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Yogawissenschaft - Meister & Anforderungen an Kritik
#1
Om Namah Shivaya!

Die Yogawissenschaft ist eine sehr alte Wissenschaft. Die Anfänge dürften auf etwa 3.000 v.Chr. datiert werden können (Funde von Stein-Reliefs mit Yogis in Meditation).

Die Yogawissenschaft befasst sich mit dem Geist und lehrt das kosmische Einheitsprinzip. Um dieses zu realisieren, musst Du in der Meditation die Dualität überwinden, das heißt, dass Du die Trennung zwischen Subjekt und Objekt überwinden musst. Nimmst Du die Welt nicht mehr von Dir getrennt wahr, dann bist Du Meister oder Meisterin.

Der dafür erforderliche Zustand nennt sich Nirvikalpa Samadhi. Wenn Du Dich in diesen Zustand aus eigener Kraft versetzen kannst, dann bist Du Meister oder Meisterin. Hast Du selbst einen Meister gibt der Dir dann Lehrauftrag. Manche erreichen Nirvikalpa Samadhi trotz intensiver Praxis nicht in 50 Jahren, andere schon in 3 Jahren, wenige ohne MeisterIn. Der Zustand ist nicht einfach zu erreichen.

Im Gegensatz zu den anderen Geisteswissenschaften, bietet Yoga vielfältige Methoden an, um die Theorie auch in die Praxis umsetzen zu können. Es gilt also, die Erfahrung der Meister selbst zu erfahren. Es ist ja ähnlich in der modernen Wissenschaft. Du musst da Ergebnisse mit den dort gelehrten Methoden selbst nachvollziehen, um sie zu verstehen. Ansonsten würdest Du ja nur ohne eigene Erkenntnisse irgendetwas behaupten, was Du aber nicht nachvollziehen kannst. Das wäre natürlich auch in Ordnung,

denn korrektes Wissen erhält man ja nach Patanjali auch durch Aussagen anderer,

aber Du hast das Wissen in diesem Falle nicht selbst realisiert.

Und anders ist es im Yoga auch nicht. Wenn Du selbst auf der Suche nach Erkenntnis bist, dann schließt Du Dich ja der Schule an, die Dir persönlich nahe liegt. Egal ob in Religion, Philosophie oder Wissenschaft.

Die Erkenntnisse der Yogawissenschaften, was das sich ausdehnende Universum etc. angeht, sind nebenbei entstanden. Yoga verfolgt nicht das Ziel, andere zu widerlegen. Der Dalai Lama hat auch noch einmal betont, dass er keine Probleme hat, wenn etwas aus den Lehren der buddhistischen Schulen schlüssig wissenschaftlich widerlegt wird. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass jede neue Idee der Wissenschaftler gleich akzeptiert wird, was ja für die Praxis ohnehin nicht von Bedeutung ist.

Ernsthafte Fragen sind immer erlaubt und Kritik an den Lehren ist gestattet aber daran gebunden dass:

- Du definierst und exakt belegst, was Du genau und weshalb kritisierst.

- Du konstruktive Gegenvorschläge machst, und Deine Überlegungen vorträgst, die verständlich machen, weshalb Deine von Dir theoretisch vorgetragene Vorgehensweise praktisch wirksamer sein müsste.


Ein Beispiel:
Wenn ich schreibe: "Feinstoffliche Materie ist subtile Energie, die die Wissenschaftler mit ihren Methoden nicht richtig nachweisen können aber zweifelsohne existiert"

Dann müsste entweder wie oben beschrieben dagegen argumentiert oder aber gefragt werden, wie kann ich das erfahren?
Eine unqualifizierte Antwort wie "esoterischer schwurbel par excellence" hingegen ist aus den genannten Gründen überflüssig.

Daher werde ich im Hinduismus Forum und den anderen religiösen Foren nur noch auf Fragen und Posts eingehen, die mit dem Prinzip des Ahimsa (Nichtverletzten in Gedanke, Wort und Tat) kompatibel sind. In den wissenschaftlichen Diskussionen werde ich die Maßstäbe humanistischer Kultur, und die Regeln der wissenschaftlichen, auch rechtswissenschaftlicher Argumentation und Beweisführung zu Grunde legen.

Om Shanti Olaf
lokāḥ samastāḥ sukhino bhavantu
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Yogawissenschaft - Meister & Anforderungen an Kritik - von Olaf - 23-05-2013, 18:09

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