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Akzeptanz von Argumenten
#10
... was zeigt, dass an dieser Stellen aneinander vorbei argumentiert wurde. Die Akzeptanz von Argumenten hängt meiner Meinung nach davon ab, ob ein Anliegen eine Antwort findet und einen kleinen "Aha-Effekt" erzeugt.
Erste Frage also: Welches Anliegen wird vertreten. Zweite Frage: Ist dies auch mein Anliegen? Wenn nein, was meistens der Fall sein dürfte, wie vertrete ich eine Gegenposition.
Ich denke, wir sind uns einig, dass Konfrontation nur Gegendruck erzeugt.
Ich halte es für das Gescheiteste, das ursprünglich vorgebrachte Anliegen aufzugreifen und die Gegenposition an Einzelheiten dingfest zu machen, die unplausibel erscheinen.

Ich mache hier einmal den Versuch, ein Anliegen aufzugreifen und eine Gegenposition aufzubauen:
Man muss sich doch prinzipiell darauf verständigen was denn im interreligiösen Dialog überhaupt "Beweis" sein kann. Nicht jeder hier ist "studierter Philosoph, Religionswissenschaftler, geschweige denn Guru, Fakir, Rabbi" etc.

Ich kann "seitenweise" Gottesbeweise aus meiner Religion hier 'reinstellen, ...


Welches Anliegen liegt vor?
Mit großer Wahrscheinlichkeit möchte der Verfasser (T.Logemann) anerkannt wissen, dass es für religiöse Wahrheiten einen "Beweis" geben möge. Oder anders ausgedrückt: Mein Glaube ist doch nicht kein beliebiger Willensakt sondern ein vernünftiges und sinnvolles Denkmuster.

Wie kann eine Gegenposition aussehen?
Die gängige Gegenposition dazu ist Folgende: Religiöse oder weltanschauliche Wahrheiten gibt es Tausenden (Ungezählte). Gäbe es einen Beweis für eine davon, so wäre diese längst gleichartiger Bestandteil jeder Religion oder Weltanschauung.
Diese Gegenposition dürfte auf Opposition stoßen, weil sie der Gefühlswelt des Glaubenden bzw. weltanschaulich Überzeugten widerspricht.

Wie greift man das Anliegen auf?
Man kann mit einigen Fragen beginnen: "Was will ein "interreligiöser Dialog"? - "Welche Ergebnisse werden darin angestrebt?" - "Welche Probleme treten auf?" - "Wie steht man zu Authoritäten, und wie kann man deren Rat einbeziehen?" - "Wie gehe ich mit Positionen um, die von der anderen Seite nicht anerkannt werden z. B. Gottesbeweise?" - ...
(Die Fragen muss man nicht explizit stellen, sondern antwortet nur darauf)

Die Antwort sähe ausgewalzt dann etwa so aus:
Du sprichst von einem interreligiösen Dialog und erwähnst, dass darin "Beweise" für gewisse Glaubenspositionen eine Rolle spielen werden. Ist nicht eine andere Vorgehensweise günstiger, beispielsweise zusammen zu stellen, was wir gemeinsam glauben und gemeinsam anstreben können (gemeinsame Ziele?). Darin können gemeinsame Katastrophenbewältigung, Kriegsfolgenbeseitigung oder gemeinsames Feiern eine bestimmende Rolle spielen. So etwas könnte von den Amtsinhabern organisiert werden, so dass man sich aneinander gewöhnt. Sicher wird es Reibungspunkte geben, wo wir zu liberal und die Anderen zu streng wirken. Würde ein Beweis an dieser Stelle hilfreich sein? Ich denke: eher nicht. Ein tatsächlicher Beweis wäre sogar eher hinderlich, weil er die "gleiche Augenhöhe" im Dialog zuungunsten einer Seite verlässt, wer immer ihn vorbringt. Ferner bindet sein Verständnis Kräfte im religionsphilosophischen Überbau, der für die praktische Arbeit wenig relevant ist.

Soviel Demonstration für heute!
(Selbstverständlich muss man das "normalerweise" nicht derart auswalzen!)
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Nachrichten in diesem Thema
Akzeptanz von Argumenten - von Ekkard - 15-12-2010, 00:57
RE: Akzeptanz von Argumenten - von t.logemann - 15-12-2010, 01:25
RE: Akzeptanz von Argumenten - von Ekkard - 15-12-2010, 01:30
RE: Akzeptanz von Argumenten - von t.logemann - 15-12-2010, 01:39
RE: Akzeptanz von Argumenten - von petronius - 15-12-2010, 20:53
RE: Akzeptanz von Argumenten - von t.logemann - 15-12-2010, 17:10
RE: Akzeptanz von Argumenten - von t.logemann - 15-12-2010, 21:11
RE: Akzeptanz von Argumenten - von petronius - 15-12-2010, 22:59
RE: Akzeptanz von Argumenten - von Ekkard - 16-12-2010, 00:22
RE: Akzeptanz von Argumenten - von t.logemann - 16-12-2010, 01:25
RE: Akzeptanz von Argumenten - von petronius - 16-12-2010, 10:08
RE: Akzeptanz von Argumenten - von agnostik - 16-12-2010, 17:26
RE: Akzeptanz von Argumenten - von Ekkard - 16-12-2010, 02:08
RE: Akzeptanz von Argumenten - von agnostik - 16-12-2010, 17:32
RE: Akzeptanz von Argumenten - von t.logemann - 16-12-2010, 02:19
RE: Akzeptanz von Argumenten - von petronius - 16-12-2010, 10:15
RE: Akzeptanz von Argumenten - von d.n. - 16-12-2010, 11:40
RE: Akzeptanz von Argumenten - von petronius - 16-12-2010, 21:21
RE: Akzeptanz von Argumenten - von t.logemann - 16-12-2010, 18:06
RE: Akzeptanz von Argumenten - von Karla - 16-12-2010, 21:17
RE: Akzeptanz von Argumenten - von d.n. - 16-12-2010, 21:29

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