(10-07-2010, 22:49)Der-Einsiedler schrieb: nur vorab und zur Voraussetzung: Ich habe nur die Lehre referiert
ich weiß
ich habe ja auch nur gesagt, was mir an der lehre nicht... äh... stimmig und sinnvoll vorkommt
Zitat:"wenn was, dann was": das Prinzip sagt einfach nur, wenn etwas geschieht, dann passiert auch was, das dadurch bedingt wurde. Ursache-Wirkung. Das gilt laut buddhistischer Lehre in allen Lebenslagen
... und sagt so ja noch überhaupt nichts aus. die interessante frage ist doch nicht, daß alles irgendwas zur folge hat (das ist so banal, daß es zu dieser erkenntnis keines buddhas bedarf), sondern was eben die folge von was sein soll. komme ich dem nirwana einen schritt näher, wenn ich z.b. als soldat mein land verteidige und dabei hunderte menschen umbringe, oder garantiert mir das die wiedergeburt als filzlaus?
Zitat:Der Buddha geht sogar noch ein Stück weiter, er lehrt, dass es im ganzen Weltall KEIN EINZIGES WEGEN gibt, das nicht schon mal Deine Mutter und Dein Sohn gewesen ist, denn in allen Universen (der Buddha geht von mehreren aus) und Weltzeitaltern gibt es nichts, das nicht irgendwie mit allem anderen zusammenhängt, im Negativen wie auch im Positiven
wenn alles alles ist, hat auch nichts besondere bedeutung, bzw. ist doch sowieso alles egal
Zitat:Ja, das denken viele. Aber den Buddha interessiert nicht, was die anderen tun oder lassen oder verdienen oder kriegen, sondern er lehrt ausschliesslich, was der einzelne selbst zu tun hat. Über das Karma oder die Bedingungen oder die Wiedergeburten eines anderen kann man NICHTS wissen. Wir wissen ja noch nicht einmal etwas über unsere karmischen Bedingungen vergangener Existenzen und wir wissen auch nichts über das, was uns in Zukunft karmisch erwartet
da antworte ich doch mit wittgenstein:
wovon man nicht reden kann, davon muß man schweigen
oder mit dieter nuhr:
wenn man keine ahnung hat, einfach mal...
ich meine das jetzt nicht böse, ich finds nur einfach lustig, daß (egal in welcher religion) dutzende theologischer schwarten in aller ausführlichkeit verfaßt werden und am schluß dann immer dabei herauskommt, daß man sowieso nichts genau wissen kann oder alles unerforschlich sei oder was es an theologischen ausreden noch alles gibt
Zitat:Wie sollen wir da irgendeine Aussage darüber machen können, was ein anderer "verdient" oder "zu Recht bekommt"... Unrecht zuzulassen ist mit dem Prinzip der "Güte" (im Buddhismus die erste "Göttliche Tugend") nicht vereinbar und bedeutet "negatives Karma". Und das hat ja für einen selbst Folgen ("wenn..., dann..."), oder kurz: man muss es selbst ausbaden
aber wer legt fest, was dem "prinzip der güte" entspricht, und nach welchen kriterien? was ist denn "unrecht"?
wieso soll es etwa "unrecht" sein, daß arme bauern in schuldknechtschaft gehalten werden?
Zitat:Nichts Hilfreiches tun, weil ein anderer Hilfe karmisch nicht verdient hat, ist eher hinduistisches Denken, aber dem buddhistischen Denken absolut fremd
ich seh nicht so recht, wie man das konkret auseinander halten soll. und habe mich ja eigentlich nicht auf die hilfe für andere bezogen, sondern auf das "unrecht der selbsthilfe": wie kann ich mich gegen mein eigenes karma auflehnen, das nun mal bestimmt hat, daß ich in diesem leben unter ungerechten verhältnissen lebe?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)