt und nicht "Wer ist der beste Christ?" oder ... oder ...
Interessant fande ich das Post Nr. 2, worauf ich bereits geantwortet habe. Die Aussage von Mandingo "Der Heilige Geist sei die Liebe bzw. finde sich im Lieben" kann ich nicht teilen. Liebe ist eine Emotion, wie Schüchternheit oder Geilheit oder Güte. Und nicht mehr und nicht weniger.
Bisher konnte ich meine Gedanken auch nicht weiter präzisieren. Ich wiederhole noch mal meine Auffassung: Der Heilige Geist ist eine persönlich-unpersönliche Kraft, die in jedem Menschen ist. Zu dieser Kraft hat man mehr oder weniger Zugang. Diese Kraft ist eine Form Gottes (der noch unendlich viel mehr als diese Kraft in uns ist).
Ade!
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20-07-2008, 10:51
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-07-2008, 11:05 von Neal.)
Karla schrieb:In der Bibel spricht nicht Gott selbst, sondern es sind Menschen, die sich so ihren Gott vorstellen. Viele Geschichten des Alten Testamentes sind Sagen, teilweise erst im babylonischen Exil auf- oder umgeschrieben. Vieles, wenn nicht alles, was da Gott zugeschrieben wird, hat gar nicht stattgefunden. Insofern kann man sich beruhigen.
Wer sagt dir denn, das es die Menschen selber waren ? Wenn wir die Bibel nur als ein Kunstprodukt betrachten würden, könnten wir unseren Glauben eigentlich gleich an den Nagel hängen- Immerhin entspringt er ihr. Es geht darum herauszufinden, WAS in der Bibel stattgefunden hat und was nicht, nicht sie zu ignorieren
Karla schrieb:Sie formen die Aussagen natürlich nicht bewusst um. Sie sind ja der Meinung, dass sie alleine es so lesen, wie es da steht. Dennoch sagt der zweite Christ, sie würden die Bibel verfälschen und verdrehen. Mindestens einer von ihnen muss es dann ja wohl wirklich tun. Es sei denn, man begreift grundlegend, dass keiner den Text so auslegt, wie er da steht, sondern seine eigene Sicht da hineinprojiziert. Natürlich nicht willentlich. Aber so ist der Mensch gebaut.
Du hattest vorher etwas von verbiegen gesprochen, hier jetzt wieder von einer anderen Auslegung. Da die Bibel voller Interpretationen ist, lässt sie sich auch leicht unterschiedlich interpretieren. Verbiegen wäre es, wenn man meint: "So ist das !" und in der Bibel dann nach Beweißen dafür sucht. Eine andere Auslegung ist es dagegen wenn man sich sagt: "Ich sehe diese Stelle so !". Solange man darüber noch diskutieren kann, finde ich diese Sache ganz interessant
Karla schrieb:Interessant jetzt für wen?
Verbittert sind vielleicht die, die über das Elend nicht hinwegkommen. Ich habe das ja nicht miterlebt, ich erlebe nur die neue Tendenz mit, die Bibel als alleinigen Maßstab zum Handeln zu machen, und ich sehe, was daraus jetzt schon geworden ist. Vielleicht hast Du ja einen Fahrplan, was davon man nicht kritisieren darf, und was man kritisieren darf. Kinder schlagen soll man hinnehmen oder nicht? Homos einreden, sie würden ewigliche Qualen leiden, wenn sie sich nicht umpolen - hinnehmen oder nicht? Wo ist Dein Mittelweg?
Ehrlich gesagt, ich kenne den Mittelweg nicht. Für mich geht es nur darum das ich meine Überzeugung nicht gänzlich kritisiere, sondern auch mal darüber froh bin sie zu haben. Es ist das eine, wenn man meint das viele Christen Feindlich gegenüber Homosexuellen sind oder radikale Ansichten haben. Wenn ich dann aber in einem Forum oder der Gemeinde auch ganze normale Christen sehe, die einfach Feiern, Leben und sich gesittet unterhalten, bin ich auch noch in der Lage die andere Seite zu sehen, und nicht nur das Böse daran
Karla schrieb:Ich würdige den anderen nicht herab. Wenn er die Bibel nicht dazu benutzt, Gewalt zu legitimieren - das habe ich oben deutlich erklärt -, dann hat er Recht und Anspruch darauf, seinen Glauben zu leben. Das geht mich dann gar nichts an.
Die Bibel wird aber nun de facto - weil sie als Heilige Schrift erklärt wird - dazu benutzt, um Unrecht zu legitimieren. Und dann geht es mich etwas an.
