15-09-2020, 20:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15-09-2020, 21:59 von Ulan.
Bearbeitungsgrund: Zitat repariert
)
Sinai schrieb:Wenn in Jerusalem römische Truppen stationiert sind, dann scheint es naiv zu fordern, daß diese Legionäre bitteschön ihre Standarten draußen vor dem Stadttor lassen mögen
Ich bewundere deinen Mut, deine einfältige Meinung mit gleich drei Emojis mit bleckenden Zähnen zu garnieren; dadurch wird sie allerdings keinen Deut wahrhaftiger.
Richtig ist vielmehr, dass der jeweilige Präfekt von Judäa vom Kaiser in Rom zu auskömmlichem Miteinander mit den einheimischen Juden und ihrer monotheistischen Kultur (was man sonst im römischen Weltreich nirgendwo kannte) verpflichtet wurde. Aus Unkenntnis oder Übermut habe Pilatus dagegen verstoßen, so berichten sowohl Josephus als auch Philon.
Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, hat Pilatus nach tagelangem psychologischen Kräftemessen im Stadion von Jerusalem klein beigegeben und die bebilderten Standarten wieder aus der Stadt entfernt. Deine Schlußfolgerung, dies sei eine "naive " Erwartung gewesen, weist damit auf den Schreiber, also dich, zurück.
Außerdem: Deine "Legionäre" waren örtliche Auxiliartruppen aus einheimischer nichtjüdischer Bevölkerung, die von den Römern bei solch prekären Gelegenheiten eingesetzt wurden, um das "kostbare römische Blut" (Originalton Augustus) zu schonen. Das ist in diesem Zusammenhang deshalb wichtig, weil die Römer (und die Griechen) viele Götter hatten und diesen konsequenten Éin-Gott-Glauben der Juden mit dem Bilderverbot wohl nicht nachvollziehen konnten.
Stationiert waren die Truppen in Caeseraea, nicht fest auf der Burg Antonia am Tempel. Zu den (unruhigen) Festen kamen immer zusätzliche Kohorten aus der Küstenmetropole zur Verstärkung.
Wie wäre es, solche naiven Ansichten vor den Beiträgen hier im Forum erst einmal abzuklären. Dann kann man uns die zähnebleckenden Emojis und die nutzlose Lektüre ersparen.