28-12-2010, 15:07
(28-12-2010, 14:36)t.logemann schrieb: Sorry @Franziskus, muss ich Dich ein wenig korrigieren:
Das grösste Verbrechen dass der Mensch am Menschen ausübte - basierte nicht auf der Theologie einer monotheistischen Religion, sondern auf den Vorstellungen eines Wahnsinnigen namens Hitler.
6 Millionen Menschen in KZ's umgebracht, 20 Millionen Ermordete durch den 2. Weltkrieg - das hat noch kein Papst und kein Kalif fertig gebracht....
Stimmt, bei den Päpsten hat sich das im Laufe der Jahrhunderte subsummiert - sie waren es auch, die die Juden als erstes interniert haben.
Außerdem ist die Vorstellung, Hitler als Genesis allen Übels zu nehmen, so kurz gegriffen, dass ich darauf gar nicht eingehen möchte. Wer dem Judenhass ganz allein dem kleinen Rumpelstilzchen mit dem schlechten Bart zuschustert, der möchte sich bewußt vor eine Kultur des Hasses werfen, die man anhand christlich-germanischer Antisemiten sowohl im Deutschen Reich als auch in Österreich fast ein Jahrhundert zuvor schon hat beobachten können - nimm' nur mal den Erfolg der Antisemiten in der Wahlliste in Österreich, und die Äußerungen des Wiener Bürgermeisters Ende des 19. Jahrhunderts. Aber das sind nur einige wenige Beispiele.
Antisemitismus ist ein Produkt des viel gelobten "christlichen Abendlandes"; nicht das eines schlecht rasierten Rumpelstilzchens, das sich in Kriegszeiten zum Oberkasper gemacht hat.
Und ganz davon abgesehen; selbst wenn der Einfluß des Christentums mit dem Antisemitismus nichts gemein hätte; was soll diese komische Opferzählung? Macht eine quantitative Überlegenheit der Opfer in einem bestimmten Zeitrahmen (in der Tat hat die Kirche niemals innerhalb von 12 Jahren 6 Millionen geschafft - was aber auch mit demographischen Umständen zusammenhängt, weniger mit der Bereitschaft) eine andere Tat in irgendeiner Weise besser? Wird Völkermord dadurch etwas "besseres", weil er nur ein Volk von 20.000 Individuen betrifft? Dieser Mißbrauch historischer Daten zur Relativierung grausamer Taten ist zynisch und obendrein noch bescheuert.
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz

