29-01-2020, 12:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29-01-2020, 13:08 von Bion.
Bearbeitungsgrund: Formatierung
)
Womit du natürlich recht hast.
Was ich festhalten wollte ist, dass der von mir angemerkte, zum Apokryphon des Johannes gehörig Text ganz gut zu Joh 8,44 passen würde.
Ergänzend reiche ich den Kommentar von Michael Waldstein (in: H.-M. Schenke u.a. Nag Hammadi, Studienausgabe. S. 76) nach:
Ein höchst kritischer Midrasch zu Gen 1-7 dominiert den zweiten Teil des AJ. Explizit wird festgehalten: „nicht wie Moses sagt“. Der Gott, der nach Gen Schöpfer der Welt ist, ist die ungestaltete, unwissende Fehlgeburt der Weisheit, Jaldabaoth, der auch den Teufelsnamen Samael tragt (NHC 11,1 p.l 1,18). Das von Jaldabaoth eingerichtete System sexueller Zeugung verdunkelt das Licht der Erkenntnis und versklavt den Menschen. Dieser Handlungsablauf bezeugt eine intensive Auseinandersetzung innerhalb hellenistisch-jüdischer Tradition, in der der exklusive Anspruch des Gottes Israels von einigen Intellektuellen als gegen die (nach mittelplatonischer Anthropologie konzipierte) Göttlichkeit des Menschen gerichteter Neid zurückgewiesen wird. Aus dieser entschiedenen Zurückweisung erklärt sich die seltsame Kreuzform, in der das AJ eine hellenistisch-jüdische Gottesvorstellung in zwei Stücke teilt: in einen oberen Gott, der persönlich als der mittelplatonische Urgrund identifiziert wird, aber doch wesentliche Züge des Gottes Israels beibehält, und den unteren Gott Jaldabaoth, der persönlich als der Gott Israels (und als der Teufel) identifiziert wird, aber doch wesentliche Züge des platonischen Demiurgen beibehält.
Was ich festhalten wollte ist, dass der von mir angemerkte, zum Apokryphon des Johannes gehörig Text ganz gut zu Joh 8,44 passen würde.
Ergänzend reiche ich den Kommentar von Michael Waldstein (in: H.-M. Schenke u.a. Nag Hammadi, Studienausgabe. S. 76) nach:
Ein höchst kritischer Midrasch zu Gen 1-7 dominiert den zweiten Teil des AJ. Explizit wird festgehalten: „nicht wie Moses sagt“. Der Gott, der nach Gen Schöpfer der Welt ist, ist die ungestaltete, unwissende Fehlgeburt der Weisheit, Jaldabaoth, der auch den Teufelsnamen Samael tragt (NHC 11,1 p.l 1,18). Das von Jaldabaoth eingerichtete System sexueller Zeugung verdunkelt das Licht der Erkenntnis und versklavt den Menschen. Dieser Handlungsablauf bezeugt eine intensive Auseinandersetzung innerhalb hellenistisch-jüdischer Tradition, in der der exklusive Anspruch des Gottes Israels von einigen Intellektuellen als gegen die (nach mittelplatonischer Anthropologie konzipierte) Göttlichkeit des Menschen gerichteter Neid zurückgewiesen wird. Aus dieser entschiedenen Zurückweisung erklärt sich die seltsame Kreuzform, in der das AJ eine hellenistisch-jüdische Gottesvorstellung in zwei Stücke teilt: in einen oberen Gott, der persönlich als der mittelplatonische Urgrund identifiziert wird, aber doch wesentliche Züge des Gottes Israels beibehält, und den unteren Gott Jaldabaoth, der persönlich als der Gott Israels (und als der Teufel) identifiziert wird, aber doch wesentliche Züge des platonischen Demiurgen beibehält.
MfG B.