01-12-2010, 21:38
(29-11-2010, 13:22)Der-Einsiedler schrieb: Ich lese zur Zeit wunderbar-böse Satiren von Henscheid, und da fragte ich mich schon mehrfach, ob es "religiöse Satiriker" gibt oder geben kann?
die frage ist schon mal, wann ein satiriker als "religiöser satiriker" gelten kann
definitiv religiös gefärbte satire ist mir auch nicht bekannt. zumindest würde ich entsprechende versuche, soweit mir z.b. aus dem evangelikalen bereich bekannt, aufgrund ihrer imho unbeholfenheit nicht als solche anerkennen wollen
satiriker, die sich als privatperson durchaus als gläubig bzw. religiös empfinden, wird es wohl schon geben (auch ich meine, über hüsch mal so was gehört zu haben). man weiß es bloß in der regel nicht, weils ja auch keine rolle für die qualität der satire spielt
kann, könnte es spezifisch "religiöse Satiriker" geben?
ich denke schon. könnte mir z.b. vorstellen, daß man die weltläufte durchaus satirisch beleuchten könnte auch von einer dezidiert relöigiösen haltung heraus. anscheinend fehlt aber diesem milieu die spezifische "leichtigkeit des seins", die gelungene satire nun mal auch ausmacht
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

