14-12-2010, 14:13
Ja. Auf das wäre ich später auch noch mal zu sprechen gekommen.
Interpretation von Texten ist prinzipiell nicht als "richtig" oder "falsch" beweisbar. In Humanwissenschaften geht das generell nicht.
Dennoch sind Texte nicht beliebig deutbar. Im Prinzip wird hier interdisziplinär gearbeitet, da Deutung von historischen Texten eine Menge an der Vorarbeit von anderen Disziplinen - Archäologie, Schriftkunde, Geschichtswissenschaft etc. etc. - voraussetzt.
Und Deutung hat vorsichtig vorzugehen, Schritt für Schritt, und jeder Schritt muss wie beim Bergsteigen abgesichert sein.
Dennoch sind diese Schritte niemals "als richtig beweisbar", weil prinzipiell alles, was Menschliches deutet, von der Komplexität des Menschlichen ausgeht und auch auszugehen hat. Menschliches Verhalten ist niemals eindeutig.
Deutungen konnen aber nachvollziehbar gemacht werden und sind umso wertvoller, je mehr sie den kompletten Forschungsstand anderer Diszuplinen mit einbeziehen - zustimmend oder ablehnend.
Was "Bibelsprücheklopfer" angeht, die Du erwähnst, Ekkard, so ist das in der Tat meist hanebüchen. Der Witz dabei ist, dass außer ihnen selbst oft kein anderer überhaupt sehen kann, dass die erwähnte Aussage durch dieses Zitat belegt ist.
Das heißt, sie haben eine bestimmte Vorstellung, was die Bibel aussagt, und dann suchen sie nach Zitaten, die das "belegen". Dass das Zitat ganz anderes aussagt, können sie selber nicht erkennen, weil sie von ihrer eigenen Vorstellung beherrscht sind.
Dass hier keine wirklichen Beweise vorliegen, ist also eigentlich eh klar. Selbst wenn nicht vorausgesetzt ist, dass alles, was in der Bibel steht, ein Beweis für Wahrheit ist. Auch in einem Roman lässt sich die Intention des Romans nicht durch ein herausgerissenes Zitat belegen.
Das Zitieren einer Textstelle belegt also erst mal in der Tat weiter nichts als dies, dass der Text so im Werk vorhanden ist.
Interpretation von Texten ist prinzipiell nicht als "richtig" oder "falsch" beweisbar. In Humanwissenschaften geht das generell nicht.
Dennoch sind Texte nicht beliebig deutbar. Im Prinzip wird hier interdisziplinär gearbeitet, da Deutung von historischen Texten eine Menge an der Vorarbeit von anderen Disziplinen - Archäologie, Schriftkunde, Geschichtswissenschaft etc. etc. - voraussetzt.
Und Deutung hat vorsichtig vorzugehen, Schritt für Schritt, und jeder Schritt muss wie beim Bergsteigen abgesichert sein.
Dennoch sind diese Schritte niemals "als richtig beweisbar", weil prinzipiell alles, was Menschliches deutet, von der Komplexität des Menschlichen ausgeht und auch auszugehen hat. Menschliches Verhalten ist niemals eindeutig.
Deutungen konnen aber nachvollziehbar gemacht werden und sind umso wertvoller, je mehr sie den kompletten Forschungsstand anderer Diszuplinen mit einbeziehen - zustimmend oder ablehnend.
Was "Bibelsprücheklopfer" angeht, die Du erwähnst, Ekkard, so ist das in der Tat meist hanebüchen. Der Witz dabei ist, dass außer ihnen selbst oft kein anderer überhaupt sehen kann, dass die erwähnte Aussage durch dieses Zitat belegt ist.
Das heißt, sie haben eine bestimmte Vorstellung, was die Bibel aussagt, und dann suchen sie nach Zitaten, die das "belegen". Dass das Zitat ganz anderes aussagt, können sie selber nicht erkennen, weil sie von ihrer eigenen Vorstellung beherrscht sind.
Dass hier keine wirklichen Beweise vorliegen, ist also eigentlich eh klar. Selbst wenn nicht vorausgesetzt ist, dass alles, was in der Bibel steht, ein Beweis für Wahrheit ist. Auch in einem Roman lässt sich die Intention des Romans nicht durch ein herausgerissenes Zitat belegen.
Das Zitieren einer Textstelle belegt also erst mal in der Tat weiter nichts als dies, dass der Text so im Werk vorhanden ist.