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Einige Störche überwinterten heuer in Südeuropa
#16
(08-04-2025, 21:14)Sinai schrieb:
(08-04-2025, 19:47)Geobacter schrieb: Die Evolution macht es möglich, dass die Störche sich  an die Klimaerwärmung anpassen.

Eine Anpassung wäre, wenn überhaupt, wohl erst nach vielen Jahrhunderten möglich.
Aber von der globalen Erderwärmung wird erst seit einigen Jahren geredet, da wäre eine Anpassung unmöglich

Nein, wie Ekkard noch einmal betont hat. Es sind nicht die Individuen, die sich anpassen, sondern die Populationen. Diejenigen Stoerche, die sich in einer gegebenen Situation am vorteilhaftesten verhalten - hier bei Waerme im Brutgebiet bleiben - bekommen mehr Nachwuchs, was die Population in wenigen Jahren zugunsten ihrer Nachkommen verschiebt, die sich aehnlich verhalten.
#17
Startzeitpunkt, Route und Winterquartier können selbst bei einzelnen Tieren von Jahr zu Jahr variieren.
*link.springer.com/article/10.1007/s10336-004-0049-2
#18
Im Übrigen geht Evolution manchmal sehr schnell vonstatten, siehe zb die Tschernobyl Wölfe, die sich an die erhöhte Strahlenlast angepasst haben..einfach googeln..da bist ja gut darin, Sinai
Aut viam inveniam aut faciam
#19
(09-04-2025, 07:37)Flattervogel schrieb: Startzeitpunkt, Route und Winterquartier können selbst bei einzelnen Tieren von Jahr zu Jahr variieren.
*link.springer.com/article/10.1007/s10336-004-0049-2

Schon klar, denn die reagieren ja auf Triggerereignisse.
#20
(09-04-2025, 07:40)d.n. schrieb: Im Übrigen geht Evolution manchmal sehr schnell vonstatten, siehe zb die Tschernobyl Wölfe, die sich an die erhöhte Strahlenlast angepasst haben..einfach googeln..da bist ja gut darin, Sinai

Wobei das wohl eher eine physiologische Reaktion darstellt. Im Prinzip kann sich jeder von uns auf eine erhoehte Strahlenbelastung einstellen; das Problem mit Strahlung entsteht durch eine ploetzliche Erhoehung von einem sehr niedrigen Grundzustand aus. In dem Fall sind die Schaeden schon gesetzt, bevor die Anpassung der Raparaturmechanismen passieren konnte.
#21
Sinai schrieb:"erstaunlich schnell" ist relativ. Sind bei den zur Rede stehenden Weißstörchen 5000 Jahre gemeint oder 500 Jahre oder 50 Jahre ?
Der Begriff der "globalen Erderwärmung" wurde erst in den 1980er Jahren populär, maximal 45 Jahre.
In viereinhalb Jahrzehnten ist eine biologische Anpassung unmöglich


Da wäre es viel eher denkbar, dass die Störche bei allfälligem Bedarf hundert Kilometer weiter nördlich nisten [Bild: icon_cheesygrin.gif]

Somit vermute ich die Ursache des geänderten Verhaltens der Störche eher in Afrika als in Europa


Nicht möglich weil...du es dir nicht vorstellen kannst? Dass Zugvögel eine innerartliche Varianz in ihrem Zugverhalten zeigen ist nun wahrlich nichts neues und gleichzeitig eine gute Voraussetzung, dass sich ein neues dominantes Verhalten etablieren kann.

Die Zoologin S. P. Otto hat in ihrer Arbeit mehrere Beispiele aufgeführt, wo sich evolutionäre Anpassungen zu Zeiten des "Anthropozäns" beobachten lassen.
*royalsocietypublishing.org/doi/full/10.1098/rspb.2018.2047

Bei der Großtrappe beispielsweise ließ sich innerhalb von 15 Jahren beobachten, dass bei einer insgesamt wachsenden Population der relative Anteil der Standvögel deutlich gestiegen ist, während gleichzeitig die Sterblichkeit der Zugvögel größer war. Letztere sind öfters durch Kollisionen mit Stromleitungen gestorben als das bei den Standvögeln der Fall war.
#22
(08-04-2025, 19:25)Sinai schrieb:
(08-04-2025, 09:53)Ulan schrieb: Es ist das typische evolutionaere Spiel. Diejenigen, die bleiben, besetzen im Fruehjahr die besten Brutplaetze und haben mehr Zeit, ihre Nachkommen grosszuziehen. Geht ihre Rechnung auf, ersetzen sie irgendwann die Fraktion, die wegzieht. Haben sie Pech, ist's andersherum.
Das kann man sich freilich so zusammendenken, klingt ja plausibel. Aber warum ist dieses Phänomen erst wenige Jahre bekannt?

wie kommst du auf die idee, das sei "erst wenige Jahre bekannt"?

Zitat:Wenn nun heute Störche im Land bleiben, stellt sich die Frage, warum sie das nicht schon früher taten. Denn die Rivalitäten um die Brutplätze gab es ja immer schon 

aber nicht die verschärfte klimaerhitzung

Zitat:Aber trösten wir uns: es wurde noch keine wirklich stichhaltige Antwort gefunden

doch - nur willst du sie, wie immer, nicht wahrhaben, und spielst lieber deine bloßen fantasien durch
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
#23
(08-04-2025, 21:14)Sinai schrieb:
(08-04-2025, 19:47)Geobacter schrieb: Die Evolution macht es möglich, dass die Störche sich  an die Klimaerwärmung anpassen.

Eine Anpassung wäre, wenn überhaupt, wohl erst nach vielen Jahrhunderten möglich

nein - wie kommst du auf diesen unsinn?

wie schnell evolutionäre anpassungen möglich sind, bestimmt sich in erster linie über die geschwindigkeit der generationenfolge
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#24
(08-04-2025, 23:19)Ekkard schrieb: Mag ja sein. Aber ich möchte nochmals auf Ulans Replik #6 eingehen. Wenn man auf eine Population schaut und nicht auf einzelne Storchenpaare, dann scheint es ein Reaktion auf Umweltveränderungen zu geben. In Wirklichkeit gibt es eine Verhaltensvielfalt, die von den Umweltbedingungen selektiert wird. Ist es z. B. günstiger für einen Zugvogel hier zu bleiben, dann scheint es so zu sein, dass die Tiere "lernen". Tatsächlich wird nur ein bestimmtes Verhalten durch die Umwelt begünstigt, mehr nicht.

das ist halt auch für schlichte gemüter wie sinai viel zu "komplex", um es verstehen zu können. verhaltensänderungen wie auch genetische mutationen finden immer erst am individuum statt - evolutionär entscheidend ist aber die auswirkung auf die population
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#25
Er wartet lieber ab, was der Papst dazu sagt,.......
Aut viam inveniam aut faciam
#26
(09-04-2025, 09:55)petronius schrieb:
(08-04-2025, 19:25)Sinai schrieb:
(08-04-2025, 09:53)Ulan schrieb: Es ist das typische evolutionaere Spiel. Diejenigen, die bleiben, besetzen im Fruehjahr die besten Brutplaetze und haben mehr Zeit, ihre Nachkommen grosszuziehen. Geht ihre Rechnung auf, ersetzen sie irgendwann die Fraktion, die wegzieht. Haben sie Pech, ist's andersherum.
Das kann man sich freilich so zusammendenken, klingt ja plausibel. Aber warum ist dieses Phänomen erst wenige Jahre bekannt?
wie kommst du auf die idee, das sei "erst wenige Jahre bekannt"?

Das klassische Beispiel, das viele von uns wohl schon in der Schule gehoert haben (Sinai anscheinend nicht...), ist die Mönchsgrasmücke. Die fliegt seit den 1960er Jahren zunehmend nach Grossbritannien statt nach Afrika. Da die Briten gerne Voegel fuettern, koennen die Mönchsgrasmücken dort gut ueberwintern. Da der Flug dorthin wesentlich kuerzer ist, kommen die auch viel frueher nach Deutschland zurueck und haben die besten Nistplaetze.

