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Die Beseitigung des Wissens um die Reinkarnation
#1
Origenes von Alexandria

Das Wissen um das Karma (Aktion-Reaktionsgesetz)- und Reinkarnationsgesetze war zur Zeit Jesu noch selbstverständlich und es gehörte wohl auch zum urchristlichen Gedankengut. Wir müssen uns daher an dieser Stelle fragen, wie es dazu kam, dass dieses Wissen später verloren ging. Und wenn wir zur Beantwortung dieser Frage die Geschichte des Reinkarnationsgedankens im Frühchristentum untersuchen wollen, so müssen wir uns zunächst auch über die folgende wichtige Tatsache, die heute oft vergessen wird, im klaren sein:

Das frühe Christentum kannte in den ersten Jahrhunderten nach Jesus noch keine festen Lehrsätze (Dogmen), wie sie heute als unumstößliches Fundament der katholischen Kirchenlehre gelten. Als Glaubensgrundlage dienten in erster Linie die Originalhandschriften des Neuen Testaments, wobei zu beachten ist, dass es darin noch keine systematische Aufstellung irgendwelcher Lehren und keine ausformulierten Abhandlungen über irgendwelche Grundsätze in Religion und Philosophie gab, sondern nur fragmentarische Erzählungen mit geringem Bemühen um eine chronologische Ordnung sowie kurze Gespräche und Briefe.

Daneben galten auch die etwas systematischeren Schriften der Kirchenväter oder Kirchenlehrer als maßgeblich, welche jedoch die unterschiedlichsten Themen behandelten und dabei durchaus nicht in allen Punkten übereinstimmten.
Unter dem Begriff der Kirche wurde auch noch keine feste Organisation oder Institution verstanden, sondern sie stellte vielmehr eine lockere Gruppe oder Gemeinschaft derer dar, die bestrebt waren, die von Jesus und seinen Anhängern verkündete Botschaft zu verstehen und dementsprechend zu leben.

Wichtig ist ebenfalls die Tatsache, daß es im Urchristentum noch keine Trennung in eine griechische und eine römische Kirche gab und daß die ersten großen Kirchenlehrer allesamt dem griechischen Kulturkreis entstammten und der im Entstehen begriffenen christlichen Lehre folglich zuweilen eine deutlich griechische Prägung gaben. (Die Streitigkeiten zwischen der römischen und der griechischen Kirche führten erst später, im Jahre 1054, zum großen Schisma, d.h. zur Kirchenspaltung in die griechisch-orthodoxe und römisch-katholische Kirche.)

In den ersten Jahrhunderten nach Jesus war die Entwicklung der Kirchenlehre also maßgebend bestimmt von den theologischen Lehrsätzen, die von den führenden Kirchengelehrten in speziellen Kirchenversammlungen festgelegt wurden. Doch je mehr sich das aufstrebende Christentum in den kommenden Jahrhunderten zu einer wirtschaftlich und politisch mächtigen Weltreligion entwickelte, desto mehr gingen auch viele der ursprünglichen Grundgedanken verloren, und an ihre Stelle traten oft eher »weltliche« Überlegungen - um es gelinde auszudrücken.

Es ist daher augenscheinlich, daß uns grundlegende theologische Untersuchungen unweigerlich ins Urchristentum führen, denn die ersten Christen waren, wie sich zeigen wird, nicht nur zeitlich »näher bei Christus«.
Diesen Sachverhalt möchte ich in der Folge am Beispiel der wohl herausragendsten und einflußreichsten Persönlichkeit des Urchristentums illustrieren: Origenes von Alexandria (185-254), dessen Name gerade im Zusammenhang mit dem Reinkarnationsgedanken immer wieder genannt wird - und dies zurecht.
Origenes ist der erste und einer der größten Gelehrten und Bibelkenner, die das Christentum je gekannt hat.

Er war ein Wissenschaftler, der alle weltlichen Ehren der damaligen griechischen Bildungswelt errungen hatte. Um alle seine Aussagen auf ein breites biblisches Fundament abzustützen, erstellte er sich eine umfassende Textausgabe des Alten Testaments (die »Hexapla«), so daß er seine Lehren immer auf diese Grundlage beziehen konnte. Er beherrschte neben der griechischen Sprache auch Hebräisch (die Sprache der alttestamentarischen Urtexte), und erlernte darüber hinaus sogar eigens die Muttersprache Jesu, Aramäisch, um auch die Texte jener Autoren im Original lesen zu können, die Jesus persönlich gekannt und sein Leben und seine Lehren schriftlich festgehalten hatten.
Origenes kann also, ohne Übertreibung, als Universalgelehrter von Weltrang bezeichnet werden.

Er ist »Zeuge höchsten christlichen Wissens und dessen überragender Lehrer. Seine literarische Hinterlassenschaft stellt bis ins 20. Jahrhundert die umfassendste und tiefste Erschließung der Bibel dar.« (aus der Einleitung des Buches »Origenes der Diamantene« von Robert Sträuli).[/b]
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Die Beseitigung des Wissens um die Reinkarnation - von Gast - 26-05-2003, 06:58
Reinkanation - von Gast - 26-05-2003, 07:02
[Kein Betreff] - von Gast - 26-05-2003, 07:04
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[Kein Betreff] - von Shadaik - 26-05-2003, 18:40
Reinkarnation - von CreaturaDeus - 26-05-2003, 18:54
[Kein Betreff] - von Shadaik - 26-05-2003, 19:46
[Kein Betreff] - von Gast - 30-06-2003, 13:18

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