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(10-12-2009, 00:41)zahira schrieb: Ein Gotteshaus braucht man da wo gläubige Menschen einer Religionsgemeinschaft leben. Was denkst du wieviele praktizierende Christen in Mekka leben, die die Kirche auch nutzen würden?
Man sollte dabei nicht übersehen, dass es (sowohl praktizierenden als auch nichtpraktizierenden) Christen verboten ist, Mekka zu betreten.
MfG B.
MfG B.
@melek
Siehst du das Hierarchiesystem in der r.k. Amtskirche als repräsentativ für das Christentum? Dann schaue einmal in die ev. Landeskirchen. Da sieht es um einiges anderes aus. Übrigens, keine Priester, sondern von den Gemeinden über ein demokratisch gewähltes Gremium selbst gewählte Pfarrer, die nicht einmal in der Form Vorsteher ihrer Gemeinden sind wie im r.k. Bereich!
Gruß
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@alwin :
Ich behaupte doch nicht, daß es im Christentum nicht auch ohne Hierarchie gehen würde.
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(10-12-2009, 01:05)Bion schrieb: (10-12-2009, 00:41)zahira schrieb: Ein Gotteshaus braucht man da wo gläubige Menschen einer Religionsgemeinschaft leben. Was denkst du wieviele praktizierende Christen in Mekka leben, die die Kirche auch nutzen würden?
Man sollte dabei nicht übersehen, dass es (sowohl praktizierenden als auch nichtpraktizierenden) Christen verboten ist, Mekka zu betreten.
MfG B.
Das weiß ich, deshalb hab ich den Post geschrieben. War ironisch gemeint ;o)
As Salamu Aleikhum
melek schrieb:Ich behaupte doch nicht, daß es im Christentum nicht auch ohne Hierarchie gehen würde. Darum ging es auch nicht. Du stellst aber das Hierarchiesystem der r.k. Kirche stellvertretend für das System der gesamten Christenheit dar. Und das ist nun einmal schlichtweg falsch!
Gruß
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10-12-2009, 09:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10-12-2009, 09:12 von Romero.)
(10-12-2009, 00:41)zahira schrieb: (08-12-2009, 21:44)Joe schrieb: wenn ich in mekka eine kirche bauen darf dürfen sie auch minaretten in der schweiz haben 
LG Joe
Ein Gotteshaus braucht man da wo gläubige Menschen einer Religionsgemeinschaft leben. Was denkst du wieviele praktizierende Christen in Mekka leben, die die Kirche auch nutzen würden?
Was denkst du, WARUM keine praktizierenden Christen in Mekka leben?
Edit: - ah, sehe du hast schon geantwortet -
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Melek hat schon recht, in einer Islamischen Welt ist die Säkularität kein Problem. Aber wie Christen leben auch Muslime nach gewissen religiösen Gesetzen, die mit humanistischen Wertvostellungen zuweilen auch in Konflikt geraten können, weswegen eine Säkularisierung "Probleme" mit sich führen könnte.
Wieso sonst wollen Muslime in England die Scharia für ihre Gemeinde einführen?
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(10-12-2009, 00:24)Sonne schrieb: Ich habe nichts postuliert, ich habe analysiert. Und das kann jeder feststellen, wenn er sich die gegenwärtige religiösen Gesellschaften anschaut
seltsam. wenn ich mir die gegenwärtige gesellschaft anschaue und sie analysiere, so sehe ich, daß sehr viele muslime nicht das geringste probem haben, sich hier einzufügen
Zitat:Euroislam (ich nehme an du spielst auf Tibi an) ist dagegen ein Postolat. Das ist nichts anderes als ein Konzept unter vielen. Da dieses aber von den "europäischen Muslimen" überwiegend abgelehnt wird,bleibt es eben auch nur ein Konzept
islamischer fundamentalismus wird auch "von den "europäischen Muslimen" überwiegend abgelehnt"
(10-12-2009, 00:24)Sonne schrieb: Da muss ich dich leider korrigieren.
Ich weiß nicht wo du diese theologische Sicht der Dinge her hast, aber es ist eine ziemlich neue und nicht ebtablierte. In deutschen Moscheen (in deren Veröffentlichungen, Predigten) ist das was du da schreibst nicht gängige Interpretation. Nicht mal in moderaten Moscheegemeinden ist das so der Fall wie du es darstellst. Mir ist aber bekannt, dass diese Dinge innerhalb theologischer Kreise - sogar in Kairo - diskutiert werden
also, wenn sonne sagt, dinge, die ja durchaus diskutiert werden, werden sowieso nie kommen - und daher brauche man auch gar nicht davon zu reden - dann ist das halt so
sol locutus, causa finita :tard:
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(10-12-2009, 01:32)alwin schrieb: melek schrieb:Ich behaupte doch nicht, daß es im Christentum nicht auch ohne Hierarchie gehen würde. Darum ging es auch nicht. Du stellst aber das Hierarchiesystem der r.k. Kirche stellvertretend für das System der gesamten Christenheit dar. Und das ist nun einmal schlichtweg falsch!
Gruß
Nein, ich habe nicht die RKK stellvertretend für die Christenheit dargestellt.
Ich habe nur das Ausmaß an Hierarchie und Individualismus in Christentum und Islam verglichen.
Die RKK ist im Christentum die größte Kirche, während etwa die Schiiten, bei denen man vielleicht von Hierarchiesystem reden kann, im Islam eine Minderheit sind.
Und wie gesagt: Im Christentum kommt immer gleich die Frage nach der Kirchenzugehörigkeit, während es im Islam durchaus üblich ist, einfach so Muslim zu sein, ohne Zugehörigkeit zu einem religiösen Verein.
