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Kategorischer Imperativ
#76
Vorweg gesagt, moechte ich hier noch mal darauf hinweisen, dass es mir nicht darum geht, irgendjemandem etwas zu verbieten (rein persoenlich stoert mich Glockenlaeuten nicht), sondern lediglich darum, dass der Kategorische Imperativ Gleichbehandlung fordert. Das deutsche Grundgesetz tut das uebrigens auch.

(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: Worin liegt das Recht? Also auf WAS gründet das Recht?
Das Recht der meisten westlichen Laender ist auf den Ideen der Aufklaerung gegruendet. An vorderster Front steht hierbei die Erkenntnis, dass jedes Individuum gewisse Rechte von Geburt an besitzt, und dass ihm diese Rechte nicht genommen werden duerfen. In Deutschland ist sogar verboten, diese Rechtsgrundsaetze zu aendern.

(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: Hat das Recht z.B. dass der ReligionsTöne wie Glocke oder Rufe, einen weiteren Leitfaktor?
Keine Ahnung, was hier "Leitfaktor" sein soll. Das klingt so ein bisschen wie "Leitkultur". Rein rechtlich spielt das natuerlich in die Interpretationen hinein. Waehrend die amerikanische Verfassung z.B. Gott mit keinem Wort erwaehnt, kommt das Wort "Gott" im Grundgesetz zwei Mal vor, allerdings nicht in den die Religion betreffenden Gesetzen. "Gottesdienst" ist fuer die Armee geregelt. Ausserdem sind noch eine Reihe von Religionsbestimmungen der Verfassung der Weimarer Republik in Kraft, z.B. die, dass es keine Staatskirche gibt, und auch diese Vorschriften erwaehnen nur ganz allgemein "Religionsgesellschaften", ohne diese in irgendeiner Weise zu spezifizieren.

(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: Jedes Land hat m.E. durch seine ursprüngliche Religion, sowas wie das ältere Recht.
Dieses "aeltere" Recht ist ja gerade durch unsere "modernen" Rechtsnormen abgeloest worden, "modern" in Anfuehrungsstrichen, weil das auch schon ein Kind des 18. Jhdts. ist.

(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: Das Ganze Sein einer Religion wird in der Wahrnehmung vernichtet wenn sie sich nichtmehr ausüben kann.
Die Ausuebung der Religion ist ja auch gesichert.

(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: Ja ja ja, je mehr Atheisten bei der Entstehung von Gesetzen dabei sind, desto mehr und mehr, langsam aber sicher, wird die Ausübung von Religion verboten.
Das finde ich nicht richtig! Ich bin zwar aus der Kirche ausgetreten, aber ich finde die Gläubigen sollten ihren Glauben leben dürfen, un dazu gehört es nun mal dass Glocken läuten.
Niemand wollte Dir oder irgendjemandem sonst die Religionsausuebung verbieten. Dabei ist fraglich, ob so etwas wie Glockenlaeuten ueberhaupt in diese Kategorie gehoert (schliesslich hat heutzutage jeder eine Uhr); geschuetzt sind erst einmal hauptsaechlich individuelle Ausdrucksformen, und beim Beschallen der Umgebung geht es nicht um eine individuelle Ausdrucksform, und es sind halt sehr viele andere Individuen betroffen, die nicht Teil der Religion sind. Da geht es also um Abwaegungsgrundsaetze zwischen den Beduerfnissen verschiedener Gruppen von Individuen.

(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: Es ist lächerlich sich wegen religösen Praktiken aufzuregen nur weil man sie mitanhören muß und im Gegenzug die künstlichen Schrottwertgeräusche wie Autoalarmanlagen zu tollerieren!
In diesem Gedanken  sehe ich absolut keine Vernunft.

Es ging hier nicht um Autoalarmanlagen, sondern darum, dass gemaess des Kategorischen Imperativs, wie es auch das Grundgesetz in Art 3(3) ausdrueckt, "(n)iemand () wegen... seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden (darf)". Oder anders ausgedrueckt, nur, weil Du einer bestimmten Religionsgemeinschaft angehoerst, hast Du kein Recht auf eine Extrawurst im Vergleich zu einer anderen Religionsgemeinschaft.

