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'die dunkle Nacht der Seele' aus Sicht eines Sinnsuchers
#1
Gewiß,
vor allem in jungen Jahren kann religiöser Glaube aus eigener Erfahrung helfen Vertrauen zu schenken und falls nötig, in schweren Stunden, manchmal Trost zu spenden. Auch mir ist der Kinderglaube an den Schöpfer einer heilen Welt noch in guter Erinnerung.


Dann, Jahre später die ‚dunkle Nacht der Seele‘, wohl unverkennbar für uns Christen


Ist Glaube vielleicht nur der halbe Weg ?
Der Glaube etwas gefunden zu haben, eine Art Subjekt Objekt Hilfskonstruktion (ich glaube an ...) ?
So  begibt sich der Mensch weiterhin auf die Suche und sucht und sucht und sucht, im wahrsten Sinne des Wortes. Und wenn er spüren würde, daß hinter der Sucht nur eine Sehnsucht steckt  … eben jene Sehnsucht,  eines Nachts, wenn die Zeit gekommen ist, in stiller Meditation zur namenlosen Einheit zurückzukehren ?


Sind Hoffnung, Suche, Glaube demnach nützliche, doch letzten Endes vordergründige und vergängliche Vorstufen, wie es in den schlicht gestalteten, meiner Ansicht nach spontan entstandenen, nachfolgenden Versen zum Ausdruck kommt ?  Geht es hier um den Weg eines sinnsuchenden Menschen, der in lyrischer Form versucht, seinen Empfindungen freien Lauf zu lassen ?  Oder  verbergen sich dahinter einfach nur seelische Grundbedürfnisse, die in ihrer ganzen Tiefe jahrhundertelang am ehesten von fernöstlichen Traditionen befriedigt wurden und gerade heute,  in einer unaufhörlich von Hast und Sorge getriebenen Welt, mehr denn je auf Befriedigung warten ?


Ob der Mensch durch Stillen seiner Sehnsüchte jemals ganz geheilt werden kann, läßt sich nur vermuten, das muß wohl jeder für sich selbst herausfinden. Erfahrungen von Weggefährten scheinen mir hierbei  von unschätzbarem Wert zu sein während die bereits in Gang gekommene interkulturelle Annäherung ebenfalls eine Fülle von Möglichkeiten bietet. Da am Ende jedoch, wie wir sehen, sowieso immer das gleiche herauskommt, muß man sich auf seinem Lebensweg eines gewiß nicht antun … einer anderen Religionsrichtung wie dem Buddhismus beitreten, auch wenn dieser dank seiner tiefen Weisheit und Toleranz sehr sympathisch wäre.


Also nicht verzagen,
bei einer offenen und toleranten Einstellung besteht selbst hierzulande, unter Bewahrung kultureller Identität, eine gewisse Hoffnung auf den lange ersehnten Seelenfrieden und somit Aussicht auf spontane Heilung. Denn wie Beispiele zeigen ist es den so genannten christlichen Mystikern wie Johannes vom Kreuz oder Meister Eckhart auf ihrem Weg durchaus ähnlich ergangen, wobei sie die verschlungenen Pfade ihrer eigenen Sinnsuche aus verständlichen Gründen sicher niemals hätten kundtun dürfen. Auch ihnen sollte die behutsame Kunst des Loslassens nicht ganz unbekannt gewesen sein und den ‚Sprung ins Namenlose‘ , um den es hier eigentlich geht, haben sie in einem Augenblick der Ruhe vermutlich ebenso gewagt wie diejenigen, die hier und jetzt dazu bereit sind



Sehnsüchtig hoffen,
suchen, glauben
doch die Sehnsucht
bleibt noch ungestillt                                                                          


Nach Verklingen der Worte ... Mondstille
hinter bläulich weißen Nebelschleiern.
Schau hinab, die Wogen
möchten lächelnd ihre Verse dir erzählen                                            Humor, Lächeln


Mitgerissen von dem Strom
gleich Geröll,
tief im Strudel
ohne Halt und Ausweg                                                                       Wasser, Kreislauf


Es ist längst zu spät.
Unsere Konstruktionen lösen sich auf
und mit ihnen alles
was sie je hervorbrachten, selbst Zeit                                                 Ewigkeit, Unvergänglichkeit


Nichts zu sehen,
zu hören oder
zu fühlen.
Eine unendliche Neutralität                                                                 Gleichheit, Brüderlichkeit


Auf diese Weise
täglich neu geboren,
in ewiger Verliebtheit
und Augenblicken tiefer Demut                                                          Liebe, Hingabe


Wenn die Sonne nun erscheint und diese Welt wiederum                
in eine Symphonie von Licht und Schatten taucht
haben wir erfahren was es bedeutete,
namenlose Gleichheit                                                                          Kunst, Lyrik


ein (wieder entdecktes)
Meditationsgedicht  ?                                                                         Unsagbarkeit, Schweigen



Näheres unter www. mondo Zen.ego deconstruction
oder unter www. vom Glauben zur Meditation - ein Pilgerweg ?
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'die dunkle Nacht der Seele' aus Sicht eines Sinnsuchers - von nescio - 06-05-2017, 09:41

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