04-01-2011, 20:45
Schmettermotte schrieb am 26.12.2010:
Liebe Schmettermotte,
danke für Deinen Beitrag vom 26.12.2010.
Wenn Du schreibst, daß alle diese meine Fragen sich Dir nicht stellen, dann kollidiert diese Aussage heftig mit dem Christianentum, das ich an dieser Stelle als Fragereligion bezeichnen möchte.
Recht hast Du, wenn Du sagst, daß das Böse losgelöst vom Bezug auf einen Tatbestand nicht existiert. Genau dieser Sachverhalt gilt auch für das Gute, für die Wahrheit, für die Güte, alles Begriffe wie Schall und Rauch und nutzlos ohne Bezug auf konkrete Sachverhalte, da hast Du also völlig Recht.
Das war auch der Grund, weshalb ich einen konkreten Fall, den mit der Taube gebracht habe.
Sicher hast Du Recht, wenn Du sagst, daß der Mensch nie nur gut oder nur böse ist. Beispiel: Ein Mörder füttert liebevoll seine Tauben.
Aber die Feststellung, daß Gut und Böse fast unentwirrbar gemischt sind, geht am Kern des Bösen vorbei. Ein Mörder, der liebevoll seine Tauben füttert, bleibt bis zu seinem Tod ein Mörder. Daß ein Mörder vielleicht einen Grund haben könnte, macht seine Tat vielleicht erklärbar, aber niemals entschuldbar.
Ein Mensch, der einer Taube heimtückisch den Flügel bricht, ist, wie Du richtig sagst, vielleicht in einer psychischen Krise. Das ist vielleicht eine Erklärung , aber niemals eine Entschuldigung.
Du hast auch Recht, wenn Du sagst, daß dieser Mann nicht perse böse sein muß. Aber diese qualvolle und heimtückische Vernichtung eines Lebewesens, das Gott nach dem Glauben des Christianentums auf Augenhöhe mit dem Menschen geschaffen hat, ist böse, ist das Böse an sich, ist perse böse.
Es tut mir leid, ich muß jetzt Schluß machen, aber Dein Beitrag wird mich noch länger beschäftigen.
Danke dafür.
Volker
(26-12-2010, 15:03)Schmettermotte schrieb: Hallo Volker,
für mich stellen sich all diese Fragen nicht, denn "Das Böse" an sich ist für mich nicht existent. Es ist keine geschlossene Einheit, kein Massenphänomen das einen Menschen übernimmt und dessen Verstand außer KRaft setzt.
Tiere sind nicht perse böse, sondern gelenkt von Instinkten, die uns böse anmuten.
Der Mensch ist nicht perse böse oder nur gut. Jeder Mensch hat mitmenschliche und unmenschliche Gedanken in seinem Kopf und ein Mensch, der etwas moralisch böses tut (ich gebrauche dieses Wort nicht gern, weil es so beladen ist) tut auch das aus einem Grund heraus. Ein Mensch der einer Taube die Flügel bricht tut das vielleicht aus einer psychischen Krise heraus, aus Erinnerungen die ihn überkommen, aufgrund einer psychischen Krankheit, aber er ist nicht "böse" an sich und es ist nicht "Das Böse", was ihn übernimmt, denn Böse oder gut sind Kategorien, in die nur der Mensch teilt und diese Kategorien begründen zu wollen, also den Ursprung des "Bösen" zu suchen ist für mich völlig irrelevant und eine nette BEschäftigung für Menschen, die die NAtur an sich und alle Lebewesen darin nicht als komplex begreifen können. Für Menschen, die für negative Eigenschaften und Taten des Menschen eine Entschuldigung brauchen. Die auch ihren Gott nicht als komplex begreifen und ihn für ausschließlich "gut" halten und eine Ausrede für etwas brauchen, dass aus menschlicher Sicht böse ist und von Gott kommen muss.
All das brauche ich nicht. Ich betrachte den Menschen als komplexes Tier, welcher mehr als andere Tiere seiner Psyche unterworfen ist, so wie andere Tiere ihren Instinkten. Kein Mensch ist nur gut oder nur böse, ebenso wenig meine Vorstellung eines Gottes. Oder, um präziser zu werden: Gut und Böse gibt es nicht.
Liebe Schmettermotte,
danke für Deinen Beitrag vom 26.12.2010.
Wenn Du schreibst, daß alle diese meine Fragen sich Dir nicht stellen, dann kollidiert diese Aussage heftig mit dem Christianentum, das ich an dieser Stelle als Fragereligion bezeichnen möchte.
Recht hast Du, wenn Du sagst, daß das Böse losgelöst vom Bezug auf einen Tatbestand nicht existiert. Genau dieser Sachverhalt gilt auch für das Gute, für die Wahrheit, für die Güte, alles Begriffe wie Schall und Rauch und nutzlos ohne Bezug auf konkrete Sachverhalte, da hast Du also völlig Recht.
Das war auch der Grund, weshalb ich einen konkreten Fall, den mit der Taube gebracht habe.
Sicher hast Du Recht, wenn Du sagst, daß der Mensch nie nur gut oder nur böse ist. Beispiel: Ein Mörder füttert liebevoll seine Tauben.
Aber die Feststellung, daß Gut und Böse fast unentwirrbar gemischt sind, geht am Kern des Bösen vorbei. Ein Mörder, der liebevoll seine Tauben füttert, bleibt bis zu seinem Tod ein Mörder. Daß ein Mörder vielleicht einen Grund haben könnte, macht seine Tat vielleicht erklärbar, aber niemals entschuldbar.
Ein Mensch, der einer Taube heimtückisch den Flügel bricht, ist, wie Du richtig sagst, vielleicht in einer psychischen Krise. Das ist vielleicht eine Erklärung , aber niemals eine Entschuldigung.
Du hast auch Recht, wenn Du sagst, daß dieser Mann nicht perse böse sein muß. Aber diese qualvolle und heimtückische Vernichtung eines Lebewesens, das Gott nach dem Glauben des Christianentums auf Augenhöhe mit dem Menschen geschaffen hat, ist böse, ist das Böse an sich, ist perse böse.
Es tut mir leid, ich muß jetzt Schluß machen, aber Dein Beitrag wird mich noch länger beschäftigen.
Danke dafür.
Volker