03-06-2009, 19:40
(03-06-2009, 19:19)petronius schrieb:(03-06-2009, 18:22)Sonne schrieb:Zitat:aber natürlich kann man schon rein methodisch nicht gestatten, daß sich wissenschaft anmaßt, wissenschaftsfremdes zu "erforschen"
hä? versteh ich nicht. Heutzutage ist doch alles als wissenschaftlicher Gegenstand möglich...
seh ich durchaus nichts so, auch wenn ich verständnis dafür habe, wenn eine religionswissenschaftlerin das meint
man kann wissenschaftlich erforschen, warum menschen an den osterhasen glauben, wie sich das bild vom osterhasen im laufe der zeit gewandelt hat, aber man kann nicht den osterhasen selbst wissenschaftlich erforschen
Diesen Anspruchen hat die Religionswissenschaft auch nicht. Dafür haben wir Arbeitsdefinitionen. Die Biologie definiert auch nicht, wann denn Leben beginnt und trotzdem arbeitet sie damit, oder?
Die Spezialisten im "Alles kann untersucht werden" sind übrigens nicht die Religionswissenschaftler, sondern die Volkskundler (stimmts Epicharm?).
Zitat:Petronius Antwort mit dem Aufwachsen in der Natur ist ein schöner Traum, aber kaum Realität
Zitat:Da fällt mir dann auch nur noch ein, dass jeder seine eigene Realität hat
Zitat:Das Ettikett "Psychose" oder überhaupt "Psychisch krank" ist nichts anderes als eine Abweichung vom gesellschaftlichen Konsens
das ist falsch. krankheit definiert sich nicht über abweichung vom gesellschaftlichen konsens, sondern über (mangel an) wohlbefinden
[/quote]
das ist auch falsch. Medizin und Psychologie haben den ethischen Anspruch zur Verbesserung des Wohlbefindens beizutragen. Dennoch hat nicht jeder Pädofile oder Psychotiker einen Leidensdruck, sondern fühlt sich vielleicht sehr wohl. Das ist ja gerade die Abweichung...
Zitat:Dieser wiederrum ist nur ein Abstraktum. Oder sollte etwa dieser Konsens die "Realität" sein?
(03-06-2009, 19:19)petronius schrieb: wenn ein schizophrener stimmen hört, ist das keine abweichung vom gesellschaftlichen konsens, sondern von der intersubjektiv etablierten realitätokay. Ab jetzt drehen wir uns im Kreis...
Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!