05-02-2009, 21:42
Hallo Peter,
danke für die Hinweise und den Bezug auf Karl Popper. Soweit stimme ich zu, vor allem, weil meine Wahrheiten a) und b) genau auf diese Sachlage zielen. Kommen wir also zu den anderen Wahrheiten, mit denen ich mich schwer tue.
Unterstellen wir einmal, es gibt eine intersubjektiv angenommene Aussage, die zwar nicht beweisbar ist, aber von der Wirkungsgeschichte nicht widerlegt wird. Muss dann nicht mindestens das gleiche Beurteilungsverhalten wie bei "empirischen Wahrheiten" (Fall b)) gelten?
Beispiel: "Gott spricht: Du sollst nicht töten"
Ganz klar, diese "Wahrheit" ist nicht beweisbar. Sie erfüllt nicht die Forderung, falsifizierbar zu sein (Popper, Forschung). Sie hat lediglich eine Wirkungsgeschichte bzw. liefert Forderungen an unser Verhalten bis hin zur Gesetzgebung. Sie ist eine Messlatte für gut oder böse.
Aber: Sind Messlatten "wahr"?
Sie entspricht der (oder einer) anerkannten Aufgabe religiöser Lehre (z. B. in der Welt Vertrauen zu schaffen, Aggressionen zu kanalisieren, Wertvorstellungen zu entwickeln)
Wie verfahren wir mit derartigen "konventionellen Wahrheiten" (Messlatten)? (Presbyter: Wahrheitsdimensionen)?
danke für die Hinweise und den Bezug auf Karl Popper. Soweit stimme ich zu, vor allem, weil meine Wahrheiten a) und b) genau auf diese Sachlage zielen. Kommen wir also zu den anderen Wahrheiten, mit denen ich mich schwer tue.
(05-02-2009, 08:58)Der-Einsiedler schrieb: Alle anderen Wahrheiten sind meiner Meinung nach letztendlich nur ein "Für-wahr-halten". Und in diese letzte Kategorie gehören meiner Meinung nach alle religiösen "Wahrheiten".Dazu hätte ich auch noch eine kritische Frage, weil ich noch die Aussagen Presbyters im Kopf habe:
Unterstellen wir einmal, es gibt eine intersubjektiv angenommene Aussage, die zwar nicht beweisbar ist, aber von der Wirkungsgeschichte nicht widerlegt wird. Muss dann nicht mindestens das gleiche Beurteilungsverhalten wie bei "empirischen Wahrheiten" (Fall b)) gelten?
Beispiel: "Gott spricht: Du sollst nicht töten"
Ganz klar, diese "Wahrheit" ist nicht beweisbar. Sie erfüllt nicht die Forderung, falsifizierbar zu sein (Popper, Forschung). Sie hat lediglich eine Wirkungsgeschichte bzw. liefert Forderungen an unser Verhalten bis hin zur Gesetzgebung. Sie ist eine Messlatte für gut oder böse.
Aber: Sind Messlatten "wahr"?
Sie entspricht der (oder einer) anerkannten Aufgabe religiöser Lehre (z. B. in der Welt Vertrauen zu schaffen, Aggressionen zu kanalisieren, Wertvorstellungen zu entwickeln)
Wie verfahren wir mit derartigen "konventionellen Wahrheiten" (Messlatten)? (Presbyter: Wahrheitsdimensionen)?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard