04-07-2004, 21:30
Gerhard schrieb:...Jesus Christus ist zusätzlich zu dem, das er ganz Mensch ist auch ganz Gott. Wenn Du dieses Glaubensgut* aufgibst, dann gibst Du auch gleichzeitig den Christlichen Glauben auf.So ist es nicht, Gerhard,
denn die Gottgleichheit Jesu ist ein Konzilsbeschluss aus dem 4. Jahrhundert.
Jesus selbst hat sich nie so gesehen. Es wäre für ihn als jüdischen Rabbi Gotteslästerung gewesen.
Die Urgemeinde sah das auch nie so, zumindest der judenchristliche Teil.
Vor dem Konzilsbeschluss hat es lange Streitigkeiten zwischen den Kirchenvätern gegeben, den schließlich Athanasius mit seiner These von der Gottgleichheit gewonnen hat.
Und weißt du, wer den Ausschlag dabei gab?
Kaiser Konstantin, der selbst noch nicht einmal getauft war. Es passte ihm wunderbar in den Kram, denn so konnte er mit gefügigen Untertanen rechnen.
Außerdem war es in der damaligen Zeit für griechisch-römisches Denken nichts Besonderes, zum Gott erklärt zu werden. Jeder Vollidiot konnte das werden, er musste nur römischer Kaiser sein!
Für Juden wie Jesus und die Judenchristen war allein dieser Gedanke schon Blasphemie.
In unserem christlichen apostolischen Glaubensbekenntnis kommt übrigens eine Gottgleichheit Jesu nicht vor!
Es besteht nach wie vor das erste Gebot im jüdischen Sinne.
Wenn wir bekennen, dass er "zur Rechten Gottes sitzt", wird ja wohl nicht Gott neben sich selbst sitzen!
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)