Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Haskala bei Aschkenasim und Sephardim
#10
Zitat:- er hatte die Ideen von Descartes weiterentwickelt. Philosophie und Religion befassen sich im Prinzip mit fast den gleichen Fragen und ueberlappen zu grossen Teilen. Eine andere Idee ueber die Natur Gottes ist kein "Spott", so dass Deine ganze Argumentationslinie sinnlos wird. Spinoza fand die Idee eines persoenlichen Gottes, der in die Geschicke der Menschen eingreift, als nicht haltbar. Da seine Aussagen direkt religioese Kernthemen betrafen, sind seine Probleme mit den religioesen Autoritaeten doch ganz normal; auch die Religionsgemeinschaften untereinander haben da vollkommen unterschiedliche Vorstellungen, die sie unter Umstaenden auch brutal miteinander ausfechten.
Schalom allerseits Icon_lol 
m.E. trifft das den Kern des Problems mit Spinoza
Die die aus Spanien-Portugal verjagten Sephardim-Juden (auch verwandt mit sizilian.-Sued-Italien, arab.-islam. besetzt gewesenen Juden, welche Karl dGr nach Speyer, Worms, Mainz einlud, um ihm die Reichs-Verwaltung aufzubauen) waren unter islam. Bedingungen "Ghimmi" (d.h. doppelte Kopf-Steuer, sich aeusserlich der Muslim-Mehrheit anpassend, aber ansonsten beruflich frei) ja nicht unter europ. Kaiser-Gesetz auf reine Geld-Beschaffung begrenzt und daher in vielen Berufen, auch mal Dichter, Gelehrte, Aerzte (wie Rabbi Mosche ben Maimun ="Maimonides"), Diplomaten oder Uebersetzer bei Hof, in Staedten, im Gross-u.Fern-Handel (aber nicht nur dies) besser verdienend, Allgemein-Bildungs-offener, und bei der 1492-1525-Ausrottung juedischer (und ebenso getaufter Leute jued. Abstammung) in Spanien - dann auch Portugal - entflohen manche mit den Conquistadores-Schiffen in die "Neue Welt" (aber die span.-koenigl. (zwecks Enteignung zugunsten der Krone) eigenmaechtige Inquisition (ohne Erlaubnis vom Hl Stuhl zu Rom, der Zwangs-Taufen verbietet, folgte ihnen leider auch dorthin, da "verschwanden" etliche sogar unter die suedlichen Indianer-Staemme N-Amerikas (und lebten als Indianer mit denen (wie Anfang 20. Jhd, sogar 1 ganzer jued. Unter-Stamm entdeckt wurde), andere schafften es in die Tuerkei, wo man sie bei Osmanen gern aufnahm, um den Staat wirtschaftl. besser zu strukturieren, andere entkamen nach Polen, wo sie zu demselben Zweck gern empfangen u.ziemlich frei behandelt wurden, schon getaufte Sepharden (span. "Marranen", wenn sie noch jued. Ritus und Beziehungen beibehalten hatten) nahm sogar England auf, wo Juden als solche (ca 1298? bis Anfang 19. Jhdverboten waren) - und calvinistNederlande nahmen sie auch als Juden-gebliebene Gemeinden auf. 