Wie gerade erwähnt gibt es auch genügend andere Christen, die trotz Bibel keine mordenden Radikale sind. Du diskriminierst schon wieder jeden Bibelbenutzer, in dem du ihn automatisch nur schlechtes zuredest, auch deinen Beitrag weiter oben beinhaltete nur eine Hetzrede gegen sie. Es gibt Christen die mit der Bibel Andersdenkende unterdrücken möchte, es gibt allerdings auch andere- Und diese Einsicht sehe ich bei dir bisher leider nicht
Edit: Sorry für das Off-Topic. Reden wir wo anders weiter
Hi master-obiwan,
Deine Aussage über diese Kraft könnte man eigentlich auf alles was es gibt anwenden, alles ist durch das erschaffene Licht Gottes entstanden, damit unterscheidet uns eigentlich nur unsere Seele von allem Anderen.
Du nimmst an, dass diese Kraft so etwas wie ein Teilchen Gottes ist, dass wir einen Teil von Gottes Persönlichkeit in uns hätten, oder verstehe ich das nun falsch?
Im Koran gibt es den Satz: "[50;16] Und wahrlich, Wir erschufen den Menschen, und Wir wissen, was er in seinem Innern hegt; und Wir sind ihm näher als (seine) Halsschlagader.", was nicht gleichbedeutend ist dass ein Teil von Ihm zu uns gehört und mehr oder weniger greifbar ist.
Wir sind erschaffen, und zwar nicht aus irgendwelchen Teilen Gottes, sondern wie das gesamte Universum aus einer Masse erschaffen wurde die auch von Gott erschaffen wurde und nicht ein Teil von Ihm ist.
" Haben denn diejenigen, die ungläubig sind, nicht gesehen, dass Himmel und Erde eine zusammenhängende Masse waren, worauf Wir sie getrennt und alles was lebendig ist, aus Wasser gemacht haben? Wollen sie denn nicht glauben?" Sure 21, Vers 30:
Der "Heilige Geist" ist in den verschiedenen Religionen verschieden erklärt, ich denke, dass Du damit etwas Anderes meinst, nämlich so wie Du es sagst, eine besondere "heilige" Kraft die wir vielleicht spüren können, wie z.B. die Elektrizität, die wir auch zu Hause haben ohne dass in unsrer Küche ein Kraftwerk stehen muss.
Eigentlich ist die gesamte Schöpfung "heilig", wenn man davon ausgeht dass alles von Gott kommt, aber nichts von uns ist ein Teil von Ihm.
Gruß,
Wojciech
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20-07-2008, 11:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-07-2008, 11:19 von Mandingo.)
master-obiwan schrieb:Die Aussage von Mandingo "Der Heilige Geist sei die Liebe bzw. finde sich im Lieben" kann ich nicht teilen. Liebe ist eine Emotion, wie Schüchternheit oder Geilheit oder Güte. Und nicht mehr und nicht weniger. Das habe ich so nicht geschrieben, master,
sondern der Heilige Geist wirkt, wenn wir Liebe üben, denn "Gott ist", wie Johannes sagt, "die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm" (1. Joh. 4,16).
So radikal muss man es gar nicht formulieren. Es reicht einzusehen, dass wir Gottes Geist nur auf dem Weg über die Liebe zum Nächsten erfahren können, die muss aber radikal sein wie Jesus sie lebt und lehrt und nicht nur eine höfliche oder humanistische Form von "Güte".
Wenn du dir endlich mehr unter der Liebe vorstellen willst
als deine kleinen Emotionen, lies einmal bei Johannes nach (1.Joh. 4,7-21) oder das sog. "Hohe Lied der Liebe" von Paulus (1. Kor. 13).
Ein Maximilian Kolbe, der sich für einen Familienvater von den Nazis erschießen lässt, der hatte nicht nur "eine Emotion, wie Schüchternheit oder Geilheit oder Güte". Es geht um mehr, mein Freund, wie du auch in der Bergpredigt Jesu (Matthäus 5-7) nachlesen kannst!
Für rein emotional
halte ich eher die Irrationalitäts-Fantasien, von Menschen, deren Geschäft plötzlich gut geht, weil sie einen Spruch mit den Worten "Hl. Geist" darin abgeblasen haben (s.o.). Das ist Verbal-Magie, aber nichts, was zu den drei Abrahamsreligionen und ihrer Auffassung vom Geist Gottes passt.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
Mandingo schrieb:Verbal-Magie
Wodurch wir wieder zu diesem Thema kommen könnten:
"O Adam, soll ich dich zum Baume der Ewigkeit führen und zu einem Königreich, das nimmer vergeht?...Und Adam befolgte nicht das Gebot seines Herrn und ging irre." [20:120-121]
Jesus wandte sich an seine Jünger und sagte: "Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme." [Mk,10;25]
Vielleicht gibt es ja schon einen Thread über Magie.
Entschuldigt, liebe Leute, wenn ich auf Neal noch antworte, denn das ist dringend erforderlich. Falls dann noch Unklarheiten sind, bitte ich Dich, Neal, mir eine PN zu schreiben, damit wir das dort klären können.
Neal schrieb:Karla schrieb:Ich würdige den anderen nicht herab. Wenn er die Bibel nicht dazu benutzt, Gewalt zu legitimieren - das habe ich oben deutlich erklärt -, dann hat er Recht und Anspruch darauf, seinen Glauben zu leben. Das geht mich dann gar nichts an.
