11-01-2009, 23:14
Hier ein paar der versprochenen Zitate aus „ Im Garten des Propheten“ von Khalil Khalil Gibran. Es sind Zitate die mir viel bedeuten und die Auswahl ist durchaus persönlich gefärbt. Es gibt noch mehr schöne Texte darin, eigentlich ist der ganze Text schön. Wer mehr will sollte sich das Buch kaufen.
Erster Abschnitt:
…was ist zwischen dem Himmel und der Erde, das das Lied empor trägt und das Rätsel löst, wenn nicht unsere Liebe.
Dies ist das Gesetz der Seeleute und des Meeres:
Wenn ihr Freiheit wollt, müsst ihr durch die Nebel dringen. Immer sucht das Gestaltlose die Gestalt, wie auch die ungezählten Nebelschwaden sich sehnen, Sonnen und Mond zu werden; und wir, die wir vieles suchten und jetzt zu dieser Insel (der Heimat des Propheten) wiederkehren als geprägte Form, müssen wieder Nebel werden und von Anfang an neu lernen. Denn wie kann etwas leben und sich in die Höhen schwingen, wenn dies nicht dem Verlangen und dem Durst nach Freiheit entspringt?
Es ist das Unerhörte in uns, das unser tieferes Leid nährt. Und doch ist es gerade dies Unerhörte, das unserer Seele Gestalt verleiht und unser Schicksal bestimmt.
Oft finden wir das Leben bitter, doch nur, wenn wir selbst von Bitterkeit umhüllt sind. Und wir halten es für leer und unergiebig, doch nur, wenn die Seele zu öden Orten zieht und das Herz berauscht ist von sich selbst.
Dritter Abschnitt:
Arm das Land, das gespalten ist in Teile und darin jeder Teil ein eigen Land sich nennt.
Achtung Ironie: :icon_wink:
Das ist der Beweis für die wahrhaft göttliche Führung des Propheten!!! Er erkannte schon 1930 das Deutschland einmal ein geteiltes Land sein würde!!!
Fünfter Abschnitt:
Weißt du nicht, dass es keine Trennung gibt außer derjenigen, die sich die Seele selbst erdacht? Doch wenn die Seele auch diese Trennung überwindet, wird sie ein Gleichmaß in ihr.
Der Abstand, der zwischen euch und einem ungeliebten Nachbarn liegt, ist größer als der Abstand zwischen euch und eurem Geliebten, der hinter sieben Ländern und sieben Meeren weilt.
Sechster Abschnitt:
Der Tag gibt euch die Kraft des Wissens, und er lehrt eure Hände die Kunst des Empfangens; aber es ist die Nacht, die euch zur Schatzkammer des Lebens führt.
Die Sonne lehrt alle Dinge, nach dem Licht zu streben; doch es ist die Nacht, die alles zu den Sternen hebt.
Ihr seid Geist, obwohl ihr euch in Körpern bewegt; und wie Öl in der Dunkelheit brennt, seid ihr Flammen in einer Lampe.
Alles, was unsterblich ist in euch, ist frei bei Tag und bei Nacht und kann nach dem Willen des Allerhöchsten nicht eingeschlossen und gefangen sein. Ihr seid sein Atem, welcher wie der Wind weder gefasst noch gefangen werden kann.
Was du für hässlich hältst, ist es nicht das, was du niemals versucht hast zu erreichen und dessen Sinn zu verstehen du niemals wünschtest?
Wenn es Hässliches gibt, so sind es die Schuppen auf unseren Augen und das Wachs, das unsere Ohren verstopft.
Siebter Abschnitt:
Mein Freund, wir alle sind Parasiten. Wir, die danach streben, das Grasland in fühlbares Leben zu wandeln, stehen nicht über denen, die ihr Leben geradewegs vom Rasen erhalten, ohne etwas davon zu wissen.
Wird ein Sänger sein eigenes Lied tadeln und sagen: „Nun kehre zurück zum Käfig des Widerhalls, dem du entstammst, denn deine Stimme verbraucht meinen Atem“?
Wir leben einer vom anderen, nach einem alten, ewigen Gesetz. Lass uns so leben in liebender Freundschaft.
Diese Pflanzen, die auf dem Bäumen leben, trinken die Milch der Erde in der süßen Stille der Nacht, und die Erde – in ihrem ruhigen Schlaf – saugt an der Brust der Sonne.
Und die Sonne und ihr und ich und alles, was ist, wird in gleicher Weise bewirtet an der Tafel des Fürsten, dessen Tor immer offen steht und dessen Tisch stets gedeckt ist.
