03-11-2010, 16:02
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-11-2010, 16:10 von Franziskus.)
(03-11-2010, 15:47)Der-Einsiedler schrieb:(03-11-2010, 15:39)Franziskus schrieb: Der einzig kritische Bereich hier ist Vitamin B12, dessen Bedarf beim Menschen - im Gegensatz zu Pflanzenfressern, die ihren Bedarf durch Eigenproduktion im Darm decken - nicht durch pflanzliche Ernährung gedeckt werden kann, d.h. in anderer Form der Nahrung zugefügt oder als Nahrungsergänzungsmittel hinzugefügt werden müssen.
Ich habe vor kurzem noch gelesen, dass es in Tempeh tatsächlich Vitamin B12 geben soll, Franziskus. Das war viele Jahre lang vermutet worden, wurde aber immer wieder auch hinterfragt. Aber es scheint so zu sein. Zumal die meisten Veganer in ihrem nicht-veganen Vor-Leben so viel Vitamin B12 gegessen haben, das reicht für Jahre (B12 ist eines der wenigen Vitamine, die in der Leber jahrelang gespeichert werden).
Gruss
DE
Das Problem ist, dass es sich bei dem in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthaltenem VitaminB12 um ein nur zu ca. 20% verwertbares VitaminB12 handelt, das häufiger auch als "Pseudovitamin B12" bezeichnet wird.
Ein krankhafter Mangel an Vitamin B12 wird in der Tat i.d.R. erst nach 2-3 Jahren nach Ernährungsumstellung zu Ungunsten von Milchprodukten beobachtbar. Aber keinesfalls reicht eine einmal aufgenommene Menge über einen wesentlich längeren Zeitraum, (bsplw. 10 Jahre).
Zitat:
Ich muss aber gestehen, rein aus Sicherheitsgründen würde ich meine Kinder auch nicht vegan ernähren. Wenn da nämlich etwas schief geht, ist das nicht oder kaum wieder gut zu machen.
Um auf diesen Punkt noch einmal einzugehen: Sehr vieles, das in der Kindheit ernährungstechnisch passiert, ist schwer wieder gut zu machen. Einen Vitamin-B12-Mangel bsplw. kann man behandeln; chronisch angelegte Fettzellen belasten Kinder ihr Leben lang. Übergewicht und starke Cholesterinzufuhr können bereits im Kindesalter zu erhöhter Herzinfarkt- und Schlaganfallgefahr führen.
Es gäbe sehr viele Eltern, denen man ihre Kinder entziehen sollte, weil sie sie chronisch mästen - und es teilweise nicht einmal mehr wissen. Veganer gehören meist nicht dazu. Ich glaube, um andere Verhaltensweisen muss man sich wesentlich größere Sorgen machen, als um vegane Ernährungsformen. Es ist zwar immer wieder ganz nett sich als "Normalesser" (was man so "normal" nennt) über die bösen Veganer zu stellen - aber unsere chronisch verfettete, diabeteskranke und schlaganfallgefährdete Gesellschaft hat nun wirklich nicht den geringsten Grund dazu, im Gegenteil.
(Im Übrigen; um etwaigen Vorwürfen gleich entgegenzukommen: Ich selbst bin sehr übergewichtig und bin Teil der chronisch verfetteten Gesellschaft - und sehr bemüht, etwas dagegen zu tun. Beim Cholesterin anzufangen ist selten verkehrt; besonders da Menschen wie ich, mit stark erhöhtem Lipoprotein (a) Wert, der genetisch determiniert und unabänderlich ist, mit einem sehr hohen Schlaganfallrisiko zu leben haben).
“I love to play with kids; they’re easy to cheat and fun to beat.” –Fran Lebowitz