Wer den Koran als Quelle für historische Überlegungen benutzt, sollte sich bewusst sein, dass alle Verhaltensvorgaben in einem Verhältnis zur jeweiligen Situation standen, in der sich Mohammed gerade befand, und aus dieser heraus zu beurteilen sind. Alles, was dem Koran an Regeln zur Kriegsführung zu entnehmen ist, hatte zu Lebzeiten Mohammeds ausschließlich für Auseinandersetzungen, die im Zuge der Einigung der Stämme ausgetragen wurden, Gültigkeit.
Nach Mohammeds Tod und im Zuge der von den Muslimen geführten Expansionskriege, die sie in einem Zeitraum von rund 80 Jahren bis nach Spanien führten, mussten die koranischen Verse, die sich mit der Kriegsführung befassten, neu bewertet werden. Dass man diese Expansionsfeldzüge nicht als Verteidigungskriege bewerten kann, ist wohl unbestritten.
Nach Mohammed setzte sich die Auffassung durch, dass es gerechtfertigt sei, gegen die Feinde des Islam, für die Sache des Glaubens und für die Erweiterung des islamischen Machtbereichs Krieg zu führen. Ein solcher Krieg musste erklärt (17:15) und maßvoll geführt (17:33) werden. Ziel war nicht die Annektierung von Territorien, sondern die Verbreitung des rechten Glaubens, was allerdings auf dasselbe hinauskam. Getragen war der Einsatz für den Islam (djihad) von dem Gedanken, dass dieser "die beste aller Gesellschaften" (3:110) sei. Vom hemmungslosen Vernichten des Besitzes der Feinde sollte abgesehen werden. Abu Bakr hatte seinen Truppen noch in diesem Sinne Verhaltensanweisungen gegeben, die Begründer der Rechtsschulen vertraten allerdings eine härtere Linie.
Malik verbot beispielsweise nur mehr das Töten des Viehs und das Zerstören der Bienenstöcke. Abu Hanifa meinte, dass alles zerstört werden müsse, was nicht unter Kontrolle zu bringen sei. Insbesondere seien Häuser, Kirchen, Haustiere und die Ernte zu vernichten, meinte er. Shafi'i wiederum gestattete das Töten der Tiere nur, wenn anzunehmen war, dass die Feinde sonst in der Kriegsführung einen Vorteil hätten, was wiederum nach Gutdünken ausgelegt werden konnte.
Es gibt auch heute noch islamische Rechtsgelehrte und radikale Gruppen, die sich im Sinne einer mittelalterlichen Auffassung dem bewaffneten Kampf (Djihadismus) verpflichtet fühlen. Dem wird allerdings von vielen Gelehrten und Persönlichkeiten aus der islamischen Welt mit Hinweis auf die historischen Gegebenheiten, die an der Entstehung des Korans maßgeblich beteiligt waren, widersprochen.
Nach Mohammeds Tod und im Zuge der von den Muslimen geführten Expansionskriege, die sie in einem Zeitraum von rund 80 Jahren bis nach Spanien führten, mussten die koranischen Verse, die sich mit der Kriegsführung befassten, neu bewertet werden. Dass man diese Expansionsfeldzüge nicht als Verteidigungskriege bewerten kann, ist wohl unbestritten.
Nach Mohammed setzte sich die Auffassung durch, dass es gerechtfertigt sei, gegen die Feinde des Islam, für die Sache des Glaubens und für die Erweiterung des islamischen Machtbereichs Krieg zu führen. Ein solcher Krieg musste erklärt (17:15) und maßvoll geführt (17:33) werden. Ziel war nicht die Annektierung von Territorien, sondern die Verbreitung des rechten Glaubens, was allerdings auf dasselbe hinauskam. Getragen war der Einsatz für den Islam (djihad) von dem Gedanken, dass dieser "die beste aller Gesellschaften" (3:110) sei. Vom hemmungslosen Vernichten des Besitzes der Feinde sollte abgesehen werden. Abu Bakr hatte seinen Truppen noch in diesem Sinne Verhaltensanweisungen gegeben, die Begründer der Rechtsschulen vertraten allerdings eine härtere Linie.
Malik verbot beispielsweise nur mehr das Töten des Viehs und das Zerstören der Bienenstöcke. Abu Hanifa meinte, dass alles zerstört werden müsse, was nicht unter Kontrolle zu bringen sei. Insbesondere seien Häuser, Kirchen, Haustiere und die Ernte zu vernichten, meinte er. Shafi'i wiederum gestattete das Töten der Tiere nur, wenn anzunehmen war, dass die Feinde sonst in der Kriegsführung einen Vorteil hätten, was wiederum nach Gutdünken ausgelegt werden konnte.
Es gibt auch heute noch islamische Rechtsgelehrte und radikale Gruppen, die sich im Sinne einer mittelalterlichen Auffassung dem bewaffneten Kampf (Djihadismus) verpflichtet fühlen. Dem wird allerdings von vielen Gelehrten und Persönlichkeiten aus der islamischen Welt mit Hinweis auf die historischen Gegebenheiten, die an der Entstehung des Korans maßgeblich beteiligt waren, widersprochen.
MfG B.

