14-11-2010, 00:04
(13-11-2010, 20:15)Conform schrieb:(13-11-2010, 13:17)humanist schrieb:Wahrscheinlich hängt es von der jeweiligen Persönlichkeit ab. Aber selbst eine oberflächliche Ideologie verliert an Überzeugungskraft, wenn für einen Teil ihrer Anhänger auch nur der leiseste Zweifel an der inneren Schlüssigkeit ihrer Lehre aufkommt. Ob nun die Ideologie eines Adolf Hitlers oder Mao Tse-Tungs: Die Schöpfer der Ideologie selbst wie auch ihre Glaubensanhänger versuchten, die Welt auf der Grundlage ihrer jeweiligen Ideologie zu erklären. Aufkommende Widersprüche mussten schnell durch entsprechende Umdeutung der Fakten glaubwürdig sowohl für die Bewahrer der Lehre wie für das Fußvolk im Sinne der Ideologie gedeutet werden, wenn nicht die Geschlossenheit des Gemeinwesens in Gefahr geraten sollte.(12-11-2010, 20:38)Conform schrieb: Jeder wahrgenommene und nicht zur Zufriedenheit aufgelöste Widerspruch in den Grundlagen jedweder Religion hinterlässt ein Gefühl der Unsicherheit.
Wieso das?
Nun hat man beim Christentum eher den Eindruck, dass auch eine nicht völlig mit den Grundlagen des christlichen Glaubens konforme Sicht die Christenheit nicht auseinander brechen lässt. Doch hat dieser laxe Umgang mit den Grundlagen - den Schriften von Altem und Neuen Testament - durchaus Folgen für den Verlauf der Geschichte. Dass durch diesen Prozess einige moralische Bremsen gelöst wurden, kann man an den Ursachen der Wirtschafts- und Finanzkrise erkennen. Dass man derartige Exzesse nicht unterschätzen sollte, wissen wir vom letztendlichen Ausgang der Weltwirtschaftskrise der zwanziger/ dreißiger Jahre.
Diese Schlussfolgerung scheint doch sehr weit hergeholt.
Das setzt voraus, dass zuvor nach den christlichen Leitsätzen gelebt wurde und ein Abweichen zu unmoralischem Verhalten führt.
Das wiederum unterstellt Ungläubigen im Sinne der strengen christlichen Lehre generell unmoralisches Verhalten.
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]