(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: 2.) Definiere bitte genauer Nivaeu in bezug zur Moral!

Was ist bei einer Moral moralisch und bei einem Niveau niveauvoll UND WIE können beide zusammen sein?
WIE moralisch ist ein Niveau und wie niveauvoll ist Moral WANN?
Wodurch wird das Niveau einer Moral erkennbar?
Wann zeigt die Moral Niveau?
So manche Deiner Fragen machen keinen Sinn. Niveau und Moral sind keine aequivalenten Begriffe, die man gegeneinander aufwiegen kann, wie Du das hier versuchst. Moral ist erst einmal eine Uebereinkunft einer Gruppe. Diese unterscheidet sich also grundsaetzlich, je nachdem, auf welche Gruppe man schaut. Beim Niveau geht es um eine Wertung, und hier werte ich halt eine Moral, die nicht wenigstens die menschlichen Grundrechte respektiert, als schlecht. Saudi-Arabien ist ein Land mit mittelalterlichen Rechtspraktiken, wo koerperliche Verstuemmelung und Todesstrafe wegen Gedankenvergehen ausgesprochen werden. Das entspricht zwar dortiger Moral, aber da kann ich diese Moral nur im Niveau als unterirdisch bezeichnen.


(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: Die Lösung für unsere Gepflogenheiten, kann nur in der Wahrheit und der Gerechtigkeit liegen.
Wessen Wahrheit und wessen Gerechtigkeit?

(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: Wenn jemand Wohnungen vermietet so müssen die Mieter die Haus-Regeln des Vermieters befolgen.
Eben. Dafuer haben wir ja unser Grundgesetz, das die Gleichbehandlung der Religionsgesellschaften vorschreibt.

(28-11-2016, 11:44)Adamea schrieb:
(27-11-2016, 14:45)Ulan schrieb: ...dass die Mehrheit einer Minderheit nicht gleichrangige Rechte vorenthalten.

Wie entsteht der Rang?
Was macht etwas gleichrangig, wodurch wird etwas gleichrangig?
Unser Grundgesetz regelt das. Laut Grundgesetz sind alle Religionsgesellschaften gleichrangig. Das ist uebrigens urspruenglich zum Schutz des Judentums ins Gesetz gekommen, gilt aber natuerlich auch sonst.


(28-11-2016, 12:24)Adamea schrieb: 60% Christen in Deutschland sind die Mehrheit IN Deutschland, egal wie viel von diesen Christen wo wohnen.
Sicher. Fuer ein paar Jahre wird das wohl noch der Fall sein. Allerdings geht's ja gerade beim Kategorischen Imperativ darum, dass man hier nicht mit zweierlei Mass messen darf und die Beduerfnisse der 40% ignorieren darf.

(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: So wie ein ISTZustand erkannt wurde gilt der Istzustand nun mal so wie er ist.
Es kann nur aus dieser Sicht und zu dieser Sicht hin gehandelt und gedacht werden.
Es ist so wie es ist, JETZT.
Also zählt auch das Christentum als Leitreligion in Deutschland. Das ist m.E. logisch.
Nicht nach unserem Gesetz.

(28-11-2016, 11:41)Adamea schrieb: Daraus entsteht Angst und die Angst ist dann eben sogar bei der Mehrheit, und schaukelt sich zusätzlich noch höher. Logisch.
Das habe ich ja gerade mit dem Hinweis auf Pegida anstossen wollen: die Bewegung fuehrt zwar "christlich" im Munde, aber das nehme ich ihnen gar nicht ab. Die Pegida-Bewegung ist folgerichtig auch nicht ueber ihr Bekenntnis zum Christentum definiert, sondern ueber ihre Gegnerschaft zum Islam (das steckt schon so im Namen). Ich denke mal, man sollte sich darueber unterhalten, worum es hier wirklich geht. Nicht unter der Knute islamischer Benimmvorschriften zu leben, ist natuerlich ebenso ein Ziel der Liberalen oder der Linken. Das geht nur etwas unter in dieser neo-faschistischen Volkstuemelei, die sich da bei Teilen der Rechten auftut.


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