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tibetischer Buddhismus - Bild und Wirklichkeit
#1
Der Buddhismus wird meiner Erfahrung nach im Westen häufig vor allem mit dem tibetischen Buddhismus in Verbindung gebracht, genauer mit der sogenannten "Gelbmützensekte" mit ihrem Oberhaupt dem 14. Dalai Lama Tenzin Gyatso.
Man kann durchaus sagen, dass diese Form des Buddhismus eine gewisse Popularität bei uns geniest. Suchende, die sich den Kirchen nicht mehr zugehörig fühlen finden beispielsweise oftmals einen Ausweg in dieser Lehre und selbst eher religionskritische Personen hegen oftmals doch Sympathien mit ihr.
"Free Tibet" ist heute eine selbstverständliche Position und der Dalai Lama genießt auch unter Nichtbuddhisten hohes Ansehen.
Das Bild welches mMn. von Tibet vorherrscht (und durch den Dalai Lama erzeugt wird) ist das eines untergegangenen Paradieses, in welchem die Menschen durch den Buddhismus in Harmonie und Zufriedenheit glückselig lebten.

Doch es gibt auch Kritik. Colin Goldner gehört wohl zu den bekanntesten Religionskritikern und eben auch des tibetischen Buddhismus im Speziellen: ...https://www.youtube.com/watch?v=SDuqayOx2Nw

Zugegeben, sein Vortrag ist nicht frei von Pauschalisierungen und auch die Quellen seiner Behauptungen hätte man teilweise gerne gewusst.
Doch interessant ist es durchaus, welches Bild hierbei vom alten Tibet und dem Dalai Lama gezeichnet wird.

Tibet war demzufolge ein Leibeigenenstaat, in welchem die kleine Aristokratie und die geistliche Oberschicht quasi alles besaßen. Körperliche Züchtigungen wie Hände abhacken waren Normalität und recht willkürlich.
Die Menschen wurden durch einen Wust an bösen Göttern und Dämonen in Furcht gehalten, kleine Kinder bereits ab dem dritten Lebensjahr im Kloster auf die Religion indoktriniert. Demokratie, Menschenrechte, Schulbildung außerhalb der Klöster, grundlegende medizinische Versorgung... all das gab es nicht. Darf man dem Vortrag Glauben schenken, lag die Lebenserwartung bei etwa 35 Jahren, die Kindersterblichkeit im ersten Jahr bei fast 50%.
Verbindungen zu Terroristen (Shoko Asahara) und rechts-konservativen (zb. Jörg Haider) bzw. alten Nazis (Heinrich Harrer , Bruno Beger) lassen den Dalai Lama fragwürdig erscheinen und auch der Aufbau der tibetischen Exilregierung und überhaupt des gesamten Systems hin auf eine einzige Person (den sogenannten "Ozean der Weisheit") sollte für uns aufgeklärte Europäer eigentlich seltsam anmuten. Ebenso einige Statements zu Frauen und Homosexualität,

Dennoch, geht es um den Dalai Lama und den tibetischen Buddhismus herrscht nach wie vor das Bild des durchweg Positiven vor. Wie ist das zu erklären?
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tibetischer Buddhismus - Bild und Wirklichkeit - von Gundi - 23-03-2014, 15:09

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