Alles, was ist, lebt stets von allem, das ist; und alles, das ist, lebt in der Hoffnung, doch ohne Gestade, von der Gabe des Allerhöchsten.
Fortsetzung folgt
Erster Abschnitt:
…was ist zwischen dem Himmel und der Erde, das das Lied empor trägt und das Rätsel löst, wenn nicht unsere Liebe.
Dies ist das Gesetz der Seeleute und des Meeres:
Wenn ihr Freiheit wollt, müsst ihr durch die Nebel dringen. Immer sucht das Gestaltlose die Gestalt, wie auch die ungezählten Nebelschwaden sich sehnen, Sonnen und Mond zu werden; und wir, die wir vieles suchten und jetzt zu dieser Insel (der Heimat des Propheten) wiederkehren als geprägte Form, müssen wieder Nebel werden und von Anfang an neu lernen. Denn wie kann etwas leben und sich in die Höhen schwingen, wenn dies nicht dem Verlangen und dem Durst nach Freiheit entspringt?
Es ist das Unerhörte in uns, das unser tieferes Leid nährt. Und doch ist es gerade dies Unerhörte, das unserer Seele Gestalt verleiht und unser Schicksal bestimmt.
Oft finden wir das Leben bitter, doch nur, wenn wir selbst von Bitterkeit umhüllt sind. Und wir halten es für leer und unergiebig, doch nur, wenn die Seele zu öden Orten zieht und das Herz berauscht ist von sich selbst.
Dritter Abschnitt:
Arm das Land, das gespalten ist in Teile und darin jeder Teil ein eigen Land sich nennt.
Achtung Ironie: :icon_wink:
Das ist der Beweis für die wahrhaft göttliche Führung des Propheten!!! Er erkannte schon 1930 das Deutschland einmal ein geteiltes Land sein würde!!!
Fünfter Abschnitt:
Weißt du nicht, dass es keine Trennung gibt außer derjenigen, die sich die Seele selbst erdacht? Doch wenn die Seele auch diese Trennung überwindet, wird sie ein Gleichmaß in ihr.
Der Abstand, der zwischen euch und einem ungeliebten Nachbarn liegt, ist größer als der Abstand zwischen euch und eurem Geliebten, der hinter sieben Ländern und sieben Meeren weilt.
Sechster Abschnitt:
Der Tag gibt euch die Kraft des Wissens, und er lehrt eure Hände die Kunst des Empfangens; aber es ist die Nacht, die euch zur Schatzkammer des Lebens führt.
Die Sonne lehrt alle Dinge, nach dem Licht zu streben; doch es ist die Nacht, die alles zu den Sternen hebt.
Ihr seid Geist, obwohl ihr euch in Körpern bewegt; und wie Öl in der Dunkelheit brennt, seid ihr Flammen in einer Lampe.
Alles, was unsterblich ist in euch, ist frei bei Tag und bei Nacht und kann nach dem Willen des Allerhöchsten nicht eingeschlossen und gefangen sein. Ihr seid sein Atem, welcher wie der Wind weder gefasst noch gefangen werden kann.
Was du für hässlich hältst, ist es nicht das, was du niemals versucht hast zu erreichen und dessen Sinn zu verstehen du niemals wünschtest?
Wenn es Hässliches gibt, so sind es die Schuppen auf unseren Augen und das Wachs, das unsere Ohren verstopft.
Siebter Abschnitt:
Mein Freund, wir alle sind Parasiten. Wir, die danach streben, das Grasland in fühlbares Leben zu wandeln, stehen nicht über denen, die ihr Leben geradewegs vom Rasen erhalten, ohne etwas davon zu wissen.
Wird ein Sänger sein eigenes Lied tadeln und sagen: „Nun kehre zurück zum Käfig des Widerhalls, dem du entstammst, denn deine Stimme verbraucht meinen Atem“?
Wir leben einer vom anderen, nach einem alten, ewigen Gesetz. Lass uns so leben in liebender Freundschaft.
Diese Pflanzen, die auf dem Bäumen leben, trinken die Milch der Erde in der süßen Stille der Nacht, und die Erde – in ihrem ruhigen Schlaf – saugt an der Brust der Sonne.
Und die Sonne und ihr und ich und alles, was ist, wird in gleicher Weise bewirtet an der Tafel des Fürsten, dessen Tor immer offen steht und dessen Tisch stets gedeckt ist.
Alles, was ist, lebt stets von allem, das ist; und alles, das ist, lebt in der Hoffnung, doch ohne Gestade, von der Gabe des Allerhöchsten.
Fortsetzung folgt