16-12-2010, 19:46
Ich habe einige Grundansätze zur Kommunikation mit anderen Menschen:
1. Mein Gegenüber ist kein zweites Ich, sondern ein eigenständiges Du. D.h. im worst case versteht er aus seiner persönlichen Lebensgeschichte heraus jedes Wort mit einem anderen Schwerpunkt und reflekiert es in einem anderen Kontext => Wir reden aneinander vorbei
2. Wenn ich das soweit akzeptiere, dass der Andere auch wirklich jemand Anderes ist, kann ich wie schon angedeutet nicht voraussetzen, dass er mich versteht. Ich könnte dem Anderen nur dann vorwerfen, dass Unverständnis sein Fehler wäre, wenn ich davon ausgehe, dass er mich verstehen muss, und das unterstellt wiederum, dass derjenige nicht ein "Du" ist, sondern eine Kopie von mir selbst. Hier habe ich also auch eine Bringschuld, ihm mein "Ich" und meinen Ansatz zu vermitteln, und genauso die Pflicht, zu verstehen, wie die Welt aus seinem Universum heraus aussieht
3. Das bedingt, dass ích oder der andere Mensch nicht zwangsläufig falsch oder richtig liegen, sondern dass er und ich die Sache einfach anders betrachten. Möglicherweise betrachten wir beide einen Sachverhalt in unserer eigenen Weise "falsch", weil wir beide eine Dritte Seite nicht sehen, die ein 3. Gesprächspartner mit hineinbringen würde
4. Aus dieser Ablehnung von wahr und falsch resultiert, dass Ziel einer Diskussion ist, gemeinsam mit den Anderen einen für uns beide richtigen Standpunkt zu finden, man arbeitet durch eine Diskussion auf ein gemeinsames Ziel hin, Kommunikation ist also weniger ein Gegeneinander, als vielmehr ein Miteinander, aus dem beide profitieren können
5. "Sich verletzt fühlen" ist eine schwierige Sache. Wenn wir uns vor Augen halten, dass der Gegenüber ein eigenes "Du" ist und sein eigenes Universum hat, sind mögliche Beleidigungen etwas, die er lediglich gegen das Abbild seines Gesprächspartners, das er an der Wand seines Universums betrachtet, schmettert. Beleidigt fühlen muss sich daher niemand: es gibt keinen Zwang, diese Beleidigungen vom Rande seines Universums abzukratzen und sie in das eigene Universum zu holen.
Nur ein paar Gedanken.
1. Mein Gegenüber ist kein zweites Ich, sondern ein eigenständiges Du. D.h. im worst case versteht er aus seiner persönlichen Lebensgeschichte heraus jedes Wort mit einem anderen Schwerpunkt und reflekiert es in einem anderen Kontext => Wir reden aneinander vorbei
2. Wenn ich das soweit akzeptiere, dass der Andere auch wirklich jemand Anderes ist, kann ich wie schon angedeutet nicht voraussetzen, dass er mich versteht. Ich könnte dem Anderen nur dann vorwerfen, dass Unverständnis sein Fehler wäre, wenn ich davon ausgehe, dass er mich verstehen muss, und das unterstellt wiederum, dass derjenige nicht ein "Du" ist, sondern eine Kopie von mir selbst. Hier habe ich also auch eine Bringschuld, ihm mein "Ich" und meinen Ansatz zu vermitteln, und genauso die Pflicht, zu verstehen, wie die Welt aus seinem Universum heraus aussieht
3. Das bedingt, dass ích oder der andere Mensch nicht zwangsläufig falsch oder richtig liegen, sondern dass er und ich die Sache einfach anders betrachten. Möglicherweise betrachten wir beide einen Sachverhalt in unserer eigenen Weise "falsch", weil wir beide eine Dritte Seite nicht sehen, die ein 3. Gesprächspartner mit hineinbringen würde
4. Aus dieser Ablehnung von wahr und falsch resultiert, dass Ziel einer Diskussion ist, gemeinsam mit den Anderen einen für uns beide richtigen Standpunkt zu finden, man arbeitet durch eine Diskussion auf ein gemeinsames Ziel hin, Kommunikation ist also weniger ein Gegeneinander, als vielmehr ein Miteinander, aus dem beide profitieren können
5. "Sich verletzt fühlen" ist eine schwierige Sache. Wenn wir uns vor Augen halten, dass der Gegenüber ein eigenes "Du" ist und sein eigenes Universum hat, sind mögliche Beleidigungen etwas, die er lediglich gegen das Abbild seines Gesprächspartners, das er an der Wand seines Universums betrachtet, schmettert. Beleidigt fühlen muss sich daher niemand: es gibt keinen Zwang, diese Beleidigungen vom Rande seines Universums abzukratzen und sie in das eigene Universum zu holen.
Nur ein paar Gedanken.
