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Bildung und "Verbildung" in den Zeiten des Internets
#31
(21-05-2017, 11:42)Geobacter schrieb: Es gibt keine einfache Sprach der Kommunikation, Adamea. Wir Menschen verstehen unsere Artgenossen nur in der Sprache die wir selber sprechen. Anschauungen sind immer subjektiv und was wir von unseren Anschauungen ableiten, ist auch im besten aller Fälle nur "relativ".

Freilich gibt es einfache und komplizierte Formulierungen innerhalb einer einzigen Sprache. Das hat mit Anschauungen nichts zu tun.

(21-05-2017, 11:42)Geobacter schrieb: Der "einfache Mensch" von dem du hier redest, ist davon überzeugt, dass seine Anschauungen objektiver Natur sind. Er ist davon überzeugt, dass sein Empfinden ein Maßstab für Falsch und Richtig ist, dass es eine allem übergeordnete Ordnung gibt, welche unabhängig von der konstruktiven Vorstellungskraft unseres Gehirns existiert.

Der einfache Mensch von dem ich hier rede, ist jemand der eine fremde Anschauung verstehen will. Dazu benötigt er die Worte die für ihn verständlich sind. Um sozusagen weiter an einem Thema zu arbeiten, müsste er ggf immer seinen Wortschatz verwenden können.
Es geht eigendlich mehr um die Tolleranz zu Menschen die mit Sprache ihre Probleme haben. Es gibt sprachbegabe UND sprachlich unbegabtere Menschen!
Die eigene Überzeugung und sein Empfinden hat mit dem hier gemeinten nichts zu tun. Das hat es erst dann, wenn er etwas verstanden hat und ggf eine weitere oder andere Erkenntnis zu einer Sache hat. Vorher ist aber erstmal das Verstehen KÖNNEN durch Begriffe wichtig.

(21-05-2017, 11:42)Geobacter schrieb: Es ist das Auge, das das Licht und die Farbe macht, es ist das Ohr, dass das Geräusch macht, es ist die Nase die den Geruch macht, Adamea. Und es ist unser Gehirn, welches aus den kleine elektrischen Reizen unserer Sinnesrezeptoren den Film konstruiert, den wir bewusstes Erleben nennen. Der "einfache Mensche" muss also selbst die Sprache lernen, in der andere denken und sprechen.

Die Funktion des Auges macht die Dinge sichtbar. Ohne eine Wellenschwingung könnte das Auge die Farbe nicht erschaffen. Oder?
Das Ohr macht das Geräusch nur laut und erschaft so das Geräusch. Ohne eine Bewegung die etwas an etwas reibt, gäbe es nichts was das Ohr zum Geräusch werden lässt. Oder?
Ohne die Molekühle die zu einem Geruch notwendig sind, könnte die Nase keinen Geruch bilden, oder?
Duftzellen sind im ganzen Körper verteilt, die Wissenschaft rätselt noch darüber, habe ich gehört.
Ja, unser Gehirn verarbeitet mit und durch elektrische Reize Informationen und konstruieren daraus einen Film.
Woher kommen die Signale dazu? Ist unser Hirn ein Handy?
Ja, der einfache Mensch muß die Sprache lernen. Er lernt die Sprache seiner Umgebung.
Wenn der Mensch in fremder Sprache etwas verstehen will, muß er entweder eine weitere Sprache lernen, oder er hat einen Dolmetscher.
Wer wissen will was ein anderer Mensch sagt, muß seine Sprache lernen oder der andere lernt die des anderen um ihn das gewünschte sagen zu können.
Die Frage wer von den beiden die Fähigkeit hat eine Sprache zu erlernen stellt sich. Das läßt sich nicht am Willen allein ausmachen!
Nicht jeder Mensch hat eine Sprachbegabung die das erlernen einfach macht und das erlernen einer kompletten Sprache ist nicht immer für jedes Leben wichtig.
Niemand muß sich seinen Kopf voll mit verschiendenen Sprachen programmieren wenn er in seinem Leben die Anwendung dieser Sprache nicht braucht. In der Zeit kann er sich um seines eigenen Lebens wichtigeres kümmern.

Es nutzt nix wenn der Bauer der für deine Kartoffeln sorgt, viele Sprachen spricht, davon werden die Kartoffeln auch nicht besser!
Wenn dich der Bauer nach etwas fragt, dann kannst du bestimmt auch ohne Fachsimpelei mit ihm reden, denn die Fachsprache hat die Muttersprache als GRUNDLAGE !
Der Bauer hat NUR die Muttersprache als Grundlage zum Verständigen.
Die Fähigkeiten der Menschen sind verschieden!
Es gibt handwerklich geschicktere Menschen, es gibt sprachlich geschicktere Menschen, es gibt Mathegenies, Musikgenies, oder Menschen mit einer fürsorglichen Ader.
Wenn alle Menschen sich um die Ausbildung von mehreren Sprachen kümmert, dann sind sie zeitlich in etwas eingebunden dass sie ggf im Leben nicht brauchen. Kann es etwas Wichtigeres geben als dass was im Leben wirklich gebraucht wird?

Ich habe den Eindruck, dass du der Meinung bist, dass jeder Mensch mehr Sprachen erlernen muß, als notwendig ist.
Falls du das auf meine früheren Aussagen beziehen solltest, in denen ich mich darin äußerte dass ich eine zu normale Ausdrucksweise habe und ihr mir oft zu fachspezifisch formuliert, und du nun der Meinung bist dass ich diejenige sei die Fremdwörter pauken müsse, dann muß ich dir leider sagen, dass mein Hirn eine Fremdwortresistenz besitzt.
Mit einer "Fremdwörter-Antihaftbeschichtung" kann man soviel und sooft man will, die Fremdwörter in das Gedächtnis rufen, sie bleiben ein Fremdkörper. Selbst wenn ich sie behalten kann, kann ich ihnen nicht vertrauen!!! Ich müsste ständig nachkontrollieren ob ich sie auch richtig anwende. Dazu ist mein Leben nicht da!

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RE: Bildung und "Verbildung" in den Zeiten des Internets - von Adamea - 26-05-2017, 12:34

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