Man koennte (wie ein jued. Schul-Geschichts-Buch es praezisierte) theologisch als "stark verweltlicht" angesehn werden, allerdings trotzdem religioes observant, mit viel Sinn fuer Schoenheit, gute Hymnen und Lieder, die heute grad auch zu Pessach und den Herbst-Feiertagen Allgemeingut sind, hatten gern grosse Bibliotheken (sogar die Sonder-Ansicht, dass es kein verbotener "Diebstahl" sei, sich einen Text, den jemand einem Lernenden nicht freiwillig gibt, kurz mal ungefragt "auszuleihen" (um ihn abzuschreiben *g*), eigne Singe-Melodien aus dem Orient und Afrika her, und sprachen untereinander ein "Spaniol" (aehnlich dem Jiddischen aber auf Basis von Spanisch, die am und beim Hl Land wohnhaft Gebliebenen sprachen eine jued. Version von Aramaeisch, das sind keine "Sephardim", aber trafen jued. Pilger aus beiden Bereichen und beide kamen dort mit Talmud-Aramaeisch zurecht) 
  • - ich seh das so, dass der Junge Spinoza sich mit Descartes-Philosophie (statt nur mit Talmud-Thora) befasste, Unterschied zwischen Geist und Materie, dies ja vom Elternhaus aus auch regulaer bei einem Philosophie-Lehrer studieren konnte, und dadurch kam er zu solchen abstrakten Frage-Stellungen zum "Wesen" G0TTES (das Wort "Substanz" besagt nichts Materielleres als "Licht vom Licht" im grossen Credo), und wollte ganz unbefangen mit Leuten darueber disputieren, und erst hiermit kam er in Konflikte mit der Gemeinde Amsterdam. Solche hoch-spezifischen Philosophen-Fachwoerter wuerden normal-schlichte Mitglieder der Gemeinde wohl doch irritiert haben, denk ich, und das sah diese als Problem an, den eignen Mitgliedern den Umgang mit ihm aufzukuendigen. - Wie erwaehnt nahm er den "Bann" hin, ohne sich zu streiten, und lebte dann eben mehr eremitisch abseits der Gemeinde, aber wurde auch niemals Christ. (Als spaeter erwogen wurde, diesen Bann (was auch posthum seine Schriften fuer Juden zu lesen untersagt) aufheben zu lassen, war er schon lange gestorben, aber diese Koerperschaft "Synod von Amsterdam" gab es aber auch nicht mehr, und einen "Cherem" (Bann) aufheben kann nur die identische "juristische Person"). 
Wiederum, die Aschkenazim des roem. Reichs haben eine ganz andere Historie der Entrechtungen und Begrenzung ihrer Taetigkeiten hinter sich, mit Ghetto-Zwang, Landwirtschafts- und Zunft-Handwerks-Verboten, ohne Recht auf auch nur eine kleine Wiese "kaiserlichen Erdbodens", selbst das Brennholz im Winter kaufen muessend, zur Finanz-Beschaffung fuer Kaiser und Fuersten (als "Kammer-Knechteeinzeln verleihbar!), auf Waren-Geld-Handel und Geld-Verleih-Geschaeft (durfte kein Jude verweigern) allenfalls Schmiede und Koehler (wo auch gute Aerzte herkamen) in Waeldern sein duerfend, durften nur an 2 Hochschulen in Italien studieren (Padua (Franziskaner) und Bologna (Dominikaner)?) - Haushalte im Ghetto wurden immer mal wieder wegen der Schuld-Scheine und Pfaender ueberfallen, ausgeraubt und abgebrannt (undenkbar, dort groessere Buechereien zu halten), nach den Kreuzzuegen und nach der Einfuehrung der "christlichen" Seefahrt fuer "Hanse" und "Levante" in den (bis 1806 vorgeschriebenen) immer enger belegten Zwangs-Ghettos wohnend, manches hier bearbeitend, "Lumpen" aller Art ansehnlich reparieren, oder einiges neu-herstellend, auf taeglichen Wanderungen mit "Kurz-Waren"-Handel ueber Stadt und Land zu Kaeufern bringend (in manche Gebiete nur tags-ueber hineingehen duerfend und fuer nachts wieder raus), Geschaefte vermitteln oder als Boten gehend, Maerkte besuchen, Bargeld-Verleih und Geld-Wechseln anbieten, oder im Ghetto hergestellte Waren zum Kauf oder Tausch (manche Schulden konnte der sich-Geld-Leihende auf dem Lande in Gestalt von Lebens-Mitteln "abstottern", und Juden als einzige sesshafte Untertanen ohne Acker und Gaerten konnten so an Nahrungsmittel fuer ihre Familien kommen), oder in Fernhandels-Trecks auf die 10'000 km-"Seiden-Strasse"-Jahres-Tour begrenzt (d.h. durch Sued-Russland (erst spaeter russ.), Ur-Waelder, riesige Suempfe, Raeuber-und Pest-Endemie-Gebiete, und danach eine unvorstellbar harte Wueste, durch etliche fremde Voelker und sehr viele Zoll-Grenzen hindurch) nach N/W-China - es sei denn, fuer den Kaiser-Geburtstag puenktlich ein lebendiges Nashorn aus Afrika oder Indien nach Augsburg zu holen (- bei manchen Sonder-Wuenschen hiess es einfach, "andernfalls man das ganze Ghetto-Volk wieder-mal aus der Stadt vertrieben wuerde") - sie waren auch fuer die Geld-Wirtschaft noetige Grenz-Passanten (Christen durften von Christen keinen Zins erheben, Muslime auch von Muslmen nicht, aber Christen von Muslimen, und vice versa, wobei der Jude (der auch nicht von Juden nehmen soll) es fuer 3 Seiten vermitteln konnte) - fuer diese Nord-Judenschaft (Aschkenazim) war das Thora-Mischna-Lernen (womit schon 3-Jaehrige begannen, weil viele ab 12-jaehrig mit auf Handelstour gehn mussten, z.B. damit je-10-Mann 1 Minjan (d.h. vollwertige Gemeinde) sind, die lernten ihre Themen dann staendig beim Wandern weiter, eine tragbare Heimat und zugleich ein geistlich-frommer Schutz vor Aengsten und Kummer. sich fuer Normal-Untertanen fast unsichtbar, auf separaten Strassen (Reiten und Verteidigungs-Waffen verboten) und an strikt separate Herbergen halten muessend und ueber Sabbath auch ruhen wollend, sie sprachen untereinander Jiddisch (auf Basis von Mittel-Hochdeutsch, regional "gefaerbt" durch Vokabeln des Landes, wo man ueberwiegend lebt, z.B. mit Italienisch oder Polnisch) 
Thora, Mischna, Talmud und viele hebraeische Kommentar-Literatur waren beiden "Arten" von Juden gemeinsam, darueber vergewisserte man sich von Zeit zu Zeit durch Rund-Reisende, doch der Umgang damit war verschieden 
- bis zum Zeitalter der "Aufklaerungs"-Philosophie war auch anlaesslich der Aufhebung des Hl Roem. Reichs Deutscher Nation und "Emanzipation" der Judenschaften verordnet worden, und zugleich Jiddisch unerwuenscht, die voerher beliebten jued. Hauslehrer aus z.B. Polen und Litauen (auch Jiddisch-sprachig, mit eigen-jued. Lern-Schwerpunkten des Mittelalters) sollten jetzt nicht mehr nach Preussen kommen duerfen: "nur wer Hochdeutsch beherrscht darf Buerger-Rechte erhoffen" das betraf auch die andren Sonder-Sprachen der Zimmerleute, Maurer, Viehhaendler etc und Regional-Dialekte(als Hilfe dafuer schrieb Moses Mendelssohn auch eine hoch-deutsche Bibel-Uebersetzung in hebr. Schrift auf, ungefaehr-gleiche Buerger-Rechte setzten sich aber erst bis etwa 1843 ueberall durch). Dass Professor Immanuel Kant (der Sattler-Sohn, der so stur war, nur auf Deutsch zu lehren und auch seine Dissertation zuerst auf Deutsch (nicht Latein) eingereicht hatte, meistens in Koenigsberg, Ostpreussen, blieb, und das evtl (und tatsaechlich) interessierte Normal-Volk in offene Vorlesungen einlud) den "Seiden-Fabrikant" Philosophen Mendelssohn zum Gast-Lehren mit sich in die Uni Koenigsberg nahm, war noch ein "Schock" fuer die Studenten, so etwas loeste in der Nord-Judenschaft einige historisch-neue Probleme aus. 
- Die noch russisch-regierten Juden waren im 19.Jhd zwecks einer "einheitlich russ. Landes-Kirche der Nation" von ueberall im erweiterten russ. Reich her in russ. regierte Laender wie kath. Polen (russ. Drittel) und Litauen, sowie luth. evgl. Baltikum ("Livland") und die roem.-uniert-orthodoxe Ukraine zu den andren nicht-russ.-orthodoxen Voelkern "verschoben" worden, z.B. weg von der gut-eingespielten Seiden-Strasse im Sueden wirtschaftlich entwurzelt und bitterlich arm in kleinen "Staedteln" (nannten sich selbst-ironisch "Luft--Menschen") - diese entwickelten bei soviel aufgezwungener Armut und Untaetigkeit eine eigene jued.-akribische Denker-Schule, und im poln. Umfeld entstanden die "Chassidim"-Schulen mit grosser Lehrer-Verehrung. 
- Die in Dt Landen entzweiten sich in 3 Gruppen: traditionell-mittlere, "orthodox-juedische", die nun jede Zutat in Brauch und Ritus (aus fast 2000 Jahren in dieser Region, z.B mit den Roemern - und nach Untergang Staat Judaeas als Frauen mit Kindern als Teil des Solds gegeben, nach Trier und Koeln gekommen) entfernen wollten, und "liberal-juedische", die im Gegenteit so nah wie moeglich an Staats-Protestanten angeglichen zu praktizieren und viele der "613" Gebote samt andren Unterscheidungs-Zeichen zu unterlassen wuenschten (einige wollten sogar den Sabbath am Sonntag feiern, weil in der Handwerker-Zunft christliche 6-Arbeits-Tage-Woche war und juedische Lehrlinge damit faktisch ausgeschlossen wurden, obwohl Politiker genau das forderten, dass Juden etwas Anderes als irgendwie Kaufmann werden) woraufhin es sogar zu Kloppereien kam, bis die Frage beigelegt war), eine z.B. preussische Volks-Schule fuer 4 Grund-Schul-Faecher lehrte 6-8 J lang soweit Hochdeutsch, einfaches Rechnen und Heimat-Erdkunde sowie Preussen-Geschichte, dass es spaeter fuer einfache Soldaten "genuegen" sollte, unter Kriterien der grundsaetzlichen Religions-Freiheit Pflicht, zu der man notfalls polizeilich abgeholt wurde (aber alles darueber hinaus Gelernte konnte als "unsittliches Verhalten" geruegt werden, wenn Juden zuhause am Nachmittag ihren Kindern mehr Wissen mitgeben wollten), die Minderheiten Juden oder Katholiken mussten sich 1 Schullehrer und 1-Klasse-Schule teilweise teilen, je nachdem, welche Gemeinde mehr Schueler haette (Maedchen und Behinderte, die ja keine Soldaten wuerden, hatten gleich kein Schul-Recht, letztere erst zu meinen Zeiten in der Bundes-Republik, es gab seltene Ausnahmen wie Zenta Maurina). 
- Wiederum, sog. "Hof-Juden" gab es auch praktisch immer, in gross und klein, etwa Juweliere und Gold-Schmiede, in der Elite-Ebene der "Aufklaerungs"-Zeit bekamen trotzdem nur Getaufte (noch lange im 19.Jhd) Zugang zu Beamten-Berufen und akademischen Laufbahnen, fuer manches, wie Arzt und Jurist, konnte man sich in Italien oder Oesterreich qualifizieren, dann konnte man eventuell auch in die Politik. Juedinnen boten Internate fuer junge Damen an, womit der Zugang fuer Frauen zur Hoeheren Bildung auch fuer Maedchen zur Grundschul-Bildung auch generell gefoerdert wurde (was es vor 1800 schon auch mal gab, z.B. im Fuerstbistum Muenster). 
- Es gab eine Industriellen-und Intellektuellen-Schicht, auch in den Haupt-Staedten und Hof-nah, wo man auch "problemlos" Jude sein konnte, und so mischte es sich nach Aufhebung des Ghetto-Zwangs und der Berufs-Verbote in Stadt und Land auch zwischen Sephardim und Aschkenazim im deutschen Alltag, manche passten sich maximal an eine agnostische Lebens-Philosophie an ("lassen wir mal religioese Fragen ganz beiseite, Glaube ist etwas sehr Innerliches"), es gab ab 19.Jhd aber auch positiv-religioese Stroemungen und sogar nennenswert viele Uebertritte ins Judentum (relativ oft evgl. Theologen der Bibel wegen) oder in die roem.-kath Kirche (beruehmt wurden Kardinal Newman, zuvor Anglikaner-Kirchenmann im 19.Jhd, und im 20.Jhd Philosophie-Professorin St Edith Stein, vorher Juedin) - um "Regeln halten wollen zu duerfen". 

- "Haskala" (von Ssekhel, Verstand) ist  vor diesem Hintergrund nicht ganz dasselbe wie "Aufklaerung" bei den anderen, das Talmud-Studium foerdert genaues Aufpassen und nuechtern-logisches Folgern, jeder Schritt muss gedanklich nachvollziehbar sein, antike Griechen z.B. machten sich gerne Spaesse mit Leuten, die nicht woertlich hingehoert hatten (auch mal zu deren geschaeftlichem Schaden bis vor Gericht) und galten in der Apostel-Zeit deshalb als "Spoetter", und dann war ein Unterschied, dass das Christentum sich im Logik-Stand des Philosophen Plato argumentierend entwickelte. 
- Das Judentum in Judaea machte, vom Aegypter-Koenig dazu ermutigt, zuvor das Hellenisieren und Missionieren einer griech. Bibel-Uebersetzung (LXX) eine kurze Zeit lang mit, aber bemerkte, dass angeborene Gemeinsamkeit, die sich an nicht-hinterfragbare Abmachungen der Gruendungs-Vorfahren haelt, wesentlich mehr aushaelt als eine, die auf Ueberzeugt-worden-Sein (Moment) beruht, auch werden die Gebote eher aus Tradition als auf rationale Gruende hin gehalten, also hoerten Pharisaeer-Schulen auf, Judentum als "weise Sitten-Lehre" zu missionieren (es gab damals schon in fast jeder roem. Stadt des Caesaren-Reichs auch eine kleine jued. Gemeinde), und nach der Zerstoerung des Staats Judaea blieben "hellenische" Juden kaum noch uebrig, viele gingen wohl ins im Ausland etwas einfachere Christentum ueber, eben weil durch Argumente dazu gewonnen, und nur das fuer Rom (ab 70 ndZ unter Imperator Vespasianwieder zugelassene (auf vor Herodes dGr rekonstruierte) "hebraeische" (Pharisaeer)-Judentum ("Kategorie" 1-G0TT-Religions-Nations-Volk der Schrift, ohne Tempel und eigenes Land, aber mit anerkanntem Frei-Gericht), das damals den 60 Baende-Talmud (mit dem Themen-Reichtum einer ganzen Universitaet) erstellte, gibt es bis heute. 
- Ab dem "scholastischen" Mittel-Alter kam Aristoteles (der zu Lebzeiten (*384-322^vdZ) weniger beachtete Schueler des Plato, aber Haus-Lehrer und Berater Alexander dGr (*356-323^vdZ)), ueber gelehrte Muslime (aus dem bekaempften Ost-Rom erlangte Manuskripte, nicht verbrannt, sondern verkauft, von "babylonischen" (Bagdad Harun al Raschids), persischen (Isfahan) und "arabischen" (Kairo) Gelehrten, beachtet, und im 12.Jhd im Fatimiden-Sultan-Reich Aegyptens) wissenschaftlich und technisch mit Vorteil genutzt, in die christlichen Hoch-Schulen, und als Uebersetzer (aus Griechisch und Arabisch ins Verwaltungs-und Schul-Latein) eigneten sich wiederum Juden (zumal der Uebersetzer auch wissen sollte um was es geht, und diese waren "von Haus aus" mit Wissenschaftlern vom Talmud her (eben nicht Hellenisten) genug versorgt). Dessen Logik-Lehre, die nur 4 Beweis-Schritte zulaesst, ist sehr diszipliniert, juedische Rechtsprechung und Forschung anerkennt 7 bzw 13 Regeln, die z.B. auch "gesicherten Sprach-Gebrauch" zulassen, kommt etwas schneller zum Ziel) womit die Aristoteles-Schule dann sehr viel Natur beschrieb, und auch eine Argument-Ebene entwickelte, die 3 Monotheismen (im Vergleich Judentum, Christentum und Islam) des selben 1 G0TT vom Sinai einander tolerieren zu koennen (und als allesamt-Nachfahren solcher, die die Konfessionen gruendeten, logischerweise auch bleiben koennen muessen, Vorreiter waren Dominikaner wie St Thomas von Aquin und Franziskaner, und seitens der Juden der Leibarzt des aegypt. Sultans in Kairo, Philosoph und Thora-Kommentator, Maimonides), aber das erste Koenigreich, von dem gesagt wird, dass es auf eine Disputation hin das Judentum als Staats-Religion waehlte, war das Chazaren-Reich nord-oestlich am Schwarzen Meer, soweit ich weiss). 
- "Haskala"-Aufklaerung praegte eine Zeit lang mehr Juden Ostsee-Europas, sich in "Verstand vs Seele" "Ratio vs Mystik" von nord-polnisch-juedischen Chassidim unterscheiden wollend, wie gesagt, durch russ. Massnahmen bedingt auch aus der Seidenstrasse im Sueden weg nach dorthin in die West-Peripherie des Russ. Reichs Nord-Europa, zu den "andren Nicht-recht-glaeubigen" zwangs-verlagert (incl. versprengter Chazaren), und z.B. schickten Juden aus dt Landen ihre Soehne zum Talmud-Studium nach Litauen (z.B. "Tagebuch der Juettel v Hameln" Kaufmanns-Bankiers-Witwe Goldschmied schon vor 1666 aus Altona-(Hamburg), im Alter und um 1700 noch Gattin des Muenzmeisters vom Elsass, beide starben voellig verarmt in Mainz), oder nach Italien oder Sued-und-Ost-Frankreich (wo Raschi v Worms im 15.Jhd der wichtigste Talmud-Kommentator der Aschkenasim geworden war), oder holten sich (auch ins Rheinland) "Haus-Lehrer auf Saison" jedes Jahr aus Polen (auch fuer Toechter und Frauen zum Thora-Mischna-Lernen) von dort nach hier (bis ins 19.Jhd), es gab ja auch infolge Handels-Messe-Besuchen da-entlang Handels-und Familien-Beziehungen, und dies unter Einbeziehung der Hof-Judenschaft des Kaiserhofs in Wien
- Das Zustandekommen der christlich-europaeischen "Aufklaerungs"-Philosophie erfuellt vernuenftige Anliegen, die es eigentlich schon sehr lange gab (z.B. der engl. Philosoph John Locke (*1622-1704^) hielt Wissen auf Basis von Sinnes-Erfahrung (Empirik) fuer entscheidend, und bahnte 1689 mit "Zwei Abhandlungen betreffs des Regierens" die spaetere Verfassung der USA an, bahnte Menschenrechts-Deklarationen in USA und Frankreich, Emanzipation der JudenBeendigung der Sklaven-Kaeufe, der Hexen-Prozesse (deren wichtigste logische Kritik kam anonym von dem Jesuiten Friedrich v Spee, was niemand zu seiner Zeit gelesen haette, wenn sie gewusst haetten, dass es ein "Hexen"-Beichtvater aus Koeln gesagt hat) und der Glaubens-und Rassen-Diskriminierung etc, den Weg (aber auch so etwas war damit, dass es im Druck erschien und gelesen wurde, noch lange nicht in Gesetzen realisiert und fuer die Bevoelkerung umgesetzt). 
- Wir stehn z.Zt. vor aehnlichen Problemen mit der "Auslaender-Integration" und "Behinderten-Inklusion", etwas "paenomenologisch Fremdes" zum Vor-(oder auch Nach)-Teil der davon Betroffenen zu realisieren. Haette man es nicht so verfremdend formuliert, um es von "oben" fuer "alle" zu regeln, haette "Volk" es "auf unterer Ebene, Nachbarn zu sein", menschlich auch schon immer gekonnt (z.B fast alle wichtigen Personen der Bibel waren mal Vertriebene, politische oder auch Wirtschafts-Fluechtlinge, einige auch behindert: Isaak war blind, Jakob schon lange geh-behindert, ehe er (sozusagen auf "Green-card" weil dem Gastgeber-Land nuetzlich) mit der ganzen Gross-Familie nach Aegypten "fuer vorlaeufig 3-4 Generationen" einwanderte, sein Vater und Grossvater waren beide schonmal einer Hungersnot ausgewichen ... - nachdem sie am Nil technisch und wohl auch Wirtschafts-politisch viel dazu gelernt hatten, ist ein Landstrich, der einen Auswanderer Abraham-Haushalt kaum ernaehrte, selbst fuer ein 3 Millionen-Volk durchaus zur Versorgung ausreichend) 
- fast alle Buerger der USA stammen von Fluechtlingen oder Vertriebenen, Rom gruendeten gestrandete "Soeldner"-Phoenizier, es als "Asyl-Geber-Stadt" mit (so-besehn-beliebigen) "Fremden" bevoelkernd, und sieht man genauer hin, ca 3 Millionen aus vorherigem Ost-Deutschland Vertriebene wurden nachkriegs in der Kriegs-demolierten BRD und DDR untergebracht (u.a. auch ich als Baby), was war das fuer ein Umstand, heimisch zu werden, denn "fremd" zu sein verliert sich in 4 Generationen, es sei denn, man selbst will oder soll es nicht.  

- Jetzt kommen wir wieder zu Pessach an, gehn wieder weg (aus Aegypten, dem "Sklaven-Haus", was es zuletzt fuer uns wurde, genau in der 4.Generation seit dem Einzug, aber das war so mit Abraham abgemacht, unser "Weg" und Recht, eine Nation 1 G0TTES in eignen Landes-Grenzen zu werden (auch dafuer gab es damals Voelker-Regeln, was Aegypten dann ja bis nach Koenig Salomo respektierte) und wir denken in der Seder-Nacht an so vieles, auch einen Moment der Trauer um die Aegypter-Wagen-Armee, die ertrank, weil "man" uns denn doch nicht weg-lassen und wieder einfangen wollte, oeffnen die Tuer und "schuetten weg unsern Zorn, dass man Jakob (uns) immer aufisst (ausnuetzt)" und werden lustig - "diese Nacht" war ja nichtmal ein Weglaufen aus Protest wegen der zuletzt so ungnaedigen Behandlung am Nil im Einsatz als rechtlose "Maurer" - nachher stellte sich raus, dass fast jeder Verein dort ohne uns nicht mehr funktionierte ("Gericht ueber alle Vereins-Geiste Aegyptens") 
- wir gingen ja erstmals zum G0TTES-Berg Horeb und hatten keine Ahnung, was uns von dem "hoeheren Wir-Wesen" Abrahams, Isaaks und Jakobs dann als Gesetze gegeben werden wird - es war offensichtlich recht erkennbar schon das, was schon Abraham von sich aus so hielt, Menschen moeglich, machbar, wir haben es dann auch zweimal akzeptiert und gewaehlt (vor und nach den 40 Jahren Wanderung mit dem "politischen Fluechtling" Moscheh Amram-Sohn (in "dieser Nacht" immerhin (woertlich genommen) schon 80 Jahre alt, und Wildnis-fachkundig begleitet von dessen im Exil angeheirateter "Sippe", die dann ihrerseits auch auswanderte und bei Israel wohnen blieb) 
- jedes Jahr fallen mir neue Aspekte dieses Festes auf. 

Hhag sameahh, Pessahh schalom 
mfG WiT 
(/*-*\) ;))),
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Haskala bei Aschkenasim und Sephardim - von WiTaimre - 19-04-2019, 04:35

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste