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WHO-Risikoeinstufung: Fleischwaren wie Salami so krebserregend wie Zigaretten
#7
(27-10-2015, 09:56)Schmettermotte schrieb: Ob der Inhalt jetzt deutlich ist, oder mit schwammigen "wahrscheinlichs" gespickt ist, ist für mich eigentlich eher irrelevant...
Wieso ist das irrelevant? Es stellt unseren Wissensstand fest. Verarbeitete Wurstwaren sind "sicher krebserregend", rotes Fleisch "wahrscheinlich krebserregend". Letzteres ist keine schwammige Formulierung, sondern stellt dar, dass die Studien dazu nicht eindeutig sind. Es gibt deutliche Hinweise, aber die Statistik erlaubt noch keine Sicherheit in der Feststellung. Die Sprache wird hier also vollkommen korrekt gehandhabt.

(27-10-2015, 09:56)Schmettermotte schrieb: ...schließlich sollte mittlerweile so ziemlich jeder verstanden haben, dass ein zu hoher Fleischkonsum bei minderwertigem Fleisch wie wir es aus Massenhaltung kaufen nicht gut ist.
Dass zu hoher Fleischkonsum schlecht ist, ist bekannt. Die Sache mit der Massentierhaltung hat dagegen zwei Seiten. Die ist meist besser kontrolliert als der Rest. Wir tendieren dazu, zu vergessen, welche immensen Fortschritte in der Hygiene und Gesundheitskontrolle wir im letzten halben Jahrhundert gemacht haben. Dass da aufgespritzt wird, ist sicher nicht schoen; trotzdem ist insgesamt der Gesundheitsstandard ziemlich gut. Die Probleme liegen eher darin, dass wir zu viel essen und uns zu wenig bewegen. Sie treten meist auch erst dann auf, wenn wir ein Alter erreicht haben, von dem fruehere Generationen nur traeumen konnten. Typische Luxusprobleme also.

(27-10-2015, 09:56)Schmettermotte schrieb: Was ich viel bemerkenswerter finde ist, dass es überhaupt zu dieser Veröffentlichung gekommen ist. Ich wette darauf, dass die Fleischindustrie viel daran gelegt hat, diese Artikel zu verhindern und wird es mit Sicherheit auch weiter tun und wenn TTIP durchgesetzt wird, dann laufen demnächst nicht nur Lobbyisten gegen sowas Sturm, sondern die Industrie darf dagegen klagen und Vereine wie die WHO auf Umsatzeinbußen verklagen und das unter Ausschluß der Öffentlichkeit, so siehts doch aus.
Das hier klingt mir doch ein wenig arg nach einer Verschwoerungstheorie. Die WHO fasst lediglich Studienergebnisse zusammen, was denmach bedeutet, dass man ihr mit Klagen nicht beikommen kann. Sie stellt ja auch nur Altbekanntes fest. Da braucht man also nicht TTIP zu bemuehen.

Uebrigens ist die Sache mit dem Verklagen durchaus etwas, was die Europaeer ein wenig blauaeugig angehen. Die deutschen Gesundheitsbehoerden kann man verklagen, was dazu fuehrt, dass sie viel zu selten Warnungen aussprechen. Die amerikanische FDA dagegen kann man nicht verklagen - sie ist gesetzlich von jeglicher Schadensersatzforderung ausgenommen. Insofern muss sich die amerikanische Behoerde bei Warnungen auch nciht zurueckhalten und kann effektiven Verbraucherschutz betreiben. Da spielt europaeische Ueberheblichkeit bei der Selbstwahrnehmung eine Rolle, dass sie sich wahrscheinlich bei TTIP selbst in die Pfanne hauen, weil sie der irrigen Annahme sind, sie muessten die europaeischen Verbraucher vor amerikanischen Bestimmungen schuetzen. Dabei ist das eigentliche Problem, dass der Verbraucherschutz in Europa so schwach ist.

Ansonsten ist TTIP ein schwieriges Thema, das man hier besser nicht reinmischen sollte. Die WHO braucht sich jedenfalls keine Sorgen zu machen. Die hat mit TTIP auch rein gar nichts zu tun. Und "Bio" oder nicht aendert bei diesem Thema auch nichts.
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RE: WHO-Risikoeinstufung: Fleischwaren wie Salami so krebserregend wie Zigaretten - von Ulan - 27-10-2015, 12:30

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