18-10-2020, 20:43
(17-10-2020, 22:59)Ekkard schrieb: Ich will doch nicht die Substanz einer seit 2000 Jahren im Strom der Zeit verschollenen, mutmaßlich aus politischen Gründen ermordeten, Person in mich aufnehmen.
Außerdem ist es, vernünftig betrachtet, doch absurd, daß ein katholischer Pfarrer, also ein Mensch wie du und ich, die Verwandlung der Materie Brot und Wein in den "göttlichen Leib Jesu Christi" bewirken kann.
Der "nur" ordinierte und nicht geweihte evangelische Pfarrer kann das nach katholischer Lehre auch nicht. Im Zweifel aber der pädophile katholische Priester, der einem Meßdiener mit seinen "gesegneten" Fingern" in den Schritt gefaßt hat (3677 Missbrauchsopfer bis 2014).
Anders kann man die zurückliegende Kirchenpraxis in diesem Punkt nicht bewerten. Die überführten Pfarrer wurden zwar versetzt, setzten teilweise ihre pädophilen Neigungen in der neuen Pfarre aber weiter fort - ebenso aber auch die Wandlung im Gottesdienst mit "schmutzigen" Händen?
Im übrigen gilt weiterhin aus #1: In den ersten Jahrzehnten des Urchristentums gab es nur gemeinschaftliche Sättigungsmahle. Die Transsubstantiationslehre in dem Kultmahl Kommunion wurde erst zwei Jahrhunderte später "erfunden", um u. a. auch über das ausbleibende Gottesreich "hinwegzutrösten".
Die erste Quelle finden wir dazu bei Cyprian im 3. Jh. Aus dem Liebesmahl der ersten Urgemeinden wurde bei ihm ein Versoehnungsopfer für die suendige Gemeinde. Zum heute gültigen Dogma wurde es erst 1215 (Lateran 4, Innozenz III).
Mit Jesu antikultischem Willen hatte das nach über tausend Jahren aber schon nichts mehr zu tun.
Zitat:Ekkard schrieb: Auf protestantischer Seite geht es allein um die Gemeinde.......
Glücklich, wer Gemeinschaftsgefühl in seiner Gemeinde erleben kann. Das hat schon etwas von der sozialen Funktion der christlichen Urgemeinden.
Aber als theologischer Ersatz für fragwürdige Glaubensdogmen (s. oben) reicht es nicht. Auch hier: irreführende Kirchenpraxis bis zum heutigen Tage. Ebenfalls durchsetzt mit deutlichen Elementen vorchristlicher Religions-und Opferpraxis (Prof. Friedrich Heiler).
MfG