(01-01-2014, 20:10)Geobacter schrieb: Ich z. B. bin Südtiroler und bei uns in Südtirol ist Gott nicht einfach Gott, sondern Gott ist bei uns der "Herrgott". Wenn man bei uns nicht an Gott glaubt, ist das kein Thema. Wenn man hier aber nicht an den Herrgott glaubt, dann ist man ein Vaterlandsverräter, ein schäbiger Leugner des Tiroler Heldentums, ein Abtrünniger des deutschen Stammbaumes
und je nach dem, auch ein komplett ausgegrenzter Aussätziger. Deswegen kommt es vor, dass bei uns viele Atheisten Sonntags noch in die Kirche gehen und auch sonst ein eher unauffällig a-religöses Leben führen.
In dem Sinne kann man dann natürlich darauf schließen, dass Religion überall dort wo sie Gesellschaftlich dominiert, stets für ein friedliches soziales Miteinander sorgt.
Ich kannte einen weisen alten Mann, der den 1. WK, die Illusion von 1918 und ihre giftigen Früchte, die verheerende Weltwirtschaftskrise 1929, die Gestapoüberwachung, den 2. WK, die Russischen "Befreier" erlebt hat. Er kannte die Schlechtigkeit der "Bestie Mensch"
Er gab mir zwei Weisheiten mit:
1. Weisheit: "Sei freundlich zu jedem Menschen. Du weißt nie, für was du ihn einmal brauchen wirst."
Er sagte mir, daß in seinem Leben mehrmals ein verachteter Mann der Unterschicht auftrat, der dann über Nacht allmächtiger Herr über Leben und Tod war.
Ein armseliger obdachloser stinkender Gelegenheitsarbeiter aus 1929 der verzweifelt um Brot für seine hungernde Familie bettelte, war plötzlich Blockwart und Gestapofreund der sich nun an den Hartherzigen bitter revanchierte, bei den Nächstenliebenden die er kannte, aber immer ein Auge zudrückte, wenn sie etwa im Laden aufs laute Grüßen vergaßen . . .
Und da war ein polnischer Ostarbeiter am Bahnhof seines Ortes, ein Kofferschlepper, der mehr Schläge als Brot bekam. Er schenkte dem armen Teufel immer heimlich eine Zigarette, wenn er morgens zur Arbeit fuhr und wenn er abends von der Arbeit kam. Auf einmal war die Russische Soldateska da und wütete fürchterlich! Ihm geschah nichts, denn der arme Sklave war ein Machatschek in der Kommandantura, der höchste Gott im Radius von 10 Kilometer
2. Weisheit: "Ob es einen Gott gibt, kann ich nicht entscheiden, ist letztlich aber auch egal. Wichtig ist, daß es eine Religion gibt, um die brutalste Bestie auf der Welt, den Menschen, in Schach zu halten. Ihm muß man mit der Hölle Angst machen, sonst gibt es nur mehr Raub, Mord, Vergewaltigung, Ehebruch, Gewalt"