29-10-2010, 18:03
Zitat:
Ein Großteil der Dinge, die politisch und gesellschaftlich in Mitteleuropa passiert sind und passieren, haben ihren Ursprung im Christentum, das nun mal das Ordnungssystem fundamental geprägt hat,
Das ist ja gerade das Problem, das ich aufzuzeigen versucht habe. Das Christentum hat sich fast 2000 Jahre lang bis in die Gegenwart hinein als "Ordnungssystem" verstanden. Päpste und Bischöfe waren die "Legitimierungshanseln" der weltlichen Macht.
Es ist ja nicht so, als gäbe es keine Caritas, keine Hospize, keine Beratungsstellen, kein Hinwirken auf Solidarität, kein "Gewissen" der Machtstrukturen. Aber das ist bestenfalls frühe Gegenwart.
Erst der Protestantismus hat der Herrschaftsdoktrin der römischen Kirche einen mächtigen Stoß versetzt. Die Gegenreformation hat nicht umsonst mit aller Härte ihre Machtposition wieder errichtet.
Der römisch-katholische Glaube (bei den Orthodoxen wohl auch) sieht sich nach wie vor als Schaffenskraft für imperiale Authorität.
Man braucht nur gängige Gottes- und Christusbilder zu analysieren, dann treten diese Strukturen ans Tageslicht! Schönes Beispiel sind übrigens Christuskarikaturen und -Satiren. Ohne die Sicht auf Christus als "absoluten, unbestreitbaren Herrscher der Welt" wären Gewaltdrohungen und entsprechende (staatlichen!) Gesetze gar nicht sinnvoll denkbar.
Ein Großteil der Dinge, die politisch und gesellschaftlich in Mitteleuropa passiert sind und passieren, haben ihren Ursprung im Christentum, das nun mal das Ordnungssystem fundamental geprägt hat,
Das ist ja gerade das Problem, das ich aufzuzeigen versucht habe. Das Christentum hat sich fast 2000 Jahre lang bis in die Gegenwart hinein als "Ordnungssystem" verstanden. Päpste und Bischöfe waren die "Legitimierungshanseln" der weltlichen Macht.
(29-10-2010, 10:02)t.logemann schrieb: Falsch: Nicht "das Christentum" ist dafür verantwortlich, sondern "die Auslegung der chrsitlichen Religion". Was der Mann aus Nazareth gelehrt hat, waren weder Kreuzzüge, noch Inquisition, Hexenverfolgungen oder das Christentum als Herrschaftsdoktrin.Das Letztere ist zwar richtig, aber das Christentum ist seit etwa dem Jahr 400 Herrschaftsideologie (Lieferant für Staatsstrukturen, besonders imperialen!)
(29-10-2010, 11:09)Romero schrieb: Ist das Christentum nicht, was die Christen daraus machen? Das sagen Christen doch auch immer, wenn man ihnen die "Schwachstellen" der Schrift vor Augen führt. "Och, wir legen das so und so aus, das muss man nicht alles wörtlich nehmen".Klar, das ist so. Das ist aber nur zu erkennen, wenn man aus dem römischen Christentum ein Wenig heraus tritt.
Es ist ja nicht so, als gäbe es keine Caritas, keine Hospize, keine Beratungsstellen, kein Hinwirken auf Solidarität, kein "Gewissen" der Machtstrukturen. Aber das ist bestenfalls frühe Gegenwart.
Erst der Protestantismus hat der Herrschaftsdoktrin der römischen Kirche einen mächtigen Stoß versetzt. Die Gegenreformation hat nicht umsonst mit aller Härte ihre Machtposition wieder errichtet.
Der römisch-katholische Glaube (bei den Orthodoxen wohl auch) sieht sich nach wie vor als Schaffenskraft für imperiale Authorität.
Man braucht nur gängige Gottes- und Christusbilder zu analysieren, dann treten diese Strukturen ans Tageslicht! Schönes Beispiel sind übrigens Christuskarikaturen und -Satiren. Ohne die Sicht auf Christus als "absoluten, unbestreitbaren Herrscher der Welt" wären Gewaltdrohungen und entsprechende (staatlichen!) Gesetze gar nicht sinnvoll denkbar.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard