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Die Kirchenväter in der frühen Christentumsgeschichte
#16
Bion, Dein Beispiel geht um Mth. 16
Das Kapitel hat kurz gesagt folgende Inhalte:
Pharisäer forden ein Zeichen, unerhört diese böse ehebrecherische Art, die wie Jonas ein Zeichen forderte. Die Rede ist von Abendrot, vom Sauerteig der Pharisäer und von der Brotvermehrung. Ab Vers 13 kommt Jesus in die Gegend von Cäserea und macht eine Befragung was die Leute meinen wer er sei. Jesus bestimmt dann Petrus als Fels und gibt ihm die Himmelreichschlüssel. Na warum? Weil er Simon Jonas Sohn ist und Beziehung zum Vater hat, der ihm zuflüsterte wer Jesus sei? Ein Leser versteht das nicht ganz und auch nicht, warum danach Jesus verbietet seinen Jüngern zu sagen wer er selbst sei.

Für mich sind das ziemlich merkwürdige Sprünge.
Solche Sprünge kommen jedoch im Text der Auslegung nicht vor, die ist geordnet, ein durchgehender Text. In der Auslegung geht es bei Math.16 darum, wie man gerechtes ausbreitet, dem Gegenüber gerecht wird, Fragen beantwortet und zur Zusammenarbeit kommt.

Die malerische Seite zeigt sich so :
Zitat:Math. 16.3 und des Morgens sprechet ihr: Es wird heute Ungewitter sein, denn der Himmel ist rot und trübe. Ihr Heuchler! Des Himmels Gestalt könnet ihr urteilen; könnet ihr denn nicht auch die Zeichen dieser Zeit urteilen?

Auslegungsseite:
Man rennt offene Türen ein, sobald ein Wunsch vorhanden ist.
Wenn er gewünscht wird -sehen sie ihn vollkommen (und prüfen etwa nicht? wollen nur ..) Da wird es stürmisch, da wird es trüb.

Der Scherz kommt zustande, da boker, Morgen genausogut biker, kritisieren bzw. besuchen oder sich kümmern heißt. Der ganze Satz ist gespickt voll solcher "Scherze". Es kommt im Kapitel insgesamt ein ganz anderer Zusammenhang heraus. Diesen Zusammenhang kannte Ambrosius und machte dazu seine Predigt:

Vorang hat was erlösen soll. Wie wird dieser Vorrang zugeteilt? Etwa durch Behauptung gegeben, durch einen Ruf zugeschrieben, durch glauben dass? Ebensowenig vermag es ein Mann mit Rang, der das behauptet. Nur Petrus, der hat es erkannt was "Jesus" (was Erlösung) ist!

Das Öffnen (patar, Peter) für den Wunsch bringt die Erlösung und die wiederum gibt den Schlüssel zur Zusammenarbeit.

Nun sehen wir uns an, was Ambrosius angerichtet oder auch genau getroffen hat:

Zitat:de incarnatione 4,32-34

32. Sobald er hörte: "Ihr aber, was sagt ihr, wer ich sei?" (Mt 16,15), vergaß er nicht seine Stellung und übte sogleich den Vorrang aus, den Vorrang des Bekenntnisses wohlverstanden, nicht der Ehre, den Vorrang des Glaubens, nicht des Ranges.... 33. Dies aber ist Petrus, der vor den übrigen Aposteln, ja sogar anstelle der übrigen antwortet. Und deshalb wird er 'Fundament' genannt (vgl. Mt 16,18), weil er es versteht, nicht nur das Eigene, sondern das Gemeinsame zu bewahren. Ihm pflichtete Christus bei: "Der Vater hat es offenbart" (Mt 16,17).

Soweit so gut. Mit meinen obigen Zeilen ist zu lesen, dass petrus das Öffnen für einen Wunsch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit gibt. Dass dies den Schlüssel gibt. Solange ich die Begriffe mit den anderen Bedeutungen belege, erscheint mir der Text hervorragend und auch sinnvoll.

Der Bruch entsteht sobald sich jemand einen Petrus vorstellt, der sich als so genannter Oberschleimer ausgibt und Jesus seinen Rang bestätigt, Saduzzäer und Pharisäer als Schlangenbrut sieht und sich damit recht unchristlich hervortut, bei der Schlüsselübergabe zum Fundament zu einem "Brocken" wird, was auch als Deutung durchgeht und noch einiges, über das ich jetzt aber nicht schreibe, dem angeblich der Vater alles offenbart hat.

Das ist ein ziemlicher Unterschied zur Weisheit des "sich öffnens" das die Schlüsselphilosophie der ersten Zeit war und der späteren Abweichung, die Petrus als Schlüsselfigur des Verkünder des Glaubens darstellt.

Warum sollte Ambrosius nach 300! Jahren sich Gedanken um einen Petrus machen?
Warum sollte er mit so geschwollenen und unverständlichen Worten um sich werfen?
Selbst beim fünfmaligen Lesen ist nichts zu verstehen als Worte, die man nur wiederholen, aber nicht in der Tiefe verstehen kann. Ambrosius sprach mit dem damals üblichen Begriffsjargon.
Seine Nachfolger nahmen die Begriffe - sie lieferten aber nicht mehr deren Inhalt weiter.
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RE: Die Kirchenväter in der frühen Christentumsgeschichte - von MaSofia - 27-12-2010, 18:52

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