21-11-2010, 00:25
(20-11-2010, 13:37)Schmettermotte schrieb: Ich sehe das ähnlich. Bei einer geteilten Zelle kann ich noch nicht von einem empfindenden Wesen sprechen ...Vorsicht! Dazu unten mehr.
Außerdem spreche ich mich für die Verhinderung (auf dieser Basis) von Erbkrankheiten aus, weil ...
Ich verstehe allerdings auch die moralischen gegenargumente, denn diese entstehen im Grunde ja nur aus der Überzeugung, ab wann das Leben und somit die Menschenrechte und Menschenwürde beginnt.
(20-11-2010, 13:43)humanist schrieb: Ich denke, der Christ hat eine andere Vorstellung. Für ihn hat Gott bewusst ein Leben geplant. In dieses Schicksal hat sich der Mensch nicht einzumischen. Darum ist man auch gegen Abtreibung, künstliche Befruchtung und PID.@Humanist,
ich denke, dass dies der springende Punkt ist. Allerdings hält sich nicht einmal die katholische Kirche daran. Historisch bis tief ins 20. Jahrhundert hinein nicht. Denn die Kirchen haben wenig getan, wenn es darum ging, bereits bestehendes Leben zu bewahren und zu fördern. Gut, das ist schwierig und fordert vielleicht mehr Mittel, Mut und Manpower, als die Institution Kirche in der Lage sein mag zu geben, wenn es denn überhaupt in ihrem Interesse lag (z. B. Beseitigung von "Ketzern" und "Hexen" oder die mildere Form: Diffamierung, Berufsverbot). Auch verdrängen die kirchlichen Argumente gegen PID und vergleichbare Eingriffe, dass mit den gleichen Argumente jegliche Operation, jegliche medizinische Behandlung, die das Leben länger und lebenswerter macht, strikt verboten werden müssten. Denn die Änderung der Lebensspanne - und sei sie nur statistisch nachweisbar - ist ein Eingriff in Gottes Pläne mit dem Leben. Gottes Plan mit dem Leben um die Zeitenwende christlicher Rechnung war, so viel Leben zu produzieren, wie möglich und hinweg zu raffen, was schwach, alt oder krank wurde.
@Schmettermotte
Ich halte deine Betrachtungsweise für das hier diskutierte Thema für gefährlich. Es darf als möglich unterstellt werden, dass Gewebe z. B. schmerzempfindlich sind. Damit könnte man dann dein Argument aushebeln. Doch, ich denke, darum geht es gar nicht. Es geht meiner Meinung nach um die Frage, wie wir ganz allgemein medizinische Kenntnisse anwenden wollen. Hierbei spielen Fragen des sozialen Umfeldes, der Wunsch nach Elternschaft, Risiken usw. eine bestimmende Rolle und nicht weltanschauliche Urteile. Sicher nicht zulässig ist es, wenn medizinische Eingriffe vorgenommen werden, um einen bestimmten, verbrecherischen Zweck zu erreichen. Beispiele wären: Ausschließen eines Fötus von der Erbschaft, Veränderung der Identität, um der Rechtsverfolgung zu entgehen.
Also kurz: Medinzinische Eingriffe: ja, Verbrecherische Zwecke: nein (wie übrigen immer in unserem sozialen Gefüge).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard