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religi
#10
Wenn man den Psalter in einem Zug durchliest, wird man doch sehen, dass im "Vorspann" oft eine Situation angegeben wird, zu der dieser Psalm etwas aussagt, das lohnt sich oft, nachzuschlagen :.)
Da wird auch mal gesagt: Salomo, Moses, David, Jedutun, Asaph, und das nehmen viele als Autoren-Notiz, dann weiss man auch aus derselben Bibel, ob die vor oder nach Koenig David lebten.

- le_ kann bedeuten Dativ ("wem-Fall"),
- oder le_ ="fuer" - was auch heissen kann, wer dessen liturgisches Amt innehat, dem ist es aufgetragen - soweit das Heiligtum in Jerusalem in Betrieb war und 24 Stunden taeglich Dienste der Anbetung darbrachte - diese Rolle zu singen.

Die 150 Texte, aus denen der Psalter (im Prinzip) besteht, passen zu einem Tages-Gebet fuer 5 Dienste, de ineinander uebergehen:

In jued. Bibel-Ausgaben sind sie in 5 ungleiche Buecher unterteilt. Man koennte sie also auch als eine Art Brevier auffassen, bei dem bestimmte Teile (wie die (taegliche) Morgen-Weihe des Hauses, ein Suenden-Bekenntnis, ein Dank etc) staendig dran sind, andere nach Jahreszyklus parallel zur Thorah-Lesung angepasst sind.
Da begoenne man abends mit Psalm 1 und endet im Morgengrauen mit Psalm 150. Das ist eine mir sehr zusagende Vorstellung und passt zu vielen Sitten der aus Israel gekommenen alten Kirchen, die G"TT auch ein "immerwaehrendes" Beten und Singen erbringen.

(Nachtrag:) Es gab in Aegypten schon zur Zeit der Makkabaeer die Spende eies sehr reichen Mannes, ein praechtiges Zweit-Heiligtums-Zentrum zu Jerusalem, es stand in Heliopolis (biblisch On).
Dort wurde nur Weihrauch erbracht und das Stundengebet aus dem Psalter erbracht. Es war nicht als Konkurrenz zu Jerusalem gebaut, sondern aus Heimweh, deshalb wurde dort auch kein Opferdienst abgehalten wie in Jerusalem.

Moeglicherweise hatte man darin ein Vorbild fuer die Moeglichkeiten in der langen Exilzeit, einen Kultus nie einschlafen zu lassen, indem man das Gebetsgut stets pflegt. Daraus lernten es dann spaeter die Ost-Christen und die Kloester der Katholiken. )

Als "inspiriert" fasse ich auf, dass G"TT ja immer dabei war, sowohl, als Ereignisse fuer Texte geschahen, dann auch, als man sie zu tradieren anfing und liebevolle Texte-mit-Melodien dazu einsetzte, dann auch wenn jemand sie aufschrieb - je nach Ausbildung und Situation haette das in Keilschrift, in Aegypter-Schrift oder in Kanaanaeischem Alphabeth sein koennen, denn das ist nicht mit den 10 Geboten befohlen worde, wenn man schreibt,, in was man schreiben soll. -

Erst im Exil von Babel kam die Notwendigkeit an Israel heran, sich der Identitaet zuliebe jetzt ein fuer allemal festzulegen, auf 1 Schrift, da heisst das, was wir als Hebraeische 22-Ziffern-Zeichen-Schrift kennen: (as)syrische Quadratschrift. -

Laut der Mischna "Pirqe Awoth" (Sprueche der Vaeter) tradierte in Babel die "Grossen-Versammlung" das, was an uns als Bibel kam, das hiess, bis dahin konnten die "Beilagen zur Akte des Vorgangs zwischen Volk Israel und G"TT" in beliebigen Sprachen entstanden und ueberliefert gewesen sein, man eichte es nun erst - und so erklaere ich mir die durchschimmernden Sprachgestalten:

da ist der "1." Schoepfungsbericht, wie es war, bis zum Adamiten-Paar, eben auf sumerischer Schriftbasis mehr schematisch zur Hand gewesen, der "2." - wie es mit Adam nun losging - in aegyptischer Art sehr bildhaft gegeben. Volk Israel lebte ja mit seinen Nachbarn in staendiger Verbindung und kulturellen Gemeinsamkeiten.

G"TT war dann auch weiter dabei, als nach der Rueckkehr aus Babel die spaeteren Texte entstanden, und es tut keinem Text Abbruch, wenn ein Spaeterer eine aeltere viel erzaehlte Situation sprachlich neu fasst und sich eben dieser Text haelt. Die Bibel selbst nennt doch auch Buecher, in denen mehr zu einem Ereignis steht (z.B.Koenigs-Chroniken).

Dass man in der Bibel liest, ist nach jued.Erkenntnis ein Verdienst des Schreibers Daniel - der nicht als Prophet betrachtet wird, aber in Israel sehr hoch geschaetzt wird, weil er in Babel im Exil den synagogalen Dienst erfand, staendig kontrollierend die Hl.Schriften zu verlesen und sich die auch inhaltlich anzuschauen, als Texte, die G"TT an jede Generation "jetzt" gerichtet hat:
Ich stand am Sinai - nicht irgendwelche nebelhaften fernen Vorfahren - und ich uebernahm es, diesen Vertrag mit G"TT zu versuchen, und ich weiss, dass ER mich daher genau erkennt... etc

- das reicht fuer Juden als "Inspiration" aus, denn ER ist unser, Israels G"TT im Einzelnen sowie DER HERR der Welt und Zeiten. Wieviele meiner Brueder also daran gewirtschaftet, glossiert, ausgewaehlt und weiter gearbeitet haben, weiss ich doch, und die Buecher sagen es doch, dass der bekannte hebraeische Bestand binnen 1000 Jahren erstellt und gesammelt wurde:
Weil es unser Werk ist ist es Unseres G"TTES Tat.

Nach dem Exil ging es auch mit Billigung unserer Autoritaeten auf Griechisch, ich denke, eben weil man ja auch Aramaeisch und die andern Sprachen genommen hatte, ehe es Schultexte wurden.

Es ist im Talmud behandelt und disputiert worden, wie man an die Septuaginta kam, um von Koenig Aegyptens die Anerkennung als "weise und wuerdige" Religion zu bekommen, und mit dieser Septuaginta gab es dann auch eine Phase der Mission, mit der man aber unter Rom schon wieder bei uns Pharisaeern aufhoerte, um nicht Leute mit weishheit anzuziehen, die an ihren Orten nicht soviel Juedischkeit kriegen koennen, die Gebote auch dann zu halten, wenn das ganz "unweise" zu sein verspricht, etwa, die nationalen Gebote, der Kultus

- und daher hat die Pharisaeer-Schule, die als einzige Schule der Juden noch nach der Zerschlagung des Staates Judaeas und des Heiligtumskultes identisch erkennbar juedisch blieb, dann die Septuaginta eben nicht beibehalten -
und nur, um sich dessen sicher zu bleiben, dass es im Griechisch der hebraeisch-juedischen Gemeinden das besagt, was Israels Lehre ist, wurde die Septuaginta-Uebersetzung nun durch eine neue Uebersetzung ins dann aktuellere Griechische ersetzt, im Kultus aber wurde hauptsaechlich nur noch das hebraeische Textgut behalten, aber damit nicht die anderen Buecher entwertet:

Woher denn feiern wir immer noch (jetzt gerade wieder) Hanukka, wenn uns die Makkabaeer-Buecher "suspekt" gewesen waeren?
Und was soll am Buch Jesus Sirach unjuedisch sein? - Was spricht gegen die Gueltigkeit des Buchs Judith? - Warum soll Esther nicht auch chaldaeisch gebetet haben?

- Also wurde vom Judentum aus nie bestritten, dass es heilige Schriften sind, auch wenn sie von Christen auch gelernt werden.

"Gepriesen sei, wer da kommt im NAMEN HERR"
- soviel Respekt muss man schon vor seinen eigenen Vorgaengern haben: die Zitierten leben doch noch doch noch durch ihr Wort mit uns weiter in 1 Gemeinschaft.

mfG WiT :.)
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Nachrichten in diesem Thema
[Kein Betreff] - von Christ - 20-11-2004, 14:16
[Kein Betreff] - von ExAdmin - 20-11-2004, 20:17
[Kein Betreff] - von Christ - 21-11-2004, 00:12
[Kein Betreff] - von ExAdmin - 21-11-2004, 09:19
[Kein Betreff] - von Christ - 21-11-2004, 09:37
[Kein Betreff] - von ExAdmin - 21-11-2004, 16:52
[Kein Betreff] - von Christ - 21-11-2004, 19:26
[Kein Betreff] - von ExAdmin - 21-11-2004, 19:31
nochmal zu den Psalmen - von Gast - 07-12-2004, 04:54
Bedeutung Koenig Davids - von Gast - 10-01-2005, 23:31
Re: Bedeutung Koenig Davids - von Mandingo - 11-01-2005, 22:30

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