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Die dämonische Dimension Jahwes im Tanach
#47
(09-08-2022, 14:48)Rosenzweig schrieb:
(09-08-2022, 12:30)Reklov schrieb:
(09-08-2022, 11:16)Rosenzweig schrieb:
(08-08-2022, 16:40)Reklov schrieb:
(08-08-2022, 12:15)Rosenzweig schrieb: Und wer entscheidet, was Aberglaube ist?

... ich denke nicht, dass Du glaubst, dass es Unglück bringt, wenn Dir z.B. eine schwarze Katze über den Weg läuft oder aus Deinen Händen ein Spiegel zu Boden fällt und in viele Teile zerspringt ...  Icon_rolleyes  (um nur 2 von vielen bekannten Aberglauben-Beispielen anzuführen).

Da wäre ich sehr vorsichtig mit einem Urteilen, denn modernes Denken entspricht nicht dem vergangenen. Tritt heute etwas Vergangenes aus der Sprache entgegen, so kann es nur mit dem Code des vergangenen Denkens verstanden werden.

...

So ist es auch nicht allzu verwunderlich, dass gleich zu Beginn der biblischen Schöpfungsgeschichte von unbekannten Autoren vermerkt worden war: "Und Gott sprach......."

Diese Autoren hätten aber besser zunächst überlegen sollen, ob denn "Gott" überhaupt Stimmbänder benötigt oder besitzt. (?) Und wenn ja, ob denn die von ihm ins Dasein befohlenen materiellen Erscheinungen überhaupt "hören" konnten. (?) Icon_rolleyes

Eine Bibelstelle meint sogar: >Der König spricht an der Stelle Gottes; darum irrt er sich nicht, wenn er Recht spricht.<

Schaut man jedoch auf die Geschichte der Menschen und was Könige so alles an Rechtsbrüchen, Verbrechen und Irrtümern vollbracht haben, so entlarvt sich auch dieser Bibelspruch lediglich als ein "Werbeslogan der Mächtigen", mit dem sie das Volk blenden und sprachlos machen wollten.

Auch hier bin ganz, ganz vorsichtig und zurückhaltend mit einem Urteilen aus dem genannten Grund.

... sich eine Meinung zu bilden, bedeutet ja noch nicht, zu urteilen! Ein guter Kompass im Irrgarten menschlicher Ideen und Vorstellungen über die WELT kann z.B. die Vernunft sein!

Russells Teekanne ist z.B. eine Analogie, die Bertrand Russell in einem Artikel mit dem Titel Is There a God? als Reductio ad absurdum diente. Sie sollte veranschaulichen, dass die Beweislast einer Behauptung bei dem liegt, der sie aufstellt, und keinesfalls eine Widerlegungspflicht bei anderen besteht.

Im Artikel „Is There a God?“, in Auftrag gegeben vom Illustrated Magazin im Jahre 1952 (aber letztlich nicht gedruckt), schrieb Russell:
„Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so könnte niemand meine Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun weiterhin auf dem Standpunkt beharrte, meine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln sei eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dann könnte man zu Recht meinen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrizität werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters einbringen oder die eines Inquisitors in früherer Zeit.“

Ich meine, dass die menschliche Vernunft dazu allerdings zurecht Kritik anmerken kann und darf. Zwar kann z.B. ein äußerst "winziger Stein" um die Sonne kreisen, aber sicher nicht eine Teekanne aus Porzellan, auch wenn sie noch so winzig wäre, dass auch leistungsstärkste Teleskope sie nicht entdecken könnten.
Unsere Vernunft weiß eben genau, dass eine solche Teekanne nun mal aus menschlicher Produktion stammt.

Auch hat B. Russel den logischen Fehler begangen, eine unsichtbare Teekanne mit einem unsichtbaren Schöpfer vergleichen zu wollen.  Icon_rolleyes
Dessen "Produktionskraft" offenbart sich ja immerhin an den uns gegenübertretenden materiellen Erscheinungen, welche zwar im Detail erforscht, aber eben nicht ergründet werden können. Beim Gottesthema muss man eben schon noch ganz andere Denkfelder beschreiten, als es B. Russel mit seinem unbrauchbaren Vergleich versucht hatte.

Zudem gibt es ja auch kein antikes Buch, welches einen alltäglichen Gebrauchsgegenstand als "heilige Wahrheit" anpreist!
So "klug" war man also bereits in der Antike, einen solchen "Teekannen-Aberglauben" nicht schriftlich fixieren zu wollen! Icon_razz 

Gruß von Reklov


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RE: Die dämonische Dimension Jahwes im Tanach - von Reklov - 10-08-2022, 14:23

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