08-08-2011, 09:48
Hallo WiT,
für den Transport von Botschaften ist es unerheblich, ob die handelnden Personen real oder erfunden sind. Damit hast Du sicher Recht. Es ist auch nichts Ungewöhnliches, Texte des ATs theologisch verschieden zu deuten. Bekanntermaßen mündet das zuweilen im Vorwurf, Texte seien verfälscht worden, wenn sie in der Neuauflage von Erzählungen (beispielsweise im Koran) Bedeutungsveränderungen erfahren haben.
Die Danieltexte sind im Wesentlichen Visionsberichte und keine Geschichtsschau. Die literarhistorischen Merkwürdigkeiten im Danielbuch lassen sich am besten mit der Aufstockungshypothese (Ergänzungshypothese) erklären. Die letzte Ergänzung des Buches (die - wie ein paar andere Textteile auch - in Griechisch abgefasst) war wohl das Bußgebet Daniels im Kapitel 9 gewesen.
Wie weit babylonisches, persisches und griechisches Denken in das Buch eingegangen sind, darüber sind sich auch die akademischen Eliten der einschlägigen Forschung nicht einig.
Hinter einem Teil des Danieltextes (Dan 4) steht wohl eine Tradition, die mit dem babylonischen König Naboid in Verbindung steht. Das anzunehmen, ist nach dem Textfund in Qumran (4QGebetNaboids) nicht abwegig.
für den Transport von Botschaften ist es unerheblich, ob die handelnden Personen real oder erfunden sind. Damit hast Du sicher Recht. Es ist auch nichts Ungewöhnliches, Texte des ATs theologisch verschieden zu deuten. Bekanntermaßen mündet das zuweilen im Vorwurf, Texte seien verfälscht worden, wenn sie in der Neuauflage von Erzählungen (beispielsweise im Koran) Bedeutungsveränderungen erfahren haben.
Die Danieltexte sind im Wesentlichen Visionsberichte und keine Geschichtsschau. Die literarhistorischen Merkwürdigkeiten im Danielbuch lassen sich am besten mit der Aufstockungshypothese (Ergänzungshypothese) erklären. Die letzte Ergänzung des Buches (die - wie ein paar andere Textteile auch - in Griechisch abgefasst) war wohl das Bußgebet Daniels im Kapitel 9 gewesen.
Wie weit babylonisches, persisches und griechisches Denken in das Buch eingegangen sind, darüber sind sich auch die akademischen Eliten der einschlägigen Forschung nicht einig.
Hinter einem Teil des Danieltextes (Dan 4) steht wohl eine Tradition, die mit dem babylonischen König Naboid in Verbindung steht. Das anzunehmen, ist nach dem Textfund in Qumran (4QGebetNaboids) nicht abwegig.
MfG B.