Die Bibel wird aber nun de facto - weil sie als Heilige Schrift erklärt wird - dazu benutzt, um Unrecht zu legitimieren. Und dann geht es mich etwas an.
Wie gerade erwähnt gibt es auch genügend andere Christen, die trotz Bibel keine mordenden Radikale sind. Du diskriminierst schon wieder jeden Bibelbenutzer, in dem du ihn automatisch nur schlechtes zuredest, auch deinen Beitrag weiter oben beinhaltete nur eine Hetzrede gegen sie. Es gibt Christen die mit der Bibel Andersdenkende unterdrücken möchte, es gibt allerdings auch andere- Und diese Einsicht sehe ich bei dir bisher leider nicht
Du verstehst mich sprachlich vollkommen falsch. Wie soll ich denn gegen Christen hetzen, wo ich sie alle naselang verteidige? Wo ich sie in der Familie habe, wo ich sie unter meinen Freunden habe? Dieser Satz von mir, an dem Du Dich offenbar stößt -
"Die Bibel wird aber nun de facto - weil sie als Heilige Schrift erklärt wird - dazu benutzt, um Unrecht zu legitimieren." -,
ist eine Wahrheit. Sie wird dazu benutzt. Und diese Wahrheit muss gesagt werden. Christen wollen das oft nicht wahrhaben, was ihre Kollegen mit der Bibel anstellen. Und machen sich vielleicht auch keine Vorstellungen davon, wie viele das sind. Auch heute noch wird damit Krieg gerechtfertigt. Noch heute - oder heute wieder - wird von Christen aus der
Bibel herausgelesen, dass die Juden im Dritten Reich - zu Recht - dafür bestraft worden sind, "dass sie Jesus getötet haben". Und es wird ihnen gedroht, dass mit ihnen noch Schlimmeres passieren wird, falls sie sich nicht zu Jesus bekehren. Welche unmenschliche Sicht, die da aus der Bibel hergeleitet wird. Aber sie ist in vielen Gruppierungen heute Standard. Sie wird nur nicht so oft ausgesprochen, aus naheliegenden Gründen.
Und auch die Feindschaft gegen Homosexuelle wird regelrecht eingeübt. Selbst wenn einige von Natur aus kein Ressentiment gegen sie empfinden, üben sie sich darin, weil sie sonst "Gott" nicht gehorchen. Oder wenn sie nicht dazu übergehen, ihre Kinder zu "züchtigen".
Wer dann dazu übergeht, die Bibel historisch-kritisch zu lesen, deckt dann eben auf, dass dort nur zeitgebundene Vorstellungen verewigt wurden, die keinesfalls "heilig" sind, und er/sie deckt auf, dass die Kreuzigungs-Szenen im Nachhinein aufgeschrieben, eventuell erfunden worden sind. Das ist dann die große Erleichterung - für mich -, und ich kann mich nun der Bibel wieder sehr viel gelassener nähern. Alle diese Dinge sind nicht heilig, sie sind von Menschen nur dazu erklärt worden. Die Bibel muss nicht als Ganzes geschluckt werden, sie ist ein historisches Produkt.
In Fundi-Foren darf man das nicht sagen. Dort werden diese Aussagen gelöscht und man selber wird gesperrt.
Aber gesagt werden muss es. Und Christen, die die Bibel als Heiliges und Unfehlbares Buch ansehen, sollten erklären, wie sie mit den doch vorhandenen unmenschlichen Geboten umgehen, die ihre Bibel enthält. Was erzählen sie ihren Kollegen, die das als Aufforderung zur Gewalt auffassen? Das ist doch die Frage. Mit welchen Argumenten reißen sie sie zurück?
Ich bitte noch einmal um Verzeihung wegen des OT.
Karla schrieb:Noch heute - oder heute wieder - wird von Christen aus der
Bibel herausgelesen, dass die Juden im Dritten Reich - zu Recht - dafür bestraft worden sind, "dass sie Jesus getötet haben". Und es wird ihnen gedroht, dass mit ihnen noch Schlimmeres passieren wird, falls sie sich nicht zu Jesus bekehren.
:bduh: :bduh: :bduh:
Dabei sollte ein Bibel gläubiger Christ Judas und den Juden dafür dankbar sein denn doch erst dadurch, also durch den Verrat und den Kreuztod, kann dem Gläubigen die Sünde vergeben werden. Das Christentum baut doch genau da drauf!
Die Römer gibt es heute ja nicht mehr und in Rom sitzt heute das Oberhaupt der Kirche.
Alles schon recht seltsam.
Gruß,
Wojciech
...sag mal einem römischen Gelatti-Verkäufer auf dem Markusplatz, das es "die Römer" nicht mehr gibt.... Der wird Dir seinen Stammbaum bis zum Vater der Wölfin die Romulus und Remolus nährte, hinunterleieren.... :) :) :)
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