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relativierungsbedürftige Wundergeschichten
#89
Es ist ja in der Mischna selbst nachzulesen, wie sie verstanden werden will.

Dazu G. Stemberger:

Nach dem Verständnis der Rabbinen ist die Mischna "mündliche Tora", zusammen mit der schriftlichen Tora Mose am Sinai gegeben, wie der Traktat Abot, nachträglich als Theologie der Mischna in diese eingefügt, gleich zu Beginn betont: "Mose empfing Tora vom Sinai und übergab sie den Ältesten" usw. in einer ungebrochenen Traditionskette bis zu den Rabbinen der Mischna.

Theologische Aussagen sind nicht zu überprüfen, wohl aber historische Aussagen, die darauf bauen. Oft verbindet man mit dem Begriff der "mündlichen Tora" die ausschließlich mündliche Weitergabe ihrer Traditionen. Das bezieht man nicht nur auf die Vorstufen der Mischna, sondern auch auf diese selbst und andere rabbinische Schriften, die erst nach Jahrhunderten schriftlich niedergelegt, bis dahin aber rein mündlich tradiert worden seien. Daran knüpft die weitere These, dass die Mischna zwar spät redigiert worden sei, sie aber in weiten Teilen in die Zeit des Zweiten Tempels, ja in seine Frühzeit zurückreiche.

Günter Stemberger. Einführung in die Judaistik.  2002 München. Verl. C.h. Beck. S. 85
MfG B.
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RE: relativierungsbedürftige Wundergeschichten - von Bion - 12-10-2019, 00:38

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