03-11-2010, 11:32
(03-11-2010, 10:22)Schmettermotte schrieb: Ne, also wenn der eine OP machen lässt haben da bestimmt keine Tierärzte etwas mit zutun und da wird ihn auch keiner vorher beraten haben.... ist klar.Wie heißt der alte Spruch? Der Kunde ist König? Wenn sich ein Tierhalter was in den Kopf setzt, wird ihn ein Tierarzt nicht immer davon abbringen können, egal was für´n Nonsens es ist. Über beratungsresistente Sturköpfe können wohl nicht nur Ärzte (egal ob Tier- oder Human-) was erzählen...
Zitat:Und weiter? Ich verstehe gerade dein Argument nicht, denn wie es aussieht ist alles gut verlaufen, also gibt es keine Abstoßungsreaktionen und auch wenn: Das Tier von Anfang an sterben zu lassen oder selbst zu töten ist da doch kein Argument gegen den versuch, das Tier zu heilen...Daß eine Operation gut verläuft, heißt noch nicht, daß sie auch lange überlebt wird. Die ersten (menschlichen) Empfänger von fremden Herzen, um ein Beispiel zu nennen, haben alle nicht lange überlebt - wegen Abstoßungsreaktionen oder Folgeinfektionen durch das geschwächte Immunsystem. Wenn ich Dich richtig verstehe gibt es neue Infos, daß die Operation inzwischen durchgeführt wurde. Dann warten wir mal ab, wie lange die Katze überlebt!
Im übrigen scheint Ihr beide, Schmettermotte und Polski, die Sache mit der Immunität nicht so ganz zu durchschauen. Dabei geht es nicht darum, daß Leute (mit der Nahrung oder mit Pillen) solange Antibiotika einwerfen, bis sie damit quasi durchtränkt sind, sondern darum, daß sich in einer antibiotikareichen Umgebung (sprich Körper) eben diejenigen Erreger vermehren können, die zufällig gegen die Antibiotika immun sind, weil die anderen Erreger, die nicht immun sind, durch das Mittel ausgerottet werden, also quasi die pöhse Konkurrenz erledigt wird. Früher hat man gedacht, daß sich diese Immunitäten von selber erledigen, sobald das Mittel abgesetzt oder gegen ein anderes ausgetauscht wird, weil die Erreger die Immunität oft mit anderen genetischen Defekten bezahlen mußten und nach Absetzung des Mittels, das ihnen den Vorteil verlieh, gegen ihre "normalen" Erreger-Verwandten nicht mehr bestehen konnten. Das entpuppte sich leider als Irrtum. Inzwischen gibt es zahlreiche Erregerstämme, die immun und trotzdem genauso überlebensfähig sind wie ihre nicht-immunen "Brüder", es gibt sogar multi-resistente Stämme, die gleich gegen eine Vielzahl der gängigsten Antibiotika gleichzeitig immun sind.
Kurzfassung nochmal, es ist pottegal, wie viel oder wenig Antibiotika Ihr selber in Euren Körpern tragt - wenn Ihr Euch so eine immune Bakterie einfangt, könnt Ihr das Mistvieh in Antibiotika baden, und es wird Euch nur fies angrinsen. Einzige Auswege: ein anderes Mittel, gegen das das Vieh (noch) nicht immun ist - oder versuchen, es ohne Medikamente auszutragen. Was man bei manchen Erregern machen kann, bei anderen sollte es man lieber nicht drauf ankommen lassen...