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Fragen zur koscheren Ernaehrung
#22
Schalom und Git Jomtef :)
Zitat:Jakow: Ich kenne genügend fromme Familien, welche unter dem Hartz-IV Budget leben und dennoch koscher sich ernähren.
Stimmt, es geht auch ohne eine groessere hilfreiche Gemeinde, denn mit kleinem Geldbeutel kann man noch waehlen, "milchig" (Milchprodukte im Essen als Eiweiss-Lieferanten) oder unter Hinzunahme von Fisch-Sonderangeboten zu leben, oder vegetarisch nach indischen Rezepten (die sehr lecker sind) wo es die geringsten Bedenkentraeger drunter gibt. In der schwierigen Zeit 1933-1938 haben viele deutsch-juedische fromme Familien sich zum Lebensstil im Sinne von Yoga bekannt, weil man dazu ja keinen bestimmten G'tt braucht, im Alltag dennoch auf siittliche Werte haelt, und an weiter nichts mehr als Jude auffiel. Das war damals ideologisch noch unverdaechtig (weil fuer Nationalsozialisten noch kein Reibungspunkt) und gab manchem die Chance, im Rahmen einer kuerzeren auswaertigen Yoga-Veranstaltung frueh genug das Land zu verlassen.

Maharadschas assen natuerlich auch Vergetarisches teuer, aber generell kommt man damit auch am Preiswertesten an alles, was man braucht, kann mal ein Ei oder Fisch-Produkt dazugeben und auch mal was aus koscherem Fleisch im Versand aus z.B.Luxemburg zu niedrigen Preisen bekommen. Wir bekamen an der jued.Hochschule oft so Rinderwuerste - garantiert nicht das Teuerste, weil diese Schule noch sehr neu war und jedes verfuegbare Geld anderswo brauchte.

Wir kaschern Geschirr, aus dem wir koscher Essen, weil unter anderm durch das Dank-Gebet der Tisch eine Art G0TTES-Dienst-Altar ist.
Der Tisch-Segen wird nicht gesagt, wenn das Essen wirklich nicht doll ist, und man eigentlich nicht wirklich dankbar sein wuerde, indem man nur aus Not owas ist. Aer am Sabbath sollten wir wenigstens 3 mal etwas gerne esssen, weil das Sein Fest ist, immer im Hintergrund unseres Lebens ist doch ER, und am Sabbath scheint das durch, sozusagen.

Also wenn man mal "nichts" hatte, wie es oft im Ost-Judentum vorkam, da schoben die Familien eben von dem Wenigen das beste Essen auf den Sabbath, zum Drauf Freuen. Deren Einkommenslage war oft mit Abstand geringer und die Arbeit, wenn man welche hatte, viel Muehe fuer wenig Lohn - alles geringer als hierzulande Hartz IV oder ALG II. Man troestete einander mit unserem Patriarchen Hillel d.A., der auch noch im Amt und als beruehmter Gelehrter vom schluckweise-Wasser-Verkauf auf Strassen und Spaene-Sammeln, die man als Licht abends brauchen konnte, lebte - also aermer ging es damals kaum, es sei denn, man bettelte direkt. -

Einer der ganz armen Gelehrten verkaufte sich eventuell selbst noch an wen, um noch Aermeren mit diesem Geld zu helfen (was einmal auch ein Gelehrter namens Choni tat - wovon aber abgeraten wird, weil man sich damit abhaengig macht und viele Gebote dann icht mehr beitragen kann),.

Selbst dieser, der zuerst beim Lernen die Hochschule durchs Dach-Fenster "besuchte", weil sein Einkommen nicht fuer die Schul-Gebuehren reichte (die gab es damals auch schon), teilte sein "Vermoegen" woechentlich in 2 Halften und gab von seiner Haelfte den aermeren, eventuell zusaetzlich Kranken was ab, oder gab es kurzfristig an einen Verarmten, den die Scham ueberwaeltigt hatte, um den wieder mutig zum reicher-Werden zu machen, was ja auch eine Begabungsfrage ist - und hielt sich im Essen koscher.

Als Gelehrter der Gesetzgeber-Seite im Hohen Rat (Sanhedrin) erleichterte er zusaetzlich viele Gebote, die man bei besserem Durchgehn der Thorah-Vorschriften auch zum Leichteren hin auslegen konnte, weil er selbst wusste, wie arm "arm" ist - es musste nur legitim und nachvollziehbar sein. Auch das war eine Art "Spende" in die soziale Wohlfahrt Israels. Das Halten von Geboten unserer Art ist in Extrem-Situationenmit etwas mehr Phantasie verknuepft immer moeglich.

Ein Zeitgenosse von ihm war wiederum ein sehr reicher Mann, ich meine, der hiess Eliezer, und hielt sich auch dann noch an unsere Gebote. Es kommt ja ebenso vor, dass Reichere meinen, die Gebote nicht halten zu koennen, der Geschaefte und Gesellschafts-Kreise wegen - man nennt sies sogar eine groessere Versuchung, vom Glaubens-Praktizieren abzufallen, als die Armut.

- Das fuehrte zu dem Sprichwort, dass man sich im Leben immer, ob reich oder arm, an unsere Gebote halten koenne, wie man an den beiden, Hillel und Eliezer, sehn koenne.

mfG WiT :)
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Fragen zur koscheren Ernaehrung - von Martinam - 04-10-2005, 20:24
RE: Fragen zur koscheren Ernaehrung - von crystalConcubine - 23-08-2009, 20:20
RE: Fragen zur koscheren Ernaehrung - von jam - 24-08-2009, 19:10
RE: Fragen zur koscheren Ernaehrung - von crystalConcubine - 25-08-2009, 21:07
RE: Fragen zur koscheren Ernaehrung - von Jakow - 03-09-2009, 11:50
RE: Fragen zur koscheren Ernaehrung - von jam - 24-08-2009, 22:27
RE: Fragen zur koscheren Ernaehrung - von Jakow - 03-09-2009, 11:52
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RE: Fragen zur koscheren Ernaehrung - von Jakow - 03-09-2009, 11:57
RE: Fragen zur koscheren Ernaehrung - von jam - 25-08-2009, 14:06
RE: Fragen zur koscheren Ernaehrung - von WiTaimre - 01-10-2009, 12:27
[Kein Betreff] - von JoJo - 05-10-2005, 09:47
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