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Was macht den Chan-Buddhismus aus?
#2
(18-12-2019, 09:23)ohhellosven schrieb: Meditation (noch dazu im Lotussitz) ist für den durchschnittlichen Europäer jedoch mehr wie schwierig, da im Westen die Tradition am Boden im Schneidersitz zu essen, zu trinken und Gespräche zu führen mehr oder weniger nicht existiert. Alleine um den Schneidersitz ruhig und entspannt zu halten brauchen Westler meist Jahre der Übung, während Asiaten diese Sitzposition von früher Jugend her gewohnt sind.


Vielleicht ist der Buddhismus - wenn zwar keine Stammesreligion - dennoch national oder kulturell geprägt
Der Türkensitz ist eben eine Gewohnheit der zentralasiatischen Kulturen. Auch die Türken stammen aus Zentralasien. Da die Türken immer wieder mit den Europäern in Kontakt kamen, wurde diese uralte zentralasiatische Gewohnheit in Europa bekannt und nach den Türken benannt. 

Photo: Türkensitz - Wikipedia

Dennoch ist das kein türkisches, sondern ein zentralasiatisches Spezifikum.

In Japan wiederum sitzt man nicht auf einem Sessel im Restaurant, sondern man sitzt am Boden, die Füße in einer Sitzgrube versenkt. Der Tisch ist dann in 40 cm Höhe . . .

Im alten Rom und Griechenland lag man beim Essen und Wein trinken, daher das Wort "Gelage"

In Mitteleuropa sitzt man auf einem Sessel. Egal ob in England oder im kommunistischen Polen im Jahr 1960

Buddhistische Meditationspraktiken machen es den Europäern schwer - sie setzen eigentlich voraus, daß der Meditierende erst Asiate werden muß (wie Du oben andeutest)

Wozu eigentlich ?

Buddha hatte er zwei Möglichkeiten:

1.) Nur bei den Asiaten missionieren. Dann geht uns all das nichts an

2.) Eine interkulturelle Mission. Dann wollte er eben, daß der Mensch eine bequeme Position einnimmt, in der er gerne lernt.

Liegen scheidet da aus (da schläft man bald ein) - stehen ist ebenfalls nicht zielführend, da zu anstrengend und damit die Konzentration raubend
Ideal ist eben eine Sitzposition
Nicht zufällig sitzt man in der Schule und im Hörsaal der Universität auf einem Sessel
Nicht zufällig sitzt der Autofahrer, der Lokomotivführer, der Flugzeugpilot auf einem Sessel

Hier den Asiaten kopieren zu wollen, indem man den Türkensitz einnimmt, halte ich für nicht zielführend, da für den Europäer eben nicht bequem - das ist für ihn ja noch anstrengender als stehen

Ich habe zwar noch nie meditiert (das liegt mir nicht) - aber ich kann mir vorstellen, daß Buddha seine Schüler ermutigte, eine entspannte, aber nicht liegende Position einzunehmen.
Da seine Schüler der asiatischen Kultur angehörten, nahmen sie den Türkensitz ein
Und ich denke, Europäer sollen auf einem Sessel Platz nehmen - und nicht jahrelang den Türkensitz trainieren, da müssen sie erst durch jahrelange schmerzhafte Übungen (wo es wohl mit der Meditation vorbei ist) ihre Sehnen dehnen - Erwachsene haben es da schwer

Da werden Jahre vergeudet und es wird auch viel Geld vergeudet wenn die Leute erst jahrelang lernen und üben müssen wie Asiaten zu sitzen.
Warum nicht gleich fürs Meditieren auch asiatisch sprechen und schreiben lernen ??

Mir kommt das so vor, wie wenn heutige deutsche Studenten die altrömische oder altgriechische Bekleidung und Sandalen tragen würden
und der Professor würde seine Vorlesungen in Latein oder Altgriechisch abhalten

Dies ist nicht der Fall und dennoch gibt es heute in Deutschland hervorragende Wissenschaftler
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Nachrichten in diesem Thema
Was macht den Chan-Buddhismus aus? - von ohhellosven - 18-12-2019, 09:23
RE: Was macht den Chan-Buddhismus aus? - von Sinai - 23-12-2019, 00:13

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