Das alles belegt meine Aussage, daß im Islam die Individualität eher noch stärker gegeben ist als im Christentum, auf jeden Fall nicht schwächer.
Und das ist eine Widerlegung zu Sonnes Argumentation, um die es in meinen Beiträgen ging.
@Melek
Nur daß im christlichen Lager (insbesondere dem r.k.) bei Meinungsdarstellung unterschieden wird, ob es eine Aussage seitens der Amtskirche oder der Gläubigenwelt ist. Viele "Bestimmungen", insbesondere wenn sie lebens- bzw. praxisfremd erscheinen, werden außerhalb der zuständigen Amtskirche schlichtweg lediglich belächelt. Hier steht im Grunde genommen die persönliche Praxis im Vordergund. Daher auch der entsprechende Individualismus. Ein Normalgläubiger kommt kaum auf die Idee, zur Begründung seiner Auffassung eine Aussage seiner Amtskirche zu bringen.
Gruß
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(10-12-2009, 11:57)alwin schrieb: @Melek
Nur daß im christlichen Lager (insbesondere dem r.k.) bei Meinungsdarstellung unterschieden wird, ob es eine Aussage seitens der Amtskirche oder der Gläubigenwelt ist. Viele "Bestimmungen", insbesondere wenn sie lebens- bzw. praxisfremd erscheinen, werden außerhalb der zuständigen Amtskirche schlichtweg lediglich belächelt. Hier steht im Grunde genommen die persönliche Praxis im Vordergund. Daher auch der entsprechende Individualismus. Ein Normalgläubiger kommt kaum auf die Idee, zur Begründung seiner Auffassung eine Aussage seiner Amtskirche zu bringen.
ein muslim doch auch nicht - schon weil es keine islamische amtskirche gibt
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@Petronius
Amtskirch gibt es nicht, alternativ werden hier Gelehrte und aussagen div. Rechtsschulen genommen. Vom Prinzip in dem Zusammenhang wohl kein Unterschied.
Gruß[/quote]
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(10-12-2009, 13:03)alwin schrieb: Amtskirch gibt es nicht, alternativ werden hier Gelehrte und aussagen div. Rechtsschulen genommen. Vom Prinzip in dem Zusammenhang wohl kein Unterschied
ich finde schon
seinen papst kann sich kein katholik aussuchen - welchem rechtsgelehrten er folgen will, sucht sich der muslim aber sehr wohl selber aus (oder überläßt das halt z.b. seinem imam)
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Lieber petronius,
drehs dir nur weiter so hin, wie dus gerne haben möchtest. "Analyse" bedeutet nicht, den "Spiegel" zu lesen und die türkischen Nachbarn zu grüßen und dann sagen: "Och, die haben sich hier ja ganz gut angepasst." Glaubensinhalte sind was Abstraktes, das schlecht nach außen kommuniziert werden kann und von außen schwer "durchschaut" werden kann. Im Islam sind sie außerdem etwas, was recht festgefügt und unflexibel scheint ("festgefügt" und "unflexibel" ist nicht wertend).
Dein Kommentar zu meinem über den Euroislam ist Zusammenhangslos.
Dein letzter Absatz ist mal wieder aus der "in den Mund gelegt" Ecke. Ich habe nie gesagt, dass sowas nicht kommt. Ich habe gesagt, es ist derzeit nicht aktuell oder mehrheitlich akzeptiert und habe dabei eingeräumt, dass auf theologischer Ebene darüber reflektiert wird.
Lesen, denken, schreiben. Bitte in dieser Reihenfolge und nicht lesen, interpretieren, unterstellen. Deine Art des Umgangs hier mit Beiträgen anderer Forumsteilnehmer scheint sich in den letzten Monaten meiner Abwesenheit nicht wesentlich geändert zu haben. Schade. Das letzte Wort in unserem Gespräch überlass ich dir, da du es eh immer haben willst.
Sonnengrüße
Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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@melek
in der islamischen Othodoxie sieht es leider anders aus. Nämlich kollektivbezogen (umma als Hauptbezugspunkt, wie du schon erwähnt hast, ich bspw. dieser Kollektivbezug). Wie oft/selten wird im Christentum von einem "Weltchristentum" gesprochen oder sich darauf bezogen? M.E. ist das im Islam doch wesentlich häufiger der Fall. Dass eine Wechselbeziehung nicht ausbleibt, erklärt sich von selbst.
Es kommt sicher darauf an, auf welche Glaubensrichtung des Islam man fokusiert. Das Gott als in Bezug stehend zu jedem einzelnen Menschen - wie es durch Luther ins Christentum kam - gesehen wird, ist im (sunnitischen) Islam eine theologisches Novum. Lange Zeit wurde Gott als entrückt wahrgenommen, der durch den Koran zu den Menschen spricht. Vergleicht man also Islam mit Christentum, ist es so, dass dieser individuelle Bezug zu Gott im Christentum schon etwas eher aufgetaucht ist. Zudem ist zu erwähnen, dass in den letzten Jahrzehnten traditionelle Schulen an Beachtung gewonnen haben, die eine Dichotomie zwischen "islamischer" Kultur und "westlicher" Kultur aufmachen. Auch hier ist erkennbar, dass die Betonung in Richtung Kollektiv verschoben wird.
Es stellt sich also für mich nach wie vor die Frage, ob eine eher aufs Kollektiv bezogene Kultur in eine eher individualistisches (und dazu noch christlich geprägtes) Umfeld eingepasst werden kann/sollte. Die Säkularisierungsthematik ist in diesem Fragenkomplex ein Punkt.
Sonnige Grüße
Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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