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LEBEN als Gegenstand der Forschung
#32
(23-05-2023, 17:46)Ekkard schrieb: Ulan beschreibt völlig zutreffend, dass und wie aus wechselwirkenden Teilchen Systeme mit erstaunlichen Eigenschaften entstehen ("emergente Systeme")
Beispiele sind Kristalle, die physikalischen Eigenschaften des Wassers, die Fähigkeit, Information zu speichern, Leben und schließlich alle Arten der nervösen Steuerung. Zwei Bedingungen: Wechselwirkung und Zeit!
Reklov
woher denn Kristalle kommen, ist auch schon mal unklar, wie überhaupt die allumfassende Frage nach dem Ursprung der Materie!? Was also willst Du mit Deinen Beispielen andeuten oder enträtseln können?  Icon_rolleyes

(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: nicht nur meiner Ansicht nach gibt es zwar dasjenige, was wir Menschen so gerne als "Zufall" bezeichnen, aber gerade an diesem "Reizwort" bleibt die immerwährende Frage nach der Wortchiffre "Gott"  hängen.
Ekkard
Nein! Denn wenn es so wäre, dann gäbe es Gott (oder eine vergleichbare Macht) ganz sicher nicht. Warum? Eine Einflussgröße in den zufälligen Ereignissen hat, global gesehen, keinerlei Wirkung - außer eben entsprechend ihrer Wahrscheinlichkeit selten oder einmalig. Eine Wirkmacht muss schon tendenziell mehr bewirken, als der stochastischer Zufall (gleichgültig, was man von Zufall hält und wie man ihn betrachtet)!

Hallo Ekkard,

... wie will denn ein Mensch "am Rande seines kleinen Teiches" die Weltfunktionen schon "richtig" deuten können??? Er wird stets nur als Mensch "denken"!  Icon_razz  Was also kannst Du schon über den "Zufall" groß aussagen, das die globalen Grenzen übersteigen könnte?

Stell Dir vor, Du wirfst unzählige Kugeln eine "himmlische" Treppe hinunter, weißt aber genau, welche Zufälligkeiten auch immer dabei in Raum und Zeit "entstehen", es muss und wird sich in dem Durcheinander der purzelnden Kugeln dennoch alles stets den vorher programmierten "Bedingungen" (Physik und Chemie) unterordnen. - Manche Kugeln werden sich also verbinden, andere sich wiederum abstoßen ... etc.

Angemerkt: Erstens, kann niemand über die kosmische Wirkkraft etwas Vollständiges aussagen und zweitens, kann gerade der uns oft so chaotisch vorkommende  Zufall eine wichtige und unverzichtbare Rolle vor dem von uns unüberschaubaren Universum-Bühnenbild spielen...

(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: Die neuesten Erkenntnisse kann man als Resumee zusammenfassen: Weder die moderne Physik, noch Theologie oder Philosophie können hier korrekt aussagen, welcher Platz für "Gott" in einem Universum bleibt, das lediglich von Physik und Chemie "beschrieben" werden kann.

Ekkard
Deswegen schließt die "naturwissenschaftlich Methode" auch "Gott" (oder Vergleichbares) grundsätzlich als Erklärung aus. "Gott" ist allein Gegenstand der Weltanschauung - also im weitesten Sinne etwas, das gesellschaftlich induziert in unseren Köpfen steckt. Erst die weltanschaulich beeinflusste Handlung macht aus "Gott" etwas Konkretes. Und dazu taugt die wissenschaftliche Methodenlehre definitionsgemäß nicht.  

... zunächst sollte auch von Dir verstanden werden, dass all die Vorstellungen in menschlichen Köpfen über das Wort "Gott" völlig unzureichend sind!
Wen wundern da schon all die verkrampften und untauglichen Gedankenbilder, wie sie uns z.B. "Russels Teekanne" als Analogie vorsetzten möchte?  Icon_frown
 
Die naturwissenschaftliche Methode tut also gut daran, sich lediglich den gegenständlich fassbaren Erscheinungen auf unserem Planeten zu widmen. Mehr ist ihr auch nicht möglich! Und allen Religionen sollte es ebenfalls bewusst sein, dass ihre schriftlichen Zeugnisse von der "ersten Ursache" ebenso wenig taugen, wie die BIG-BANG-Theorie sagen kann, warum überhaupt etwas ist und vielmehr nicht NICHTS!?  Icon_rolleyes
 
(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: Die Naturwissenschaft kann lediglich die Hoffnung vermitteln, dass vollständiges Verstehen innerhalb der Grenzen menschlicher Vernunft vielleicht möglich ist, aber eine redliche Wissenschaft ist nicht allzu optimistisch, dass dies erreichbar ist / sein könnte.
Stephen Hawking meinte, dass er evtl. herausfinden könne, "wie" etwas ist, doch er habe keinen großen Optimismus, herausfinden zu können, "warum" es so ist. Er meinte weiterhin: "Wenn ich das wüsste, würde ich das Wesentliche wissen."

Ekkard
Ja, dann halte dich doch bitte daran! Aber versuche nicht zu beweisen, dass dir "vollständiges Verstehen" also "wie" und "warum" zugänglich seien. Die Naturwissenschaften sind da wirklich viel redlicher (und bescheidener).

... ich kann nichts "beweisen", schreibe hier lediglich gegen die keck kühnen, vermutenden atheistischen Zeilen an, welche von manchem Forum-user so vollmundig abgegeben werden. Dies darf (nicht nur mir) in einem Religionsforum schon gestattet sein. Ansonsten solltest Du das Forum "umtaufen".

Wenn Naturwissenschaft bescheidener/redlicher auftreten will, so darf sie aber nicht als Argument gegen "Gott" ins Feld geführt werden, denn das wäre ja ebenfalls der reinste Unsinn - der manchem relig. Dogma gleichkäme, welches sich auf seine Weise ebenfalls an diesem Wort schon so lange und vergeblich abarbeitet! 

(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: Nicht nur hier im Forum schält sich eindeutig heraus: Es gibt keine Weltformel, die alle Wahrheit, alle Harmonie, alle Einfachheit enthält und keine Theorie für alles kann je eine vollständige Erkenntnis sein.

Ekkard
Dergleichen wird von naturwissenschaftlicher Seite auch gar nicht behauptet! Gelegentlich lassen sich Naturwissenschaftler über ihre Weltsicht aus, aber das ist nicht Naturwissenschaft. Das hatten wir schon mehrfach betont. Das ganze Deutungsgerüst ist gesellschaftsinduziert, hat also mit unserem soziologischen Verhalten zu tun. Da kannst du gerne von "Harmonie und Einfachheit" schwärmen!

"schwärmen" tun allenfalls die Glaubensgemeinschaften. Ich halte mich da lieber an das Jesaja Zitat: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR ... 

(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: Da nützen auch die ständigen Wiederholungen von bekannten Fakten über das uns gegenständlich "Erscheinende" recht wenig! Die Religion ist hierbei schon weitaus optimistischer als die Wissenschaft, dass wir jenseits unserer aktuellen "Begriffe" und der damit verbundenen menschlichen Vernunft auf irgendeine Weise das "Wesentliche" erkennen werden.

Ekkard
Mag sein; aber Weltanschauung bleibt Weltanschauung und damit ein Schaltzustand unseres Hirns. 

... I. Kant empfahl, den Mut zu haben, sich der eigenen Vernunft, des eigenen Verstandes zu bedienen. Unser Hirn ist ein geniales Werkzeug, um Vernunftgründe einzubeziehen. Meine lauten: Aus Nichts kann auch nichts entstehen. Damit ist Geistiges und Materielles einbezogen!
Es gilt also, die festgezimmerten "Weltanschauungen" zu überwinden, den Schalter im Gehirn auf die vielen anderen Programm-Stufen hoch zu drehen...

(23-05-2023, 14:37)Reklov schrieb: Die Religion ... vermittelt uns, dass wir auf der Suche nach Wahrheit zwar vielleicht auf nur vorgestellten Pferden sitzen, dass aber die Wahrheit auch uns sucht.

Ekkard
Echt? Gib mal ein Beispiel!

Reklov
als Beispiel von vielen könnte die Arbeit eines Forschers angeführt werden. - Einfacher "illustriert": Was veranlasste seinerzeit Aristoteles zu seiner Suche oder warum fasste z.B. Alexander von Humboldt den Entschluss, eine weite und damals waghalsige Forschungsreise nach Südamerika zu unternehmen?
Oder, - warum hast Du dich denn der Naturwissenschaft gewidmet?  Icon_rolleyes Sucht also der Mensch, oder sucht die Wahrheit auch ihn, - bleibt eine berechtigte Frage!

Gruß von Reklov


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LEBEN als Gegenstand der Forschung - von Reklov - 13-05-2023, 13:24
RE: LEBEN als Gegenstand der Forschung - von Reklov - 26-05-2023, 14:39

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