03-11-2010, 10:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-11-2010, 10:16 von Schmettermotte.)
(02-11-2010, 22:46)Polski schrieb: Die Genugtuung darüber kann ich verstehen, sie trifft allerdings zum Teil die Falschen bzw aus den falschen Gründen. Natürlich muß man nicht jeden Tag Fleisch essen aber ein Punkt, warum der Bedarf nach billigen Fleisch steigt ist, das viele Menschen immer weniger - oder gar nichts mehr - verdienen. Somit öffnet man dem allgemeinen "billig billig" sowieso Tür und Tor.
Gegenüber den Arbeitgebern ist das richtig, allerdings MUß man nicht jeden tag Fleisch essen. Okay, ich bin Veganer, ich sehe den gesundheitlichen Aspekt nach langen Studien sowieso etwas anders, aber auch ein "normal essender" Mensch ist sich doch mittlerweile bewußt, dass Fleisch kein tägliches Nahrungsmittel zu sein braucht. Zwei Mal die Woche ist lang ausreichend, um auch an tierische Eiweiße zu kommen und da wird kaum ein Arzt widersprechen. Aus meiner Sicht und nach Studium vieler Veganer Lebensmittel und deren Inhaltsstoffe kann man komplett ohne Fleisch gesünder leben als mit, man muß nur klug kombinieren, genauso wie man das als Fleischesser tun muß.
Aber wenn man aus Sicht eines solchen argumentieren will muß man sagen:
1) Mehr als 2 Mal Fleisch die Woche ist gesundheitlich nicht nötig
2) Die Mengen, die man folgend auf Fleisch verzichtet ersetzt man im klügsten Fall durch Gemüse und schon hat man einen großen Schritt Richtung Gesundheit getan
3) Die zwei Mal in der Woche, in der man hier Fleisch kauft muss es dann kein billiges mehr sein, was den Tieren zugute kommt und der eigenen Gesundheit aufgrund des besseren Fleisches von gesund gehaltenen Tieren ebenso
Für mich galt und gilt schon vor meiner vegetarischen Zeit: Ich kaufe, was ich moralisch und gesundheitlich vertreten kann und wenn ich kein gutes Fleisch kaufen kann, dann kaufe ich garkeines, denn ich kann sehr gut andere Lebensmittel kaufen, die mich ebenso sättigen und aus meiner Sicht sogar gesünder sind. Aus diesem Grunde zählt das Argument: Die Leute haben zu wenig Fleisch für teures Fleisch für mich nicht. Und das sage ich aols Jemand, der noch weniger Geld im Monat hat als ein Hartz 4 Empfänger.
Zitat:Ich kenne viele Menschen, die sich Biogeflügel beim besten Willen einfach nicht leisten können. Bei Stundenlöhnen um die 5 Euro, die im Osten keine Seltenheit sind, ist das auch kein Wunder. Und in Polen liegen die Löhne auch nur noch kanpp unter ostdeutschem Niveau, da zahlt man für ein Hähnchen auch schon zwischen 6 und 12 Zloty, das sind je nach Kurs zwischen 2,50 und 4 Euro.
Da funktioniert das alles ja auch andersherum. In Polen zB gehört eben wegen dem teuren Fleisch Tofu auf den täglichen tagesplan, der dort viel billiger ist als in Deutschland und hinzu ist Tofu sehr gesund. Meine beste Freundin kommt aus Südpolen und hat mir viel über deren Ernährung erzählt. Hinzu ist sie selbst Vegetarierin und hatte dort nie Probleme damit.
Zitat: Die KEime unterscheiden nachher nicht zwischen Dir als Veganer und mir als Fleischesser. Und wie schnell kann man sich mal einen Keim einfangen, z b. bei einer OP in einer Klinik. Zudem kommt, das es immer noch Ärzte gibt, die einem Patienten bei einer Grippe (!) oder auch nur einem grippalen Infekt ein Antibiotikum verschreiben, nur damit es schneller geht.
Auch als Antwort auf Qilin: Da kann ich mich nur anschließen. Sorgen sollte sich jeder Mensch machen. Rein logisch betrachtet habe ich da aber "Glück", denn Krankheiten, die auf Erfolg treffen, weil die Menschen nicht mehr auf Medikamente anspringen verändern sich nicht mehr und da ich auf Antibiotika sehr gut anspringe (dolches aber maxmal 5-6 Mal im Leben überhaupt einnehmen musste) würde es mir sogar helfen. Diese Resistenzen betreffen ja nur Menschen, die wirklich viel billiges Fleisch essen und aus meiner Sicht schlägt die Natur im weitesten Sinne hier zurück und es kommt dazu, dass der Mensch sich selbst schadet. Ich kann das aus dem Grunde garnicht schade finden, als dass der Mensch die Dinge um sich herum nur zu seinen eigenen Gunsten verändert, nicht um anderen Lebewesen gegenüber human zu sein und die Folge, dass der Mensch selbst totkrank wird aufgrund der Massentierhaltung ist das einzige Argument, was diese langfristig verändern könnte. Das kann ich nicht wirklich schlecht finden, auch wenn ich durchaus kein Menschenfeind bin.
Zitat:Was die Tierversuche angeht, so bin ich der Meinung, das 90 Prozent von ihnen unnütz sind. Vieles lässt sich auch am PC simulieren. Und wenn man für irgendwelche Nonenspillen, die eben nur Geld in die Kassen spülen sollen, Tiere quält, dann hört auch für mich "der Spaß" auf. Andererseits frage ich mich bei Sachen wie z.B. Antibiotika, ob man nicht besser sowas am Tier ausprobieren soll, ehe man es am Menschen versucht. Antibiotika können lebensrettend sein, ich habe es schon selbst erleben können / dürfen. Da war ich froh und dankbar, das es sowas gab. Da Antibiotika aber heftigste Nebenwirkungen - bis hin zum Tod haben können - ist hier sicherlich eine ausreichende Erprobung zum Schutze des Menschen unerlässlich. Und das wird wie gesagt eben wahrscheinlich im ersten Versuch nur über das Tier gehen.
Dass ich das grundsätzlich anders sehe muß ich wohl nicht erst erwähnen... auch hier halte ich den Menschen gegenüber dem Tier (bzw den Menschen als Tier) für gleichwertig und er hat nicht das Recht dazu, Tiere für seine Gesundheit zu mißbrauchen und krank zu machen oder qualvoll sterben zu lassen.
Hier sehe ich auch wieder einen sehr nahen Zusammenhang. Mensch züchtet Tier, Mensch hält Tier in Massen, Mensch muß Tier damit es überlebt mit Medikamenten vollstopfen, Mensch isst Tier haufenweise, Mensch wird krank, Mensch braucht immer besse Medikamente gegen diese Krankheiten, Mensch quält Tier um an Medikamente zu kommen.
Das ist für mich ein Kreislauf und wer den schon am, Anfang durchbricht, wenig oder kein tierisches Zeug isst lebt gesünder, wird weniger krank (der Ersatz von Fleisch durch Gemüse tut da viel ) braucht keine Massentierhaltung mehr, lässt dadurch Krankheiten wie die Rinder- und Schweine und Geflügelpest garnicht mehr entstehen, braucht weniger Medikamente, entwickelt keine Resistenzen und braucht womit weniger Tierversuche.
Ich kapiere nicht, wieso das so enorm schwer zu verstehen ist. Und ich sehe mich als lebenden Beweis dafür. Zwar bin ich erst seit einigen jahren Vegetarier bzw Veganer, aber seitem haben sich meine gesundheitlichen Werte sehr verbessert und liegen im optimalen Bereich und obwohl ich nicht so sportlich bin wie ich sollte und auch nicht wirklich idealgewichtig bin. Ich bin sehr selten krank, brauche auch wenn ich krank werde nur jedes zweite Mal Medikamente und wenn, dann schlagen diese sehr gut an. Und ich habe noch weniger Geld als der normale Hartz 4 Empfänger und kann davon trotzdem gesund überleben und das mit Fleischersatzprodukten, die sogar teurer sind als Fleisch. Und das schiebe ich der Umstellung zu, denn vorher war das alles nicht so.
Gruß
Motte
Motte