Die Richtung, in die Mönchsgrasmücken fliegen, ist genetisch festgelegt, wobei alle moeglichen Mutationen immer wieder mal auftauchen. Durch die Selektionsvorteile, die die Voegel, die nach Grossbritannien fliegen, haben, machen diese mittlerweile einen Grossteil der Population aus. Durch den Klimawechsel gibt's nun erneut eine Verschiebung, da viele Voegel schlicht in Mitteleuropa bleiben.
#27
(08-04-2025, 22:18)Sinai schrieb:
(08-04-2025, 22:00)Flattervogel schrieb:
(08-04-2025, 21:14)Sinai schrieb:
(08-04-2025, 19:47)Geobacter schrieb: Die Evolution macht es möglich, dass die Störche sich  an die Klimaerwärmung anpassen.

Eine Anpassung wäre, wenn überhaupt, wohl erst nach vielen Jahrhunderten möglich.
Aber von der globalen Erderwärmung wird erst seit einigen Jahren geredet, da wäre eine Anpassung unmöglich

Tiere sind je nach Art erstaunlich schnell darin, sich veränderten Umweltbedingungen anzupassen.


"erstaunlich schnell" ist relativ. Sind bei den zur Rede stehenden Weißstörchen 5000 Jahre gemeint oder 500 Jahre oder 50 Jahre ?
Sorry.. Die Zugvögel fliegen nicht nach Kalender, sondern nach gefühlter Temperatur.. Das ist der " Aufbruch-Trigger", an dem sich alle Zugvögel orientieren. Höhere Temperaturen im Herbst bedeuten, dass auch die Störche erst später in den Süden fliegen - oder dann auch überhaupt nicht mehr .. Die Temperatur sagt den Vögeln, dass es Zeit ist aufzubrechen.

Das dank Klimawandel, die Temperaturen bei uns in Mitteleuropa vor allem auch im Winter,  - über mehrere Wochen hinweg oft weit über dem Durchschnitt liegen - 5-8° C merken auch die Störche.

Aber da wird man sich bei dir erst noch die Finger wund tippen..
Also sprach der Herr: "Seid furchtbar und vermehret euch".........
#28
Großtrappe
(09-04-2025, 08:19)Flattervogel schrieb: Letztere sind öfters durch Kollisionen mit Stromleitungen gestorben als das bei den Standvögeln der Fall war.

Nicht Stromleitungen, sondern mit den von den Bauern als "Trappenhäcksler" bezeichneten großen Windräder
#29
(09-04-2025, 14:36)Sinai schrieb: Großtrappe
(09-04-2025, 08:19)Flattervogel schrieb: Letztere sind öfters durch Kollisionen mit Stromleitungen gestorben als das bei den Standvögeln der Fall war.

Nicht Stromleitungen, sondern mit den von den Bauern als "Trappenhäcksler" bezeichneten großen Windräder

erzähl keinen quatsch!
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#30
Es ist wohl wie so oft ein multikausales Phänomen

Nicht nur Umweltveränderungen in Europa (in den letzten Jahren mildere Winter) sind die Ursache der Verhaltensänderung der Störche, sondern sicher auch Umweltveränderungen in der Sahelzone (massiver Einsatz von durch Flugzeug versprühtem Mäusegift raubt den Störchen die Nahrung)

Beitrag #14
(08-04-2025, 23:32)Sinai schrieb:
(08-04-2025, 23:19)Ekkard schrieb: Wenn man auf eine Population schaut und nicht auf einzelne Storchenpaare, dann scheint es ein Reaktion auf Umweltveränderungen zu geben.

Mag ja sein. Aber Umweltveränderungen gibt es nicht nur in Europa, sondern auch in Afrika

Beitrag #15
(08-04-2025, 23:49)Ekkard schrieb: Ja natürlich.


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