12-11-2010, 11:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12-11-2010, 11:57 von Franziskus.)
(12-11-2010, 07:58)t.logemann schrieb: das Problem ist - wie Polski durchaus richtig bemerkte - der "Umstand des Befehls", also die Frage: "Wenn man befehlen darf, das Demonstranten Kampfgasen ausgesetzt werden dürfen/sollen - wann kann man dann befehlen das auf diese auch zu schiessen ist...?".
Das klingt mir jetzt sehr arg nach den empörten Konservativen, die in der Onlinevertretung von Gazetten wie "Welt" immer wieder gerne ihre Kommentare dalassen à la "Wenn es schon den Sozialstaat gibt; wie lange dauert es dann noch, bis die faulen und gefräßigen HartzIV-Empfänger 10.000 Euro im Monat bekommen!?". Du kannst Dir jeden gegebenen Umstand nehmen, ihn in enormer Weise extremisieren und daraus die Frage formulieren, "wie lange es noch dauert" bis der betreffende von Dir eigens zugespitzte Zustande eintritt, und daraus eine Diskussion formulieren, die Deines Erachtens gerade zeitgemäß ist. Und sicherlich ist dieses Stilmittel manchmal ganz erhellend; Übertreibungen sind ganz gut, um deutlich auf bestehende Mißstände aufmerksam zu machen. (Und in anderen Zusammenhängen - Stichwort "Kinderpornographie" und Jagd auf Täter im Internet - wäre das vielleicht sogar ganz angebracht, obschon man auch hier - wie die Piratenpartei - Gefahr läuft, zu paranoid zu klingen und die Wirklichkeit mehr und mehr aus den Augen zu verlieren und durch eigene überspitzte Gedankenbilder zu ersetzen). Aber Vergleiche zwischen dem Gebrauch von Pfefferspray und gezielter Tötung sind letztlich einfach nur unzutreffend. Wenn Du das als Weiterdenken bezeichnest, dann muss ich Dir zustimmen; allerdings sehr, sehr, sehr weit.
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz

