03-12-2010, 20:23
(03-12-2010, 03:00)Karla schrieb: Ich selber bin auch nicht in der Lage, "Ich" und "Ichbewusstsein" als Synonme zu verstehen, wie es hier mitunter unterläuft - oder mir zu unterlaufen scheint.
Wenn ich sage, dass ich ein Schuhbewusstsein habe - also das Bewusstsein, dass an meinem Fuß ein Schuh ist -, dann ist dieses Schuhbewusstsein nicht identisch mit dem Schuh - oder? Oder ist mein Beispiel schief?
Jedenfalls fasse ich "Ich" - mitunter - als eine Art Volumen auf, in dem Diverses enthalten ist. Das Ichbewusstsein aber ist ein rein kognitiver Prozess, die Beschreibung einer Form der Wahrnehmung
richtig
zwar ist ich-bewußtsein voraussetzung für die wahrnehmung des ichs als solches, aber dennoch nur teil desselben. wieviel meines ichs ist mir eigentlich bewußt? wird mir z.b. erst später bewußt?
ich denke, wir alle kennen das, daß unser bewußtsein vom eigenen ich eben nicht alle dunklen winkel ausleuchtet
das gleichnis mit dem "schuhbewußtsein" ist gar nicht so verkehrt. ich bin mir der schuhe an meinen füßen bewußt, wie ich mir meiner eigenen existenz bewußt bin. wobei ich mir z.b. an einem gelungenen tanzabend meiner drückenden schuhe weit weniger bewußt bin, so wie auch bestimmte aspekte meines ichs in meinem bewußtsein meiner selbst von anderen übertönt werden können
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)