19-09-2020, 19:46
(18-09-2020, 00:02)Ekkard schrieb: 1.) Es geht in diesem Gesprächsfaden gar nicht darum, was ein Staat aus und mit religiösen Überzeugungen macht. Sondern es werden im Grunde die Folgen antiker Mythologie hinterfragt.
2.) Die diesen zugrunde liegenden Vorstellungen von der Welt widersprechen allem, was man inzwischen tatsächlich (sachlich) über die Welt weiß.
Aufzählung von mir/Davut erzeugt
Zu 1.) Der Staat macht vieles aus und mit religiösen Überzeugung. So steht es schon im Grundgesetz. Unser Staat ist auch ethnischer und ethischer Zusammenhalt. Jedenfalls war er das mal. Das wird sich ändern, wenn beispielsweise mehr muslimische Gläubige in Deutschland leben als eingetragene Christen. Den Zeitpunkt kann man bei gleichbleibender Zuwanderung berechnen.
Religion lebt von staatlicher Akzeptanz. Ist sie -wie in den DDR-Jahren- nicht da, geht sie auch irreparabel (atheistische Stagnation seit der Wiedervereinigung) weitgehend verloren. Rußland ist da eine Ausnahme, weil dieses Land einen einheitlichen orthodoxen Glauben kennt und diesen auch als ethnischen Bestandteil seiner Kultur sieht. Darum gibt es dort heute noch eine Million Orthodoxe, mit deren Oberpriestern Putin sich auch heute gerne zeigt.
Die Folge antiker Mythologie ist die christliche Religion! Vieles, was wir heute glauben sollen ( z.B. Trinität, Gottessohnschaft, Wiederauferstehung, Jungfrauengeburt, Himmelfahrt) gibt es und gab es in anderen Religionen auch. Das ist nichts Neues.
Zu 2.) Natürlich. Wer von uns hätte vor 40 Jahren geglaubt, dass wir heute alle von morgens bis abends auf ein Smartphone stieren, eigentlich dank Google keine Bücher mehr brauchen und uns Gedanken darüber machen, dass wir bald keine Fahrkünste mehr aufbieten müssen, um unser Auto durch den brandenden Verkehr zu lenken. Das wird alles elektronisch fast ohne unser Zutun erledigt. Selbstfahrende Züge auf Flugplätzen gibt es ja jetzt schon.
Was wissen wir schon über die Welt von morgen? Genauso wenig wie die Menschen vor 2000 Jahren! Darum hat es die hergebrachte Religion/Kirche in ihrer kultischen Rückständigkeit auch so schwer. Die Zeit des Aberglaubens ist Geschichte. Die kuschelige Gemeinschaft einer örtlichen Religionsgemeinschaft brauchen nur die wenigsten - und wenn, dann nicht aus religiösen Gründen.
MfG