09-12-2010, 21:58
(09-12-2010, 03:16)uyaniksporun santraforu schrieb: Dadurch entstehen lustige Szenarien.
Wenn man jetzt die Frage stellen würde. Wer bist Du. Dann wäre die Antwort Ich bin Ich, bzw. Du (in deinem Sinne) ist Ich ().
Wenn wir die Klammern weglassen würden, so würde der Satz schnell zum Widerspruch führen
das passiert nur, wenn man das personalpronomen (ich/du) mit dem substantiv (das ich/das du) verwechselt
ich bin ein "das ich", du bist ein "das ich" ("in meinem Sinne" nur insofern, als dieser satz voraussetzt, daß ich das andere ich als solches erkenne)
(09-12-2010, 03:16)uyaniksporun santraforu schrieb: Das bedeutet, dass zwei Menschen unterschiedliche Aussagen über die gleiche Sache treffen und beide richtig sind, insofern man den Aspekt der Bezugsperson berücksichtigt
ich denke nein. worin soll noch mal die unterschiedlichkeit von aussagen worüber genau bestehen?
(09-12-2010, 03:16)uyaniksporun santraforu schrieb: Ich bin mir meiner selbst bewusst.
Jetzt tun sich Fragen auf wie etwa, warum bin ich mir meiner selbst bewusst?
weil ich das kann
es ist als meine fähigkeit vorhanden. wie auch meine antwort lauten würde auf die frage: warum kann ich meinen linken arm heben?
natürlich kann ich den mechanismus weiter ausführen: weil mein gehirn in der lage ist, den befehl an die armmuskeln auszusenden, und diese wiederum auf befehl kontrahieren. zugegeben, das bewußtsein können wir nicht so einfach mechanistisch erklären - aber es scheint evident, daß irgendeine materiell basierte ursache besteht. schon der rhesusaffe verfügt ausweislich unserer praktischen erkenntnisse nicht über ein ich- oder selbst-bewußtsein wie der mensch, der fadenwurm wohl erst recht nicht
aber der kann ja auch keinen arm heben
(09-12-2010, 03:16)uyaniksporun santraforu schrieb: Ich kann Schmerz, Trauer, Freude und Lust empfinden. Aber kann ich auch mich empfinden?
"Schmerz, Trauer, Freude und Lust" kann ich doch nur an mir empfinden (an anderen "nur" wahrnehmen und nachempfinden, siehe spiegelneuronen). ob ich sie aber auf ein ich zurückführe, ist eine frage des ich-bewußtseins. der rhesusaffe empfindet sicher auch schmerz - aber ist er sich deshalb seiner selbst als ich bewußt?
(09-12-2010, 03:16)uyaniksporun santraforu schrieb: Vielleicht bin ich auch überhaupt erst durch meine Empfindungen in der Lage über meiner selbst bewusst zu sein. In diesem Fall wäre die Empfindung die Ursache des Ich-Bewusstseins, was die Frage beantworten würde warum ich mir meiner selbst bewusst bin.
das eine ist imho ist imho eine konditionalfrage: wenn ich mich nicht empfinden würde, könnte ich dann meiner selbst bewußt sein?
ich denke nicht
daraus aber eine kausalaussage zu destillieren:
weil ich empfinde, bin ich bewußt
scheint mir voreilig
ich sehe die ich-empfindung als grundlage des ich-bewußtseins, bin mir aber nicht so sicher, daß sie ein solches notwendig verursacht. anders gesagt: erst ein ich-bewußtsein ermöglicht die verarbeitung von ich-empfindung
ist aber auch ein etwas wortklauberischer ansatz, je nachdem, was man halt genau unter "ich-bewußtsein" und "ich-empfindung" versteht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

